Im Wohnkomplex "Johannes R. Becher" in Lößnig, zwischen 1972-74 entstanden, wurde erstmals die Bebauung eines ganzen Stadtteils mit den Wohnscheiben des Typs P 2.11 in Leipzig durchgesetzt. Die Montage der ungefähr 100 Meter langen Wohnblocks erfolgte aus standardisierten, industriell vorgefertigten Betonplatten. Neben über 3000 neuen Wohnungen wurde eine vollständige Infrastruktur, den propagierten Prinzipien eines sozialistischen Wohnkomplexes entsprechend, geschaffen, zu denen Kindergärten und Schulen, Spielplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Sportplätze u.v.a.m. gehörten. Eine Besonderheit des Neubaugebietes ist der Silbersee, eine am Rande gelegene grüne Oase, die den Anwohnern zur Entspannung und Erholung dient.
im Südosten Leipzigs, Bebauung südlich der Probstheidaer Straße, links und rechts der Zwickauer Straße
Wohn- und Geschäftshäuser, öffentliche Einrichtungen
Wohnbebauung größtenteils saniert, einige Blöcke an den Fassaden noch nicht erneuert; wenige Neubauten, z. B. Einkaufszentrum "Moritzhof"
Die ausschließlich elfgeschossigen Wohnhausscheiben des Typs P 2.11 weisen eine einfache Kubatur auf und staffeln sich entlang der Johannes-R.-Becher-Straße in offenen Karrees bis zur Hans-Marchwitza-Straße. Auf die Errichtung von sechzehngeschossigen Punkthochhäusern wurde in Lößnig verzichtet. Die Plattenbauweise des Typs P 2.11 sollte durch Verlängerung der Häuserblocks auf 100 m und Vergrößerung der Gebäudetiefe die Wohndichte erhöhen. Die Fassadengestaltung wurde durch vorgestellte Längswandloggien, eingeschobene Loggien und Betonsegmente, im Volksmund "Haifischzähne" genannt, variiert. Balkons standen nur sehr selten zur Verfügung. Bei der Sanierung der Wohnblöcke nach 1992 wurde versucht, die Einheitlichkeit der Fassadengestaltung aufzubrechen, als herausragendes Beispiel gilt die Hans-Marchwitza-Straße mit dem sogenannten "Schwedenmodell".
Nachkriegsarchitektur
Industrielle Plattenbauweise
1964-1974
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Zur Inneneinrichtungsstandard der Wohnungen in den 1970er Jahren gehörten PVC-Fußbodenbeläge, einheitliche Türen und Beschläge sowie Naßraumzellen, verkleidet mit plastbeschichtetem Gewebe. Küchen, Bäder und Treppenhäuser liegen in den Wohnhausscheiben des Typs p 2.11 im Innern des Gebäudes.
1964 erste Siebengeschosser des Typs WV 2000 in der Siegfriedstraße erbaut, ab Mai 1970 Montage der elfgeschossigen Blöcke des Typs P 2.11, Anfang der 1970er Jahre größter Wohnungsbaustandort Leipzigs. Bis 1974 entstanden 3080 Wohnungen. Der Komplex "Johannes R. Becher" entsprach als Viertel erstmals vollständig den Anforderungen an einen "sozialistischen Wohnkomplexes". Unter zentraler Planung wurde die Wohnblockbebauung errichtet, deren Innenhöfen ergänzend gemeinschaftliche Einrichtungen aufnahmen, wie ein Internat, ein Feierabendheim, Schulzentren, Turnhallen, Sportplätze, Einrichtungen zur Kinderbetreuung, zwei Kaufhallen, Dienstleistungseinrichtungen, eine Ambulanz sowie eine Gaststätte mit insgesamt 300 Plätzen.