Zweite Staffel „Oderbruch” und Neues von Wolfgang Becker, Julian Radlmaier, Florian David Fitz, Kaouther Ben Hania und den magischen Tieren – Die MDM fördert Film-, Serien- und Medienvorhaben mit rund 5,1 Millionen Euro
Der Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) hat in seiner zweiten Sitzung 2024 am 14. Mai Fördermittel in Höhe von 5.096.994,57 Euro für insgesamt 38 Projekte vergeben.
„Oderbruch” geht weiter! Nach dem großen Erfolg Anfang des Jahres bekommt die Mystery-Thriller-Serie eine zweite Staffel. Um die Morde von Kai wiedergutzumachen, verfolgen und töten Maggie und ihr Bruder Vampire, während sie selbst vom höchsten Vampirorden gejagt werden. Maggie ist die letzte bekannte Vertreterin ihrer Art und die einzige, die die Vampire vor dem Aussterben bewahren kann. Die Regie für die neue Staffel übernimmt erneut Adolfo J. Kolmerer. (Syrreal Dogs, 700.000 Euro)
Mit „Die Schule der magischen Tiere 4” setzt Kordes & Kordes Film seine erfolgreiche Family-Entertainment-Reihe fort: Rund um den jährlich stattfindenden Schulball an der Wintersteinschule verschwindet plötzlich Pinguin Juri spurlos, während gleichzeitig ein Unbekannter Besitzansprüche auf die Schule anmeldet. Ausgerechnet Miri, Ida Kronenbergs beste Freundin, scheint in die rätselhaften Geschehnisse verwickelt zu sein. Doch mit Hilfe der magischen Tiere kommt schließlich die Wahrheit ans Licht. Regie führt beim vierten Teil erstmals Bernhard Jasper. (Kordes & Kordes Film Süd, 600.000 Euro)
Mit „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße” kehrt Wolfgang Becker mehr als 20 Jahre nach „Good Bye, Lenin“ und fast zehn Jahre nach „Ich und Kaminski“ zurück hinter die Kamera. Constantin Lieb („Fabian”) hat das Buch gemeinsam mit Wolfgang Becker nach dem Erfolgsroman von Maxim Leo geschrieben. Die tragikomische Geschichte des fiktiven Micha Hartung, der angeblich durch das falsche Stellen einer Weiche die größte Massenflucht aus der DDR ermöglichte, wird mit Charly Hübner, Leonie Benesch und Daniel Brühl prominent besetzt. X Filme Creative Pool erhält 500.000 Euro Produktionsförderung.
Für ihren gemeinsamen Film „Fleisch” lassen Eike Weinreich und Alexej Hermann Elemente von Dokumentar- und Spielfilm zu einer hybriden Erzählform verschmelzen. StoryBay erhalten für das Projekt, das im Rahmen des „Fifty-fifty”-Programms von MDM und ZDF – Das kleine Fernsehspiel realisiert werden soll, ebenfalls Produktionsförderung in Höhe von 500.000 Euro.
Die Magdeburger Blue Monticola Film, die für den aktuellen Jahrgang der MDM-Gründerinitiative MEDIAstart ausgewählt wurde, realisiert mit „Sehnsucht in Sangerhausen” ihre erste Spielfilm-Produktion und erhält dafür 400.000 Euro. In seiner Mischung aus Komödie und romantischem Abenteuerfilm erzählt Julian Radlmaier von mehreren Menschen, deren Wege sich in der titelgebenden Stadt in Sachsen-Anhalt kreuzen.
Mit „Die letzten Tage von Kabul” knüpft die Leipziger LOOKSfilm an ihre Grimme-Preis-prämierte Serie „Afghanistan – Das verwundete Land” an. Regisseurin Mariam Noori schildert darin die finalen 100 Tage des demokratischen Afghanistans unter Präsident Ashraf Ghani vor der Übernahme durch die Taliban sowie den Abzug der Amerikaner und der NATO im Jahr 2021. Gleichzeitig untersucht sie, warum es der westlichen Staatengemeinschaft in den letzten 20 Jahren nicht gelungen ist, die Region zu befrieden. (LOOKS Film & TV Produktionen, 300.000 Euro)
Florian David Fitz legt mit „One Hit, No Wonder” seinen nächsten Erfolg versprechenden Film nach „Wochenendrebellen” und „Das perfekte Geheimnis” vor, bei dem er sowohl als Autor als auch Hauptdarsteller fungiert. Darin spielt er einen abgehalfterten Sänger, der nach einem Selbstmordversuch in einer psychiatrischen Einrichtung landet. Dort trifft er auf Lissi (Nora Tschirner), die an einer Studie zur Hilfe bei Depressionen durch Gesang arbeitet. Regie führt Florian Dietrich, der mit seinem Langfilmdebüt „Toubab” für Aufsehen sorgte. (Pantaleon Films, 200.000 Euro Produktionsförderung)
160.494,57 Euro Produktionsförderung erhält die Leipziger Ma.ja.de. Fiction für das Drama „MIMESIS – Du sollst dir kein Bildnis machen” von Kaouther Ben Hania, die zuletzt mit „Olfas Töchter/Four Daughters” im Wettbewerb von Cannes Weltpremiere feierte und eine Oscar®-Nominierung erhielt. Die französisch-deutsch-schwedisch-tunesische Koproduktion erzählt eine mystische Liebesgeschichte im Tunesien der 1990er Jahre.
„Wir sind auf der Bahn (AT)” erzählt von der Suche nach der Liebe im Abschied und dem, was bleibt, wenn die eigene Mutter stirbt. In sechs Kapiteln hinterfragt der essayistische Dokumentarfilm von Jasmin Lakatoš die gewachsenen Mutter-Tochter-Rollen von drei Generationen und deren gegenseitige Akzeptanz. Das Projekt wurde beim MDM Nachwuchstag KONTAKT 2022 vorgestellt und entsteht im Rahmen des MDM-Pilotprogramms. Die Leipziger in one media erhält Produktionsförderung in Höhe von 155.000 Euro.
