Nach langwierigen Verhandlungen beschlossen die Stadtverordneten von Gotha 1893 die Errichtung einer elektrischen Straßenbahn zwischen dem Bahnhof und der Stadtmitte und erteilten der Union Electrizitäts-Gesellschaft Berlin eine Baugenehmigung. Am 02. Mai 1894 wurde die zunächst 2,7 km lange Strecke feierlich eröffnet. Schon im ersten Monat konnten fast 100.000 Fahrgäste befördert werden. Heute verfügt das kommunalgeleitete Unternehmen über vier Linien von insgesamt 38,2 km Länge. Die Überlandbahn von Gotha nach Tabarz führt auf einer landschaftlich reizvollen Strecke vorbei an verschiedenen Sehenswürdigkeiten mitten in den Thüringer Wald. Zum Fuhrpark gehören 22 Triebwagen für den Linienbetrieb und mehrere historische Fahrzeuge, wie zum Beispiel der unter Denkmalschutz stehende, in der Gothaer Waggonfabrik AG 1928/29 gebaute Triebwagen vom Typ T1 mit passendem Beiwagen und Gepäcklore. Der Betriebshof befindet sich im Westen der Stadt. Auf dem Betriebsgelände befinden sich neben Verwaltungsgebäuden, Aufenthaltsräumen und der Kantine eine siebengleisige Fahrzeughalle und ein fünfgleisiger Unterhaltungstrakt.
Fünf Linien mit insgesamt 38,2 km Länge, im Stadtgebiet Gotha und Überland Richtung Tabarz in den Thüringer Wald (22 km) mit Stichstrecke Waltershausen (2,4 km);
Linie 1 Gotha: Hauptbahnhof - Kreiskrankenhaus
Linie 2 Gotha: Hauptbahnhof - Ostbahnhof
Linie 3 Gotha: Waltershäuser Straße - Ostbahnhof
Linie 4 Thüringerwaldbahn: Gotha - Tabarz
Linie 6 Waltershausen: Gleisdreieck - Waltershausen Bahnhof
Haltestellen auf der Linie 4: Gotha Hbf. (DB) -Wagenhalle - Sundhausen - Boxberg - Leina - Wahlwinkel - Gleisdreieck (Stichstrecke Waltershausen) - Schnepfenthal (DB) - Reinhardsbrunner Teiche - Reinhardsbrunn Bhf (DB)- Friedrichroda - Marienglashöhle - Tabarz
Betriebshof im Westen der Stadt Gotha
Wald- und Straßenbahn
sehr gut erhaltener historischer Fuhrpark und Betriebshof, zu 70% saniert seit 1991
weiteres Bildmaterial unter www.waldbahn-gotha.de > Wissenswertes > Bilder
1894
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Betriebshof: siebengleisige Fahrzeughalle (Abstellhalle), fünfgleisiger Unterhaltungstrakt (Hauptwerkstatt für TÜV und Reparaturen sowie die Instandhaltungshalle), Unterstelleinrichtungen, Stromumrichterversorgungswerk, Verwaltungsgebäude, Aufenthaltsräume, Kantine, Kasse mit Fahrkartenverkauf
Fuhrpark: 22 Triebwagen für den Linienbetrieb;
ausserdem historische Fahrzeuge, u.a.:
Typ T 1, Triebwagen 56:
Baujahr 1928/1929
Farbe weiß-gelb
Länge 10990 mm
Achsstand 3500 mm
Sitzplätze 30
Stehplätze 26
Motorleistung 2x55 kW
max. 45 km/h
Beiwagen 82 und Gepäcklore 101
Denkmalschutz
Typ ET 57, Wagen 43 + 47:
Baujahr 1955 bis 1963
Länge 12020 mm
Achsstand 3200 mm
Sitzplätze 22
Stehplätze 37
Motorleistung 2x60 kW
Typ GT 4 (Gelenktriebwagen), Wagen 215 (Überlandausführung):
Baujahr 1965 - 1967
Farbe gelb/schwarz/weiß
Länge 21705 mm
Achsstand 2 x 3200 mm
Sitzplätze 51
Stehplätze 120
Motorleistung 2x60 kW
max. 50 km/h
Weitere Fahrzeuge mit detaillierter technischer Beschreibung, Bildern und Tarifen zu Sonderfahrten unter www.waldbahn-gotha.de
Beschluss der Stadtverordneten von Gotha 1893: Errichtung einer elektrischen Straßenbahn zwischen dem Bahnhof und der Stadtmitte, Erteilung der Baugenehmigung an die Union Electrizitäts-Gesellschaft Berlin, Eröffnung der zunächst 2,7 km langen Strecke am 02. Mai 1894, Beförderung von nahezu 100.000 Fahrgästen im ersten Monat, 1914 Baubeginn der Thüringerwaldbahn, 1928 Wiederaufnahme des 1915 eingestellten Baus, 1929 Eröffnung der Strecke Gotha - Tabarz mit der Stichstrecke Waltershausen, 1948 Thüringerwaldbahn geht über in die VEB Energieversorgung Gotha, ab 1951 juristisch selbständig mit dem Namen VEB (K) Thüringer Waldbahn und Straßenbahn Gotha, Integrierung in das VE Verkehrskombinat Erfurt 1982 (jedoch juristisch selbstständig), seit dem 15.01.1991 Thüringer Waldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH,seit 01.07.1991 schaffnerloser Verkehr auf der Thüringer Waldbahn, 1991 Beschaffung von 6 Wagen aus Mannheim