mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

Unterbereiche

Nachrichten

Leipzig, 22. Mai 2024

Vier MDM-geförderte Projekte beim Filmfest München

Beim diesjährigen Filmfest München ist die MDM in der Reihe Neues Deutsches Kino mit gleich vier Weltpremieren vertreten.

Zwei zu eins” mit Sandra Hüller, Max Riemelt und Ronald Zehrfeld in den Hauptrollen wird am 29. Juni das Filmfest eröffnen. Die Komödie nach einem wahren Fall ist die zweite Langfilm-Regiearbeit von Schauspielerin Natja Brunckhorst, die auch das Drehbuch verfasste.

Im Zentrum von „Zwei zu eins” stehen die Freunde Robert (Riemelt), Volker (Zehrfeld) und Maren (Hüller), die im Sommer 1990 eher zufällig herausfinden, dass in einem alten Schacht ganz in ihrer Nähe der nicht mehr benötigte Bargeldbestand der DDR vermodern soll. Zusammen mit Freunden und den anderen Bewohner*innen ihres Plattenbaus – darunter der ehemalige Stasi-Informant Lunkewitz (Martin Brambach) und Rentnerin Käthe (Ursula Werner) – entwickeln sie ein ausgeklügeltes Tauschsystem, mit dem sie im Chaos der Wendezeit das alte Geld in neue Waren aus dem Westen verwandeln.

Die Dreharbeiten fanden im Sommer 2023 größtenteils in Mitteldeutschland statt und machten unter anderem in Gera, Rothenstein, Weißenfels und Zwickau Station. „Zwei zu eins” ist eine Produktion der Leipziger ROW Pictures und zischlermann filmproduktion in Koproduktion mit ZDF, ARTE und Lichtblick Film- und Fernsehproduktion. Der X Verleih bringt den Film am 25. Juli bundesweit ins Kino.

Angelina Maccarone verknüpft in „Klandestin”, ihrem ersten Kinospielfilm seit 2007, auf virtuose Weise die Schicksale von vier Menschen: Der Künstler Richard kann sich seine britische Heimat nicht mehr leisten und lebt in Tanger. Mit seiner Hilfe schafft es der junge Marokkaner Malik nach Europa. In Frankfurt am Main, dem zentralen Schauplatz der Geschichte, soll ihn ausgerechnet die konservative Politikerin Mathilda verstecken, die als Abgeordnete im EU-Parlament sitzt. Mathildas Assistentin Amina, die ihre marokkanischen Wurzeln endlich hinter sich lassen will, wird als „kulturelle Vermittlerin” eingeschaltet, um das Problem zu lösen. Doch Malik hat eigene Pläne.

Vor der Kamera standen auch hier bekannte Namen wie Lambert Wilson, Barbara Sukowa, Katharina Schüttler, Banafshe Hourmazdi sowie Newcomer Habib Adda. „Klandestin” ist eine Produktion von CALA Film Central GmbH & Co. KG (Erfurt), CALA Filmproduktion (Berlin) und CALA Film West (Darmstadt) in Koproduktion mit dem Hessischen Rundfunk in Zusammenarbeit mit ARTE. Sechs Drehtage fanden Anfang 2023 in Erfurt und Weimar statt.

Was genau bestimmt unsere Identität und Heimat? Diese Frage muss sich Rapper Yak (gespielt von Kostja Ullmann) in Leis Bagdachs Tragikomödie „Im Rosengarten” stellen, der sich zwar auf dem Höhepunkt seiner Karriere, aber auch in einer persönlichen Sinnkrise befindet. Überraschend erfährt er eines Tages von seiner 14-jährigen Halbschwester Latifa, für die er nach dem Tod des gemeinsamen Vaters ein neues Zuhause finden muss – der Beginn eines ungewöhnlichen Roadtrips durch Deutschland.

Der Film ist eine Produktion der Leipziger Neufilm zusammen mit Indifilm. Gedreht wurde „Im Rosengarten” Anfang 2023 auch in Halle (Saale) und Leipzig.

Eine freie Interpretation des gleichnamigen dystopischen Romans von Robert Merle legt Irene von Alberti mit ihrer Politsatire „Die geschützten Männer” vor: Im Zentrum stehen die Politikerinnen Anita Martinelli und Sarah Bedford, die kurz vor der nächsten Wahl in Deutschland mit ihrer Frauenpartei ambitionierte Ziele verfolgen. Sie treten an für einen Systemwechsel, der Ökologie, Gleichstellung und Nachhaltigkeit in den Fokus rückt. Doch während des Wahlkampfes bricht ein neuartiges Virus aus, das ausschließlich Männer befällt. Die Symptome: sexuelle Raserei, Übergriffe auf Frauen und plötzlicher Tod der Infizierten im Zustand äußerster Erregung. Bald tobt ein neuer Krieg der Geschlechter.

„Die geschützten Männer”, für den unter anderem Britta Hammelstein, Mavie Hörbiger, Godehard Giese und Bibiana Beglau vor der Kamera standen, ist eine Produktion von Filmgalerie 451 in Koproduktion mit ZDF und ARTE.

Alle vier Filme gehen ins Rennen um die Förderpreise Neues Deutsches Kino in den Kategorien Regie, Drehbuch, Schauspiel und Produktion.

Das 41. Filmfest München findet vom 28. Juni bis 07. Juli statt.