Burg Scharfenstein wurde nach 1250 als eine der Wehrburgen der Herren von Waldenburg errichtet. Der Bau der Burg fiel mit der Erschließung des oberen Zschopautals im mittleren Erzgebirge durch Rodungen und Siedlungsgründungen im zusammen. Aus dieser Zeit stammt noch der markante, bis in 17 m Höhe aufragende Bergfried. Maßgebliche Umbauten und Erweiterungen, die noch heute das Äußere prägen, erfuhr die Burg zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert, der wehrhafte Charakter wurde zugunsten von Wohn- und Repräsentationszwecken aufgegeben. Das ursprüngliche Innere der Burg fiel 1921 einem Brand zum Opfer, 1993-95 wurde die gesamte Anlage restauriert und saniert, verschiedene Museen sind nun in den Burgräumen untergebracht. Im ehemaligen Burggraben bilden seit April 2019 drei mittelalterliche Holzhütten, ein Holzbackofen sowie ein Ritterparcours ein Mittelalterdorf, das für Familiennachmittage und museumspädagogische Angebote genutzt wird.
im mittleren Erzgebirge, 20 km südöstlich von Chemnitz, 17 km südlich von Augustusburg, oberhalb des Ortes Scharfenstein im Zschopautal
museale Nutzung (Weihnachts- und Spielzeugmuseum; Ausstellungen zur Burggeschichte, über Karl Stülpner sowie zur Volkskunst); Kreativwerkstatt; Führungen, Veranstaltungen, Hochzeiten, Märkte und Feste
sehr gut, Sanierung (1993-95) abgeschlossen
Von der mittelalterlichen Wehrburg sind heute noch Reste des Palas sowie der Bergfried (Höhe 17 m, Durchmesser 8,50 m, Mauerstärke 3 m, mit aufgesetzter Zinnenkrone aus dem 19. Jh.) erhalten. Auf den Grundmauern der hochmittelalterlichen Anlage wurden Renaissancebauten aus dem 14. bis 16. Jahrhundert errichtet. Den ca. 45 m messenden Burghof umgeben in unregelmäßiger Hufeisenform Torhaus, Witwenflügel, Kirchenflügel, Gesellschaftsflügel und Wohnflügel, mit Fenstern im Stil von Spätgotik und Renaissance. Kennzeichnend sind der Mangel an schmückenden oder gliedernden Architekturelementen. Die Südseite des Wohnflügels fällt hingegen durch einen prächtigen Renaissance-Schmuckgiebel mit Lisenen und Bögen aus Sandstein auf. Der Zugang zur Burg erfolgt über eine Brücke mit Renaissanceportal von 1630 aus Hilbersdorfer Porphyr.
Gotik
Renaissance
Burg im 13. Jh. angelegt, Umbauten 14.-16. Jh.
Inneneinrichtung bei verheerendem Brand im Jahre 1921 vollständig zerstört; Tonnen- und Kreuzrippengewölbe, Reste der Wandbemalung (Rankenornamentik) sowie Holzdielenböden teilweise wieder freigelegt und restauriert; wenig plastische Dekorationen; heute sanierte und zweckmäßig ausgestattete Museums- und Veranstaltungsräume; Bestuhlung möglich
Gebiet um Scharfenstein ab 1250 erschlossen, Burg wahrscheinlich in dieser Zeit von den Feudalherren von Waldenburg errichtet, nach wechselnden Besitzverhältnissen 1492 an Heinrich von Einsiedel verkauft, im Besitz dieser Familie bis 1931; Umbau der Burg zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert, maßgeblich nach 1530; verheerender Brand von 1921 zerstört Inneres fast vollständig, drei Viertel der Burganlage fallen den Flammen zum Opfer, 1921-23 Wiederaufbau nach dem historischen Vorbild durch den Architekten Bodo Ebhardt; im Zweiten Weltkrieg Einlagerung von Museumsstücken, nach 1945 Enteignung und ab 1946 als Schulungsstätte der SED-Kreisleitung genutzt, ab 1949 Bergbauvorschule der Wismut AG, 1950 Spezialkinderheim für schwererziehbare Knaben, 1967-1993 Jugendwerkhof/Jugendheim; 1995/96 Wiedereröffnung der sanierten Burganlage, Einzug der Museen