„Sehnsucht in Sangerhausen” und „White Snail” im Wettbewerb von Locarno
Beim 78. Locarno Film Festival (6. bis 16. August) feiern zwei MDM-geförderte Produktionen im Concorso Internazionale (Internationaler Wettbewerb) ihre Weltpremiere.
Julian Radlmaier stellt dort seinen neuen Film „Sehnsucht in Sangerhausen” mit Clara Schwinning, Henriette Confurius, Paula Schindler und Andreas Döhler in den Hauptrollen vor. In der Stadt, die für das Europa-Rosarium, den größten Rosengarten der Welt, bekannt ist, kreuzen sich die Wege verschiedener Frauen: Eine Putzfrau und Kellnerin verliebt sich in eine Geigerin aus der Großstadt, eine iranische YouTuberin sucht nach den Geistern der Vergangenheit, und ein längst verstorbenes Dienstmädchen findet einen geheimnisvollen Stein.
Der Mix aus Gesellschaftskomödie und romantischem Abenteuerfilm wurde im Sommer 2024 nahezu vollständig in Sachsen-Anhalt gedreht. Neben Sangerhausen kam das Team auch in den Kyffhäuserkreis.
„Sehnsucht in Sangerhausen” ist eine Produktion der Magdeburger Blue Monticola Film in Koproduktion mit dem WDR. Die MDM förderte die Produktion mit 400.000 Euro, nachdem sie den Stoff bereits im Stadium der Projektentwicklung unterstützt hatte. Weitere Förderer sind das Medienboard Berlin-Brandenburg sowie BKM und DFFF. Der Verleih Grandfilm wird „Sehnsucht in Sangerhausen” im Kino auswerten.
Das Drama „White Snail” ist der neue Film des Regie-Duos Elsa Kremser und Levin Peter, die 2019 bereits ihren vielfach prämierten und ebenfalls von der MDM unterstützten Dokumentarfilm „Space Dogs” in Locarno präsentiert hatten.
In „White Snail” schildern sie eine fragile Liebesgeschichte zwischen zwei Außenseiter*innen: Das belarussische Model Masha träumt von einer großen Karriere in China. Eines Tages lernt sie den rätselhaften Misha kennen, der in Minsk in einer Leichenhalle arbeitet und in seinen Ölgemälden die Toten zum Leben erweckt. Er eröffnet Masha eine unbekannte Welt, die ihr Gefühl von Schönheit und Sterblichkeit auf die Probe stellt.
Der Film ist eine Produktion von Panama Film (AUT) in Koproduktion mit der Leipziger Ma.ja.de. Fiction und Raumzeitfilm (AUT) sowie mit ORF und ZDF/ARTE. Die MDM förderte das Projekt mit 130.000 Euro. Weitere Fördergelder gewährten der Filmfonds Wien, das Österreichische Filminstitut, ÖFI+ und Eurimages. Die Dreharbeiten fanden komplett in Belarus und Lettland statt. Teile der Postproduktion erfolgten im Anschluss in Leipzig.
In den Internationalen Wettbewerb eingeladen wurde des Weiteren der Film „Dry Leaf” von Alexandre Koberidze, eine Produktion der Leipziger New Matter Films, die 2021 für den ersten Jahrgang der MDM-Gründerinitiative MEDIAstart ausgewählt worden war.