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Leipzig, 12. August 2016

MDM vergibt über 2,8 Mio. Euro Projektförderung

Schicksale im Spiegel der Geschichte, die Suche nach Wahrheit und mutige Lebensentscheidungen – der MDM-Vergabeausschuss hat in seiner dritten Sitzung 2016 am 10. August Fördermittel in Höhe von 2.880.500 Euro für insgesamt 26 Projekte vergeben.

Produktionsförderung in Höhe von 400.000 Euro erhält die Leipziger Firma LOOKS Film für die Dokudrama-Serie „18 – Krieg der Träume (AT)”. Jan Peter und Frédéric Goupil, die bereits für die preisgekrönte Reihe „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs” verantwortlich zeichneten, schildern in ihrem neuen Projekt anhand von Aufzeichnungen und Memoiren die dramatische Zeit der 1920er und 1930er Jahre in Europa.

Basierend auf seinem Erfolgsroman erzählt Josef Bierbichler in „Mittelreich” über drei Generationen hinweg die Geschichte einer Wirtshausfamilie im 20. Jahrhundert. Als der älteste Sohn während des Ersten Weltkrieges tödlich verunglückt, muss der jüngere Pankraz wider Willen das väterliche Erbe antreten, obwohl er lieber Künstler geworden wäre (X Filme Creative Pool, 300.000 Euro).

In der Fortsetzung des vielfach ausgezeichneten Mehrteilers „Tannbach – Schicksal eines Dorfes” widmet sich Alexander Dierbach in drei weiteren Episoden den Familien im deutsch-deutschen Grenzgebiet in den 1960er Jahren – vom Mauerbau bis zum Prager Frühling. „Tannbach 2” wird mit 200.000 Euro gefördert (Wiedemann & Berg Television).

Die Animationsfilmemacherin Florence Miailhe lässt in „Die Odyssee/La Traverseé (AT)” eine alte Frau beim Durchblättern ihres Skizzenblocks zurück in ihre Kindheit wandern und sich an den Verlust der Eltern sowie an die Abenteuer und Gefahren ihrer einjährigen Odyssee durch mehrere Länder erinnern. Das Projekt entsteht als französisch-deutsch-tschechische Koproduktion unter Beteiligung der Dresdner Firma Balance Film (256.000 Euro).

Mit „Animanimals” von Autorin und Regisseurin Julia Ocker fördert die MDM eine Animationsserie für Kinder, in deren Episoden Tiere mit kleinen Marotten amüsante und manchmal absurde Abenteuer erleben (Studio FILM BILDER, 85.000 Euro).

Vom Mut eines jungen Soldaten, der kurz vor Ende des irakisch-iranischen Krieges aus der Armee desertiert und einen schwer verwundeten Kurden in dessen Heimatdorf bringt, erzählt der aus dem Irak stammende Regisseur Koutaiba Al-Janabi in „Daouds Winter” (42film, 150.000 Euro).

Das israelische Regie-Duo Sharon Maymon und Tal Granit („Am Ende ein Fest”) legt mit „Yolo” seinen neuen Film vor. Nach dem Umzug in eine andere Stadt sucht die 17-jährige Eden Anschluss und Anerkennung an ihrer neuen Schule und sieht sich mit Körperkult, Erwartungsdruck und Identitätskrisen konfrontiert. Als ihr Geheimnis aufgedeckt wird, muss sie eine Wahl treffen: sich zu akzeptieren wie sie ist oder sich weiter vor der Gesellschaft zu verbergen (Pallas Film, 160.000 Euro).

Als bulgarisch-deutsch-kroatische Koproduktion entsteht „18% Gray” unter der Regie von Viktor Chouchkov Jr. („Tilt”). Nachdem ihn seine Frau Stella verlassen hat, macht sich der Fotograf Zack auf eine abenteuerliche Reise quer durch Europa und entdeckt dabei sich selbst und die Wahrheit über Stellas Verschwinden (ostlicht filmproduktion, 200.000 Euro).

Passed by Censor” ist das Langfilmdebüt des kurdischen Filmemachers Serhat Karaaslan. Im Mittelpunkt seines Films steht Zakir, der in einem Istanbuler Gefängnis die Post der Insassen zensiert. Sein eintöniges Leben wird auf den Kopf gestellt, als er eines Tages in einem Brief an den inhaftierten Ehemann das Foto von Selma findet und sich verliebt (DEPARTURES Film, 140.000 Euro).

Die Dokumentarfilmer Rina Castelnuovo und Tamir Eltermann zeigen in „By a Thread” die Auswirkungen des israelisch-palästinensischen Konflikts auf den Alltag: Muhi, Sohn eines Hamas-Aktivisten, wurde infolge einer schweren Krankheit nach seiner Geburt in ein israelisches Krankenhaus gebracht, begleiten durfte ihn nur sein Großvater. Bereits sein ganzes Leben verbringt der heute sechsjährige Junge schon dort und kämpft um sein Leben und eine Zukunft (Celluloid Fabrik, 100.000 Euro).

In „Die Braschs” erkundet Annekatrin Hendel („Fassbinder”) den Generationenkonflikt in einer der aufsehenerregendsten Familien der DDR und illustriert die gesellschaftliche Rolle und Selbstwahrnehmung im Funktionärsmilieu zwischen Nähe und Distanz zur damaligen Führung (IT WORKS! Medien, 25.000 Euro).

Mit den Ursprüngen, dem Geist und den Methoden einer vor knapp 100 Jahren entstandenen Utopie setzt sich Niels Bolbrinker in „Bauhaus Einhundert” auseinander und geht der Frage nach, welchen Einfluss die einstigen Lebens- und Kunstentwürfe auf die heutige Architektur und Raumplanung haben (Filmtank, 85.000 Euro).

Projektentwicklungsförderung erhalten Mario Schneider für seinen neuen Dokumentarfilm „Uta” (42film, 50.000 Euro) und Damir Lukacevic für den Thriller „Vakuum” (Kinderfilm GmbH, 50.000 Euro).

Im Verleih werden „24 Wochen” (Regie: Anne Zohra Berrached; 75.000 Euro), „Tschick” (Regie: Fatih Akin; 75.000 Euro), „Jeder stirbt für sich allein”(Regie: Vincent Perez; 65.000 Euro), „Doktor Proktors Zeitbadewanne” (Regie: Arild Fröhlich; 40.000 Euro), „Smaragdgrün” (Regie: Felix Fuchssteiner, Katharina Schöde; 40.000 Euro), „Nellys Abenteuer” (Regie: Dominik Wessely; 25.000 Euro) sowie „Shalom Italia” (Regie: Tamar Tal; 14.000 Euro) unterstützt.

Im Bereich Maßnahmen gewährt die MDM Fördermittel für DOK Leipzig (170.500 Euro), Filmkunstmesse Leipzig (100.000 Euro), Cartoon Springboard (40.000 Euro), Filmkunsttage Sachsen-Anhalt (20.000 Euro) und die SchulKinoWochen Sachsen (15.000 Euro).

Weitere Informationen zu allen geförderten Projekten sind hier (PM) und hier (Übersicht Förderentscheidungen) zu finden.