Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena wurde 1991 als Fachhochschule Jena gegründet und war damit eine der ersten in den Neuen Bundesländern. Seit einigen Jahren ist sie nicht nur Thüringens größte, sondern auch forschungsstärkste Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Aktuell studieren hier ca. 4.300 junge Menschen in rund 50 Bachelor- und Masterstudiengängen. Darüber hinaus werden etwa 470 Personen in den Bereichen Wissenschaft, Verwaltung, Technik und Bibliothek beschäftigt.
Der Campus der Ernst-Abbe-Hochschule Jena befindet sich in unmittelbarer Nähe der Carl Zeiss AG. Die 5 Hauptgebäude wurden ursprünglich in den 1930er Jahren als Teil des Zeiss-Werks erbaut. Der historische industrielle Stil wurde bei der Umnutzung zur Hochschule erhalten und unter Gesichtspunkten wie Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung erweitert.
Heute bietet der Campus modernste Studien- und Arbeitsbedingungen.
Im Süden der Stadt, auf dem Gelände des ehemaligen VEB Carl Zeiss, am Fuße der Lichtenhainer Höhe.
In über 100 Fachlaboren, sieben Hörsälen, ca. 50 Seminarräumen und einer großen Zahl weiterer Lehr- und Forschungsräume studieren mehr als 4.000 Personen.
Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena gliedert sich in vier Baukörper. Haus 1,2 und 3 bilden dabei einen geschlossenen Komplex. In Haus 1 sind Teile der Verwaltung, Räumlichkeiten verschiedener Institute und Service-Zentren für Studierende untergebracht. Unmittelbar daran knüpft Haus 2 an, das den zentralen Eingangsbereich und weitere Räume von Verwaltung und Lehrbetrieb beherbergt. In Haus 3 sind neben den diversen Fachbereichen auch die Turnhalle und der Experierhörsaal zu finden. In Haus 4 befinden sich die Aula, zwei Hörsäle, Labore, Seminarräume und Büros. In Haus 5 sind Hörsäle, Labore, Seminarräume und Büros sowie die Bibliothek, das Hochschul-Archiv, eine Wetterstation und die Mensa "Moritz-von-Rohr-Straße" untergebracht. Das Haus 6 ist eine Etage unterhalb der Mensa "Carl-Zeiss-Promenade" und beherbergt die Labore des Fachbereichs "Gesundheit und Pflege".
modernisiert, sehr guter baulicher Zustand
Mit dem Sanierungsprojekt „Gesamtausbau der Fachhochschule Jena an der Carl Zeiss Promenade“ wurden fünf ehemalige Zeiss Industriegebäude für die Ernst-Abbe-Hochschule Jena saniert und umgebaut. Auf über 28.000 m² Hauptnutzfläche stehen Hörsäle, Seminarräume und Labore mit modernster haustechnischer Infrastruktur und hochwertiger Ausstattung zur Verfügung. Der westliche Gebäudekomplex umschließt den zentralen Platz. Die Formensprache ist klar und sachlich. Der Charakter des ehemaligen Industriebaus ist noch immer spürbar. An verschiedenen Stellen wird auf die historischen Ursprünge des Hauses verwiesen. Besonders im Eingangsbereich und in der Bibliothek ergänzen sich Elemente der alten Zeiss-Hallen mit der modernen Architektur, bei der eine großzügige, von Glas dominierte Bauweise überwiegt.
Moderne zeitgenössische Architektur
1930, Sanierung 1996 - 2008
Das Innere der Häuser wird geprägt durch eine hohe Lichtdurchlässigkeit und klare architektonische Linien. Alle Hörsäle verfügen über modernste Medientechnik. Die Hörsäle können für Videokonferenzschaltungen untereinander und nach außen genutzt werden.
Der Experimentierhörsaal verfügt über einen gesonderten Vorbereitungsraum mit Abzug zum Hörsaal und im Hörsaal über einen Experimentiertisch. Die Hörsäle sind voll klimatisiert und behindertengerecht ausgebaut. Die Seminarräume sind überwiegend mit Be- und Entlüftungsanlagen, Schiebetafeln, digitalen Tafeln, Projektionsflächen und ansprechenden Mobiliar ausgestattet. Vor den Hörsälen befinden sich großzügig dimensionierte Pausenflächen die auch für Ausstellungen und Präsentationen genutzt werden können.
Die 1846 von Carl Zeiss gegründete Werkstatt für Feinmechanik und Optik in Jena erlangte schnell eine beachtliche wirtschaftliche Bedeutung. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Carl Zeiss zu einem führenden Optik-Unternehmen mit weltweiten Aktivitäten. 1930 entstand der Gebäudekomplex, den heute die Ernst-Abbe-Hochschule Jena einnimmt. Im 2. Weltkrieg wurden die Jenaer Werke teilweise zerstört. 1948 erfolgte die Enteignung der Werke Zeiss und Schott der Carl-Zeiss-Stiftung in Jena; beide Werke wurden Staatsbetrieb: VEB Carl Zeiss JENA und VEB Jenaer Glaswerk. Die Gebäude im Süden wurden zur Ausbildung der Angestellten genutzt. Der Freistaat Thüringen erwarb 1994 von der Jenoptik GmbH das erste Gebäude für den geplanten Campus der Ernst-Abbe-Hochschule Jena an der Tatzendpromenade. Der erste Bauabschnitt wurde im Oktober 2002 vollendet, der letzte 2008.