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Leipzig, 27. Januar 2022

„Anima – Die Kleider meines Vaters” gewinnt Max Ophüls Preis als Bester Dokumentarfilm

Die MDM-geförderte Produktion „Anima – Die Kleider meines Vaters” von Uli Decker ist gestern Abend beim 43. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert. Zudem gewann der Film auch den Publikumspreis im Wettbewerb Dokumentarfilm.

In ihrem animierten Dokumentarfilm „Anima – Die Kleider meines Vaters” erzählt Regisseurin Uli Decker von der kleinen Uli, die von einem abenteuerlichen Leben als Pirat, Indianerhäuptling oder Papst träumt. Mit ihrer hartnäckigen Weigerung, sich den gängigen weiblichen Rollenstereotypen zu unterwerfen, wird sie sogar in ihrer eigenen Familie zur Außenseiterin. Jahre nach dem Tod ihres Vaters bekommt sie von der Mutter seine „geheime” Kiste als Erbe ausgehändigt. Der Inhalt: hochhackige Schuhe, Schminke, eine Echthaarperücke und seine Tagebücher.

„In einem filmischen Feuerwerk aus Bild, Ton und Musik verbindet eine virtuose Montage zeitgenössische Archivaufnahmen, Fotos, private Aufzeichnungen, Interviews und eine bemerkenswerte Animation, die mit Phantasie und Humor immer noch eine Ebene hinzufügt. So entsteht in der Geschichte einer Familie zugleich die einer Gesellschaft. Dabei weist die persönliche Tragödie eines Mannes und seiner Tochter, die an Rollenbildern und gesellschaftlichen Normen zu zerbrechen drohen, weit über die Genderproblematik hinaus und erzählt zudem mit Leichtigkeit und voller Liebe von Befreiung und Emanzipation”, so die Jury in ihrer Begründung.

„Anima – Die Kleider meines Vaters” ist eine Produktion von Flare Film in Koproduktion mit ZDF – Das kleine Fernsehspiel und wurde von der MDM, dem FFF Bayern sowie von BKM und DFFF gefördert. Die Animationen wurden unter Federführung von Falk Schuster in Halle und Leipzig realisiert. Die Bild- und Tonpostproduktion fand komplett in Sachsen-Anhalt bei ARRI und Metrix Media statt.

Mit „Vier Sterne Plus” von Antje Schneider war noch ein zweites von der MDM unterstütztes Werk im diesjährigen Wettbewerb Dokumentarfilm vertreten. Darin begleitet die Leipziger Regisseurin den Geschäftsführer von Deutschlands angeblich bestem Krankenhaus. David Thies treibt die Vision einer besseren Klinikwelt an. Sein Motto: Der Patient muss zum Gast werden. Also lässt er für die Waldkliniken im thüringischen Eisenberg ein neues Bettenhaus bauen, das eher wie ein Wellnesshotel anmutet.

Produziert wurde der Film von Kloos & Co. Ost im Rahmen des gemeinsamen „Fifty-Fifty”-Förderprogramms von MDM und ZDF – Das kleine Fernsehspiel. Es dient der Stärkung des Filmnachwuchses in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Das Filmfestival Max Ophüls Preis gilt als eines der wichtigsten Foren für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm. Am Wettbewerb können Regisseure bis zum dritten abendfüllenden Spiel- bzw. Dokumentarfilm teilnehmen.