Im Rahmen der Initiative „Der besondere Kinderfilm” entsteht „Pferd am Stiel” von Sonja Kröner. Im Zentrum steht die 13-jährige Sarah, die in einem Plattenbau in München lebt. Vom Unterricht an einer Reitschule kann das pferdebegeisterte Mädchen aus einfachen Verhältnissen nur träumen. Doch dann entdeckt Sarah den finnischen Trendsport Hobby Horsing, bei dem Jugendliche auf selbstgebastelten Steckenpferden Wettkämpfe austragen. Drehbuchautorin Gerlind Becker entwickelte den Stoff bei der Akademie für Kindermedien und erhielt dafür 2020 den MDM-Förderpreis. (Lieblingsfilm, 150.000 Euro)
Eine Produktionsförderung von 70.000 Euro erhält Yellow Table Media für „Die Frauen des Bauernkriegs”. Im Jahr 2025 jährt sich der Ausbruch des Bauernkriegs zum 500. Mal. Während Kriege zumeist als Geschichte von Männern erzählt werden, nimmt Regisseur Martin Betz mit dieser Fernsehdokumentation einen anderen Blickwinkel ein. Der Film zeigt, wie starke Frauen den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und für ihre eigenen Rechte aufnahmen und wie der Aufstand 1525 das Leben der Menschen veränderte.
Mit „Camille und Chamäleon” realisiert Drehbuchautorin, Regisseurin und TP2-Absolventin Lucie Nichelmann einen animierten Kurzspielfilm für Kinder. Die beiden Protagonist*innen Camille und Chamäleon sind beste Freunde, wobei Camille gern den Ton angibt, das Chamäleon jedoch damit umzugehen weiß. Eines Tages hat Chamäleon eine Idee, die nicht nur das Spiel der beiden durcheinander bringt, sondern auch ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Die Hallenser Hug Films, ehemalige Teilnehmer der Gründerinitiative MEDIAstart, erhält für dieses Projekt eine Produktionsförderung in Höhe von 60.000 Euro.
Projektentwicklungsförderung erhält die Animationsserie „Die Weltenwächter – Wormworld Saga Origins” von Eckart Fingberg (NFP media rights, 94.500 Euro), das Drama „HA-NEU / BERLIN” von Duc Ngo Ngoc (ostlicht filmproduktion, 60.000 Euro), der Coming-of-Age Film „Kante” von Niina Walter (in one media, 60.000 Euro), der Kinderfilm „Eine perfekte Familie” von Ljubica Lukovic und Lucas Brunelli Donnard (ostlicht filmproduktion, 34.000 Euro) und der Dokumentarfilm „Der weiße Wal” von Jule Garschke (Hoferichter & Jacobs, 30.000 Euro). Im Rahmen einer Paketförderung gehen 150.000 Euro an die Leipziger Reynard Films.
Projektentwicklungsförderung im Bereich Neue Medien erhalten die interaktiven Strategiespiele „ENDZEIT” von Gustav Mehner (PandaBee Studios, 100.000 Euro) und „Karawan” von René Habermann (Bippinbits, 100.000 Euro), das Interactive-Game „Zoo-Chaos” von Christian Barth (Inclusive Gaming GmbH, 50.000 Euro) sowie „Mitmalfilm 2” von Uli Seis (Mitmalfilm, 25.000 Euro).
Im Stadium der Stoffentwicklung unterstützt die MDM die Literaturverfilmung „In meinen Schuhen” (Buch: Jessica Rehm, Anna Wendt Filmproduktionen, 30.000 Euro), den Dokumentarfilm „Der Tag, der kein Gestern hatte” (Buch: Grit Lemke, 25.000 Euro), die Biopics „Dangobi” (Buch: Mario Pfeifer-Mutumba, 25.000 Euro) und „Ethel!” (Buch: Heike Rübbert, 25.000 Euro), den Dokumentarfilm „Die Schule der magischen Töne” (Buch: Dinah Münchow, Farbfilmer, 23.000 Euro) und das Familiendrama „Frohe Zukunft” (Buch: Lara Scherpinski, Elemag Pictures, 12.500 Euro).
Im Verleih werden die Gesellschaftskomödie „Zwei zu eins” (Regie: Natja Brunckhorst, X-Verleih, 80.000 Euro), der Animationsfilm „Elli – Ungeheuer geheim” (Regie: Piet de Rycker, Jesper Møller, Wild Bunch Germany, 50.000 Euro), der Berlinale-Beitrag „Treasure – Familie ist ein fremdes Land” (Regie: Julia von Heinz, Alamonde Filmdistribution, 50.000 Euro), das Drama „Vena” (Regie: Chiara Fleischhacker, Weltkino Filmverleih, 50.000 Euro), die Literaturverfilmung „Mit der Faust in die Welt schlagen” (Regie: Constanze Klaue, Across Nations Filmverleih, 35.000 Euro) sowie der Dokumentarfilm „The Gate” (Regie: Jasmin Herold, Michael David Beamish, GMfilms, 17.000 Euro) gefördert.
Weiterhin gewährt die MDM Fördermittel für die Filmkunstmesse Leipzig (135.000 Euro), die SchulKinoWoche Thüringen / Sachsen-Anhalt (21.000 Euro), LETsDOK (12.500 Euro) und den Young Audience Film Sunday (7.000 Euro).
Weitere Informationen zu den geförderten Projekten sind hier (PM) und hier (Übersicht Förderentscheidungen) zu entnehmen.