Berlinale 2019: MDM-geförderte Filme im Forum und Berlinale Shorts
Für das Programm der 69. Berlinale sind nach „Die Agentin” (Wettbewerb, außer Konkurrenz) sowie „My Extraordinary Summer with Tess” (Generation Kplus) drei weitere MDM-geförderte Filme ausgewählt worden.
Der renommierte Dokumentarfilmregisseur Thomas Heise wird sein neues Werk „Heimat ist ein Raum aus Zeit” ebenso in der Sektion Forum vorstellen wie Florian Kunert sein Langfilmdebüt „Fortschritt im Tal der Ahnungslosen”. Die Filmemacher Florian Fischer und Johannes Krell aus Halle (Saale) haben es mit dem experimentellen Dokumentarfilm „Umbra” zudem in den Wettbewerb der Berlinale Shorts geschafft.
Thomas Heise folgt in der deutsch-österreichischen Koproduktion „Heimat ist ein Raum aus Zeit” den biografischen Spuren seiner Familie väterlicherseits durch die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. In essayistischer Form sinniert er über die Zeit und die Liebe und schlägt dabei einen großen Bogen von der Zeit der Weimarer Republik und des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart, anhand von Briefen, Bilddokumenten und seinen eigenen Erinnerungen. Daneben setzt er aktuelle Aufnahmen von Landschaften und Bahnhöfen. Das Projekt von Ma.ja.de. Filmproduktion (Leipzig), Navigator Film Produktion (Wien) und ZDF/3SAT wurde von der MDM mit 70.000 Euro unterstützt. Förderung erhielt es zudem von BKM, Bundeskanzleramt Österreich Sektion Film, FISA – Filmstandort Österreich, Österreichischer Zukunftsfonds und der Stadt Wien.
Ausgehend von den Protesten in Sachsen gegen die deutsche Einwanderungs- und Asylpolitik geht Regisseur und Autor Florian Kunert in „Fortschritt im Tal der Ahnungslosen” anhand der wechselhaften Geschichte des ehemaligen DDR-Landmaschinenkombinats „Fortschritt” in Neustadt in Sachsen seiner eigenen gesellschaftlichen Prägung auf den Grund. Dort, wo einst Mähdrescher hergestellt wurden, leben heute syrische Asylbewerber, für die ehemalige „Fortschritt”-Werksarbeiter einen selbstorganisierten Integrationskurs abhalten. Weitere Drehorte für den Dokumentarfilm waren 2017 Pirna, Stolpen und Sebnitz. „Fortschritt im Tal der Ahnungslosen” ist eine Produktion von The StoryBay UG in Koproduktion mit der Kunsthochschule für Medien Köln und Florian Kunert. Gefördert wurde das Projekt von der MDM, der Film- und Medienstiftung NRW, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM).
Florian Fischer und Johannes Krell komplettieren mit ihrem neuen Werk „Umbra” die Kurzfilm-Trilogie, die sie mit „Still Life” und „Kaltes Tal” (ausgezeichnet mit dem Deutschen Kurzfilmpreis in Gold) begonnen haben. Der 20-minütige Film, dessen Dreharbeiten unter anderem im Harz und in den USA stattfanden, widmet sich auf meditative und assoziative Weise sowohl gewöhnlichen als auch seltenen optischen Erscheinungen, die in der Natur auftreten: von Schattenzeichnungen über den Lochblendeneffekt während einer Sonnenfinsternis bis hin zur mystischen Erfahrung des Brockengespenstes. In ihrer Immaterialität und Fragilität sind sie alle Vorläufer des Kinobildes. Die Produktion der ROSENPICTURES Filmproduktion GbR in Koproduktion mit der Kunsthochschule für Medien Köln und Johannes Krell wurde von der MDM mit 20.000 Euro unterstützt. Weitere Förderer waren die Film- und Medienstiftung NRW sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Die 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin finden vom 07. bis 17. Februar 2019 statt.