mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

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Leipzig, 13. April 2017

Vier MDM-geförderte Filme beim Filmfestival in Cannes

Bei den 70. Internationalen Filmfest- spielen in Cannes (17.-28. Mai) werden vier mit Unterstützung der Mitteldeutschen Medienförderung entstandene Filme ihre Weltpremiere feiern. „Jupiter’s Moon” von Kornél Mudruczó und „Die Sanfte” von Sergei Loznitsa konkurrieren im Wettbewerb um die Goldene Palme. In der Reihe „Un Certain Regard” sind „Directions” von Stephan Komandarev sowie „Western” von Valeska Grisebach vertreten.

Mit „Jupiter’s Moon” ist der ungarische Filmemacher Kornél Mudruczó nach den ebenfalls MDM-geförderten Werken „Delta” (2008) und „Tender Son – The Frankenstein Project” (2010) bereits zum dritten Mal Gast im Wettbewerb von Cannes. Sein neuer Film handelt von einem 17-jährigen Flüchtling, der beim Versuch, über die Grenze nach Ungarn zu gelangen, angeschossen wird und plötzlich schweben kann. Ein ausgebrannter Arzt hilft dem Jungen aus dem Internierungslager zu entkommen, um Profit aus der einzigartigen Gabe zu schlagen, schließt den Jungen jedoch bald in sein Herz und versucht, ihn mit allen Mitteln zu beschützen.

Der Dokumentar- und Spielfilmregisseur Sergei Loznitsa ist mit seinem neuen Film „Die Sanfte” ebenfalls zum dritten Mal in den Cannes-Wettbewerb eingeladen. Hier stellte er 2010 „Mein Glück” und 2012 „Im Nebel” vor, die beide mit MDM-Förderung entstanden waren. Inspiriert von der gleichnamigen Dostojewski-Erzählung erzählt Loznitsa in „Die Sanfte” die Geschichte einer Frau, die eines Tages ohne Begründung ein Paket zurückerhält, das sie ihrem inhaftierten Mann geschickt hatte. Auf der Suche nach einer Erklärung reist sie zu dem weit entfernten Gefängnis und will dort trotz aller Demütigungen und willkürlicher Gewalt zu ihrem Ehemann durchdringen. 

Directions” heißt der neue Film des bulgarischen Filmemachers Stephan Komandarev („Judgment – Grenze der Hoffnung”), er ist in der Reihe „Un Certain Regard” vertreten. Der Episodenfilm folgt einen Tag lang den Schicksalen von sechs Taxifahrern und ihrer Fahrgäste in Sofia, deren Geschichten die Realität im heutigen Bulgarien widerspiegeln.  

In der Festivalsektion „Un Certain Regard” präsentiert auch Valeska Grisebach („Sehnsucht”) ihr neues Werk „Western”. Darin macht sich eine Gruppe von deutschen Bauarbeitern auf den Weg auf eine Baustelle in der bulgarischen Provinz. Das fremde Land weckt Abenteuergefühle bei den Männern, gleichzeitig werden sie mit ihren Vorurteilen und ihrem Misstrauen konfrontiert. Für zwei der Männer wird ein nahe gelegenes Dorf zur Bühne für einen Konkurrenzkampf um die Anerkennung und die Gunst der Dorfbewohner.