Claas Danielsen beendet Amt als Geschäftsführer der MDM
Wie der Aufsichtsratsvorsitzende der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) Malte Krückels heute mitgeteilt hat, legt Claas Danielsen auf eigenen Wunsch sein Amt als Geschäftsführer zum 30. November 2023 nieder. Danielsen leitet die MDM seit 2016 und war dem langjährigen Geschäftsführer Manfred Schmidt gefolgt. 2021 war Danielsen für weitere fünf Jahre bis 2026 im Amt bestätigt worden.
„Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aufgrund meiner persönlichen und familiären Situation kann ich die umfangreichen und fordernden Aufgaben der Geschäftsführung dieser einzigartigen Institution absehbar nicht weiter in der Form erfüllen, die ich für die MDM und die Region als notwendig erachte”, so MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen zu den Gründen für seine Entscheidung. „Ich danke dem Team und den Gremien der MDM wie auch allen Film- und Medienschaffenden, mit denen wir zusammenarbeiten dürfen, von Herzen für ihr Verständnis und ihre große Unterstützung in den vergangenen Jahren.”
Malte Krückels, Staatssekretär für Medien und Europa und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund und Aufsichtsratsvorsitzender der MDM: „Ich bedaure die Entscheidung von Herrn Danielsen, kann aber die persönlichen Gründe natürlich nachvollziehen. Als Geschäftsführer der MDM hat sich Claas Danielsen um die Entwicklung des Medienstandorts Mitteldeutschland verdient gemacht. Die Mitteldeutsche Medienförderung spielt eine wichtige Rolle für die Branche, das hat sich nicht zuletzt während der schwierigen Corona-Jahre gezeigt. Herr Danielsen hat die MDM als Film- und insgesamt als Förderer der audiovisuellen Medieninhalte stark positioniert. Zu seinen bleibenden Verdiensten zählt nicht zuletzt auch die Etablierung der Gründerinitiative MEDIAstart, die inzwischen im dritten Jahr Gründerinnen und Gründer aus der Region auf ihrem Weg in die Selbständigkeit begleitet.”
Unter der Leitung von Claas Danielsen hat sich die Mitteldeutsche Medienförderung seit 2016 weiter erfolgreich in der nationalen Förderlandschaft etabliert und Mitteldeutschland als Drehort mit internationaler Bedeutung positioniert. Mitteldeutsche Produzent*innen und Medienschaffende sind national und international hoch angesehen und werden als starke (Ko-)Produktionspartner wahrgenommen. Entscheidend hat dazu die Erhöhung der zur Verfügung stehenden Mittel um mehr als drei Mio. Euro von knapp 15 Mio. (2016) auf 18,3 Mio. Euro (2023) beigetragen. Damit befindet sich die MDM heute an vierter Stelle im Ranking der neun regionalen Filmförderungen.
Besonders im Bereich Nachwuchs setzte Claas Danielsen wichtige Akzente in der Arbeit der MDM. So konnten mit dem Nachwuchstag KONTAKT und dem Pilotprogramm zur Realisierung von Microbudget-Produktionen wichtige Nachwuchsförderprogramme aus der Amtszeit von Manfred Schmidt weiter ausgebaut werden. 2020 startete mit der Unterzeichnung des „Fifty-Fifty”-Programms mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel eine weitere wichtige Initiative für aktives und nachhaltiges Engagement für den filmischen und produzentischen Nachwuchs in Mitteldeutschland. Zu den wichtigsten Neuerungen während der Amtszeit von Claas Danielsen zählt der Aufbau der Gründerinitiative MEDIAstart im Jahr 2021. Durch sie werden jährlich bis zu zehn junge Unternehmerinnen und Unternehmer nachhaltig beim Aufbau ihrer Firma unterstützt und weiterqualifiziert.
Mit der Öffnung der MDM für die Förderung von High-End-Serien legte er 2018 die Weichenstellung zur Produktion hochkarätiger Serienprojekte in der Region. Seitdem entstanden u.a. „Die neue Zeit”, „Hausen”, „Deutschland 89” oder „Das Haus der Träume” mit Unterstützung der MDM.
Auch während der Corona-Krise erwies sich die MDM unter der Leitung von Claas Danielsen als stabiler Partner für die mitteldeutsche Medienbranche. Der Förderbetrieb wurde aufrechterhalten und Hilfsprogramme für die Film- und Medienbranche schnell und effizient umgesetzt. Zur Stärkung der Kinobranche und Würdigung der Filmtheater und deren Betreiber*innen wurden die Preisgelder der Kinoprogrammpreise verdreifacht. Gleichzeitig durchläuft die MDM unter Danielsens Führung einen umfassenden Strategieprozess, der unter anderem bereits in der Verkürzung und Vereinfachung des Antragsverfahrens mündete.
In den sieben Jahren seiner Amtszeit feierten nationale und internationale Festival- und Publikumserfolge sowie preisgekrönte Filme wie „Große Freiheit”, „Gundermann”, „In den Gängen”, „Die Agentin”, „Martin Eden”, „Fabian oder der Gang vor die Hunde”, der Animationsfilm „Fritzi – Eine Wendewundergeschichte”, der Emmy®-Preisträger „Slahi und seine Folterer”, die Goldener-Bär-Gewinner „Touch Me Not” und „Umbra”, der zweifach Oscar®-nominierte „Werk ohne Autor” und die aktuellen Publikumslieblinge „Sonne und Beton” und „Die Schule der magischen Tiere 2” ihre Weltpremieren.
Nach seinem Regiestudium realisierte Danielsen mehrere Dokumentarfilme, bevor er von 1999 bis 2004 als Studienleiter die europäische Trainingsinitiative Documentary Campus aufbaute (damals Discovery Campus). Von 2004 bis Ende 2014 war er Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig). Vor seinem Amtsantritt als Geschäftsführer der MDM war er zudem als Dozent für verschiedene Filmhochschulen und Fortbildungsprogramme, als Berater diverser Institutionen sowie als Mitglied im MDM-Vergabeausschuss tätig.
Die Ausschreibung zur Position der Geschäftsführung der Mitteldeutschen Medienförderung ist ab sofort hier veröffentlicht.