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Leipzig, 10. Oktober 2016

Vier MDM-geförderte Dokumentarfilme im Programm von DOK Leipzig

Vom 31. Oktober bis 6. November findet unter dem Motto „Ungehorsam” das 59. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) statt. Heute hat das Festival die offizielle Programmauswahl bekannt gegeben, darunter befinden sich vier Filme, die mit Unterstützung der MDM entstanden sind.

Im internationalen Wettbewerb wird Vitaly Manskys Dokumentarfilm „Close Relations” zu sehen sein, er feierte beim Filmfestival in Karlovy Vary seine Weltpremiere und lief im vergangenen Monat beim Toronto Filmfestival. Mansky wuchs zu Sowjetzeiten in der Ukraine auf und wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion russischer Staatsbürger. Seine Familie lebt bis heute in der Ukraine – in Lvov, Odessa, im Donbass und auf der Krim. Im Spiegel ihrer Konflikte zeigt Mansky in „Close Relations” die ukrainische Gesellschaft nach der Maidan-Revolution.
Produziert wurde der Film von Saxonia Entertainment Leipzig in Koproduktion mit Studio Vertov (RUS), Ego Media (LV) und Baltic Film Production (EE). Förderpartner sind die MDM, Creative Europe MEDIA und das lettische National Film Center.

Nicola Graef präsentiert im Deutschen Wettbewerb als Weltpremiere ihren Dokumentarfilm „Neo Rauch – Gefährten und Begleiter”. Darin öffnet sich der weltweit erfolgreichste deutsche Maler seiner Generation erstmals seit vielen Jahren vor der Kamera und gibt Auskunft über seinen Zugang zur Kunst, über seine Welt und seine vom frühen Verlust der Eltern geprägte Vergangenheit. Der Film konzentriert sich auf die Gefährten und Begleiter aus der Welt Neo Rauchs, auf seine Figuren, die ihn ein Leben lang begleiten – aber auch auf die Menschen, die zu seinen treuen Gefährten geworden sind: Seine Galeristen, seine Sammler in aller Welt, seine Mannschaft und nicht zuletzt seine Frau, die Malerin Rosa Loy.
„Neo Rauch – Gefährten und Begleiter” ist eine Produktion von Lona.media in Koproduktion mit dem MDR und in Zusammenarbeit mit Arte, unterstützt von der MDM, FFA und FFHSH.

Weltpremiere im Deutschen Wettbewerb feiert auch der neue Dokumentarfilm „Trockenschwimmen” der Leipziger Filmemacherin Susanne Schulz. Sie begleitet ihre Protagonisten bei einem Seniorenschwimmkurs und lotet die biografischen und historischen Untiefen der Verbindung von Wasser und Leben aus. Die Regisseurin richtet den Blick auf eine Generation, die im Krieg geboren und im Nachkriegsdeutschland (Ost und West) erwachsen wurde. Die Väter an der Front, die Mütter mit dem Überleben beschäftigt, später eine Gesellschaft im bedingungslosen Aufbauwillen, die Pflichterfüllung forderte. Es sind vor allem die Frauen, deren Leben von Rücksichtnahme auf andere geprägt war und die sich erst jetzt in ihren Siebzigern zu fragen wagen, was sie eigentlich vom Leben wollten. Und mehr noch – es in Angriff nehmen und sich ihren Ängsten stellen.
Der Film entstand als Koproduktion von Neufilm Leipzig in Koproduktion mit dem MDR und Arte und wurde von der MDM, SLM sowie von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gefördert.

Im internationalen Programm läuft „The Picture of the Day” der in Deutschland lebenden Kanadierin Jo-Anne Velin. Nach den flüchtlingsfeindlichen Ausschreitungen in Tröglitz ebbte das Medieninteresse schnell wieder ab. Eine Berichterstatterin jedoch blieb - für elf Monate. Mit der Kamera begleitete Velin den Alltag der Tröglitzer, zwischen Fußballverein, Gymnastikgruppe und Kaffekränzchen, beobachtete, sah in die Vergangenheit des Ortes und überlegt filmisch mit eindringlichen Bildern eine mögliche Zukunft. Produziert wurde „The Picture of the Day” von der Halleschen Firma 42film mit Unterstützung durch die MDM.

DOK Leipzig ist das größte deutsche und eines der führenden internationalen Festivals für künstlerischen Dokumentar- und Animationsfilm sowie für interaktives Storytelling. Darüber hinaus ist es mit seinen umfangreichen DOK Industry-Angeboten seit vielen Jahren einer der wichtigsten Treffpunkte für internationale Fachbesucher. Die MDM ist seit 1998 Förderpartner und unterstützt DOK Festival und DOK Industry in diesem Jahr mit 170.500 Euro.

Alle Informationen zu DOK Leipzig unter www.dok-leipzig.de