Die Gesamtanlage des Klosters und der Kaiserpfalz Memleben besteht aus den Ruinen der beiden Klosterkirchen, dem Klausurhof, einem nach historischen Vorbildern angelegten Klostergarten sowie altem Baumbestand. Die heute wieder sichtbaren Grundrisse gehören zur ottonischen Marienkirche aus dem 10. Jahrhundert, die Klosterruine mit Krypta stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im 10. Jahrhundert war der Ort ein häufig aufgesuchter Königsaufenthalt. Nach dem Tod des ottonischen Kaisers Otto dem Großen 973 stand die Pflege des Gebetsgedenkens im Vordergrund, zu dieser Zeit gehörte das Kloster zu einer der vornehmsten Reichsabteien. Über Geschichte und Bau des Klosters wird heute in zwei Ausstellungen im Kloster berichtet, es werden Führungen, Veranstaltungen und Übernachtungen angeboten. Die historische Sakralanlage bietet sich insbesondere für die Verfilmung historischer Stoffe oder Märchen an, aber auch zeitgenösische Themen können hier gut umgesetzt werden. → 360° Panorama
in der Saale-Unstrut-Region, direkt an der Hauptstraße im Ort Memleben
Museum, Veranstaltungen, Angebot "Lebendiges Kloster", Übernachtungen
Ein Großteil der Anlage ist saniert, Fassaden und die Innenräume sind weitestgehend denkmalgerecht instandgesetzt worden. Die gesamte Anlage inklusive Klostergarten ist sehr gepflegt.
Die erste Marienkirche war eine sehr große Basilika mit zwei Querhäusern und zwei Chören. Diese Klosterkirche aus dem 10. Jahrhundert gehörte mit 82m Länge und 39,5m Breite zu den größten Gotteshäusern des ottonischen Reiches. Vom späteren Kloster sind die Ruine einer Kirche mit Krypta aus dem beginnenden 13. Jahrhundert und die angrenzende Klausur mit Innenhof erhalten. Das Kloster entstand nordöstlich der ottonischen Marienkirche, in dem besonders beeindruckenden Mittelschiff der Ruine tragen aus Sandsteinquadern hergestellte, kräftige Pfeiler die Spitzbogenarkaden mit der darüber hochgemauerten Bruchsteinwand. Die Krypta ist ein in drei Schiffe geteilter Hallenraum mit Kreuzgratgewölbe und Apsis sowie neun kleinen Fenstern.
Romanik
Gotik
Marienkirche: 2. Hälfte 10. Jahrhundert, Klosterkirche: Anfang 13. Jahrhundert, Klausurbereiche bis ins 16. Jh., Treppenturm Anfang 20. Jh.
8. Jahrhundert - 10. Jahrhundert,
11. Jahrhundert - 12. Jahrhundert,
13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Das Kloster ist nur teilweise im Originalzustand erhalten. Die Sakristei und die Krypta sind geschlossen erhaltene historischen Räume.
Der Ort Memleben war zwischen 936 und 1033 ein beliebter Aufenthaltsort der Herrscher. Nach dem Tod Heinrich I. hier am 2. Juli des Jahres 936, besucht sein Sohn, Kaiser Otto der Große mehrmals die Pfalz. Nach dessen Tod 973 ebenfalls in Memleben wurde das Kloster Memleben dank einer intensiven Förderung durch Otto II. und seinen Sohn Kaiser Otto III. eine der vornehmsten Reichsabteien. Kaiser Heinirch II. unterstellt jedoch 1015 den Konvent der großen osthessischen Abtei Hersfeld, so blieb Memleben im Hoch- und Spätmittelalter in seiner Geltung auf die Saale-Unstrut-Region beschränkt, gehörte in diesem Raum aber zu den bedeutendsten Klöstern. Im 13.Jh. konnte eine weitere Klosterkirche mit Klausur erbaut werden, die im 15. und 16. Jh. grundlegende Umbauten durchlief. Nachdem infolge des Bauernaufstandes 1551 die Güter des Klosters der neugegründeten Landesschule Pforte übertragen worden waren, wurde das Kloster mehrmals umgenutzt oder auch teilweise abgerissen. Bis 1945 wurden die Güter von der Landesschule Pforte bewirtschaftet, danach wurde die Domäne verstaatlicht und als volkseigenes Gut bis 1991 geführt. Zwischenzeitlich von der Treuhand verwaltet nahm sich schließlich die Gemeinde Memleben der Klosteranlage an und bemühte sich mit dem 1999 gegründeten Förderverein Kloster und Kaiserpfalz Memleben e.V. um den Erhalt der Anlage. Seit 2008 ist die Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben Träger der Anlage und widmet sich, der Satzung entsprechend, dem Erhalt und der Förderung von Kloster und Kaiserpfalz Memleben unter denkmalpflegerischen, historischen und kulturellen Gesichtspunkten.