Das Opernhaus, 1909 als Neues Stadttheater eröffnet, beherrscht die Westseite des Theaterplatzes. Es wurde zusammen mit dem benachbartem König-Albert-Museum vom Stadtbaurat Richard Möbius entworfen und bildet mit der Kirche St. Petri (1885-1888) und dem Hotel Chemnitzer Hof (1930) ein herausragendes städtebauliches Ensemble. Den Museumsbau konzipierte Möbius im Stil der Neorenaissance, für das Theater entschied er sich für neobarocke Formen. 1945 wurde das Gebäude stark beschädigt, die prachtvolle Jugendstileinrichtung ging dabei gänzlich verloren. Der Wiederaufbau hatte Priorität - bereits 1951 fand die Eröffnung statt. Der Spielbetrieb wurde erst durch den Umbau durch die Architekten Günter Hauptmann, Jochen Krüger und Karl-Heinz Barth von 1988 bis 1992 unterbrochen. Mit der Gebäudesanierung erfolgten Korrekturen der Fassadengestaltung im Sinne des Denkmalschutzes, vor allem aber wurde die Nachkriegsinnenausstattung ersetzt. Die lichtdurchfluteten Foyers sind in weißen Farbtönen gehalten und dienen als Mittler zwischen alter Hülle und modernem Kern. Der 720 Zuschauer fassende Saal ist zeitgemäß gestaltet. Die Bühnentechnik (Drehbühne, Doppelstockhubpodien, Personenversenkungsklappen, Bühnenwagen und eine erweiterte Hinterbühne) bietet beste Voraussetzungen für einen optimalen Ablauf des Spiel- und Probenbetriebs. Die Oper Chemnitz versteht sich als klassisches Musiktheater mit einem vielfältigen Repertoire an Opern-, Operetten-, Musical- sowie Ballettstücken, die eine breite Schicht von Theaterinteressierten ansprechen. Die Oper gehört neben dem Schauspielhaus Chemnitz und der Stadthalle zur Städtischen Theater Chemnitz gGmbH.
Chemnitz ist Kulturhauptstadt Europas 2025.
siehe auch Location Guide-Einträge Theaterplatz Chemnitz und Kunstsammlungen Chemnitz - Museum am Theaterplatz
in der Chemnitzer Innenstadt, am Theaterplatz, in unmittelbarer Nähe zu den Kunstsammlungen
Opern- und Schauspielhaus mit Musical-, Ballett- und Konzertaufführungen sowie mit entsprechendem Rahmenprogramm (u. a. Zuschauergespräche, Matineen und Theaterführungen), teilweise Vermietung
sehr gut, 1992 vollständig saniert
dreigeschossiger, in Segmentbogenform zum Platz hin gewölbter Bau; Haupteingang mit Mittelrisalit und kolossaler Säulenordnung (korinthische Kapitelle) von kleiner Tambourkuppel bekrönt; geschossübergreifende Bogenfenster sowie vom Hauptfoyer ausgehender Balkon zum Theaterplatz; sparsam angebrachter Bauschmuck in neobarocken Formen, insbesondere Balustraden und Voluten; an der Nordwestseite des traditionellen Theaterbaus Funktionsgebäude aus den 1980er Jahren, der als Bühneneingang dient und zusätzliche Räume aufnimmt
Moderne zeitgenössische Architektur
Sozialistische Baukunst
Historismus
Neobarock
1906-1909
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die klare und offene Innenarchitektur des Rangtheaters steht in starkem Kontrast zur äußeren historistischen Erscheinung des Opernbaus. Beim bis 1992 realisierten Innenumbau kam ein zeitgemäßes Raum-, Licht- und Materialkonzept zum Tragen, das die Durchdringung von Außen- und Innenräumen anstrebte. Durch die zahlreichen Pfeiler, Bogen und Treppen ergeben sich Ein- und Ausblicke von den verschiedenen Ebenen. Wie von einer Schale umhüllt, wird der Saal von den Foyers getrennt. Die Haupt- und Seitenfoyers leben von großen, ruhigen sowie kleinen, detailreichen Formen. So durchzieht den hellen, fein geäderten Mamorboden im ersten Stock eine lange, rhythmisch geschwungene Steinintarsie in dunklen Farben. Ein Deckenrelief im Eingangsbereich nimmt den gleichen Verlauf. In den Seitenfoyers hängen Tafelbilder von Chemnitzer Künstlern. Für die Ausstattung des Zuschauerraumes wurden hochwertige Materialien verwendet. Besonders auffällig ist die Wandverkleidung aus italienischem Furnierholz mit Mooreichenmaserung, anthrazit gebeizt und matt lackiert. Die 720 Leuchtpunkte in der Saaldecke sowie die rot-violett gehaltene Bestuhlung unterstreichen das moderne Interieur, allein der klassisch rote Bühnenvorhang aus Samt greift die Theatertradition des 19. Jahrhunderts auf. Seit der Sanierung zählt das Opernhaus vor allem auch aufgrund der Bühnentechnik (spezielle Drehbühne) zu den modernsten Spielstätten in Deutschland und Europa.
1906-1909 nach Plänen des Stadtbaurates Möbius als Stadttheater an der Nordwestseite des ebenfalls von Möbius entworfenen ehemaligen Königsplatzes (heute Theaterplatz) errichtet; Zerstörung im 2. Weltkrieg; 1949-1951 Wiederaufbau bei überwiegender Beibehaltung der äußeren Gestalt; ununterbrochener Spielbetrieb bis 1987; grundlegende Innenraumrenovierung 1988-1992 unter der federführenden Leitung der Architekten Günter Hauptmann, Jochen Krüger und Karl-Heinz Barth, dabei vollständige Neugestaltung der Foyers und des Zuschauerraumes; 1992 Übergabe des Chemnitzer Opernhauses an den regulären Spielbetrieb