Der Kulturpalast Unterwellenborn ist ein hervorragendes Beispiel für die erste Generation von Kulturhäusern in der DDR. Er wurde 1955 für die Arbeiter der Maxhütte eröffnet. Nach langen Leerstand bewirtschaft heute ein Verein das imposante Gebäude. Er eignet sich besonders für historische Stoffe, Spielzeit DDR oder kalter Krieg, und als Cover für repräsentative, osteuropäische Motive.
Alleinlage im Norden der Stadt
Kulturveranstaltungen (temporär)
sehr guter baulicher Zustand
Der Kulturpalast des VEB Maxhütte "Johannes R. Becher" wurde von 1952-55 unter dem Architektenkollektiv Hanns Hopp (zu jener Zeit Leiter der "Abteilung Kulturbauten im Forschungsinstitut für die Architektur der Bauten der Gesellschaft und Industrie der Deutschen Bauakademie"), T. Reimer und W. Rubinow gebaut. Es ist ein hervorragendes Beispiel für die erste Generation von Kulturhäusern in der DDR. Auch wenn es keinen einheitlichen Typus des Kulturpalastes gab, hob sich deren Gestaltung deutlich von anderen Bauaufgaben ab. In den 50er Jahren war diese noch stark an dem sowjetischen Vorbild orientiert. Dort galt der Klassizismus als letzte große realistische Epoche. Die Wirkung von Baukörper und Fassade war wesentliches Kriterium bei der Gestaltung. In dem mächtige Hauptflügel mit Freitreppe, Portikus und seitlichen Eckrisaliten sind in der Mittelachse das ausladende Foyer und der Große Saal untergebracht. Der Außenbau zitiert historisierende bzw. antikisierende Formen.
Die Verlagerung des repräsentativen Großen Saales in das 1. OG dient der Steigerung des Raumerlebnisses. Äußere Gestalt und innere Struktur der Kulturhäuser dieser Epoche sind deutlich am klassizistischen Theaterbau orientiert. Der Baukörper ist symmetrisch angelegt und axial ausgerichtet. Durch das großzügige Raumkonzept kommt die inhaltliche Bedeutung des Kulturhauses als Ort der gemeinsamen politischen Aktion und des kulturellen Erlebens zum Tragen. Somit steht der monumentale Bau exemplarisch für das gesellschaftspolitische Bestreben der ehemaligen DDR in den 50er Jahren.
Neoklassizismus
Nachkriegsarchitektur
Stalinistische Architektur
Sozialistische Baukunst
1952-1955
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Das Gebäudeensemble beherbergt einen original ausgestatteten Theatersaal mit 800 Plätzen, einen Salon mit ca. 200 Plätzen, verschiedene kleinere repräsentative Säle, ein Auditorium (unbestuhlt), eine Bücherei, mehrere Sitzungssäle und ein weitläufiges Foyer mit imposanten Treppenaufgängen.
Wie in vielen sozialistischen Staaten nahmen die Kulturhäuser bei den Bauaufgaben in der DDR eine besondere Stellung ein. Sie erfüllten verschiedene Bildungs- und Freizeitaufgaben, es gab sie in fast jeder Stadt und vielen Dörfern. Als staatlich verwaltete Einrichtungen waren sie zentrales Instrument der kulturellen und politischen Erziehung.
Neben den repräsentativen Sälen und verschiedenen Klubräumen hatte die Maxhütte seit 1954/55 ein Betriebsfilmstudio, das im Kulturhaus über eigene Schneide- und Tontechnikräume verfügte. Es besaß auch ein kleines Labor, in dem ein Großteil der belichteten Filme entwickelt wurde. Sämtliche erhaltenen Filme sind heute im Schaudenkmal Gasmaschinenzentrale eingelagert und können dort eingesehen werden. Kontakt: Förderverein Gasmaschinenzentrale e.V., Bergweg 1, 07333 Unterwellenborn, Tel.: 03671 614936, Fax: 03671 523273, www.gasmaschinenzentrale.de