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Leipzig, 27. Mai 2019

Preise in Cannes für MDM-geförderte Wettbewerbsfilme

Die Jury des 72. Cannes Filmfestivals unter Präsident Alejandro González Iñárritu hat am Samstagabend die begehrten Palmen vergeben. Nach der Auszeichnung durch die Kritikervereinigung mit dem FIPRESCI-Award wurde die außergewöhnliche Komödie „It Must Be Heaven” des palästinensischen Filmemachers Elia Suleiman bei der Preisverleihung mit einer „Besonderen Erwähnung” hervorgehoben. Der Preis der Ökumenischen Jury ging an das ebenfalls MDM-geförderte Drama „A Hidden Life” von Regisseur Terrence Malick.

MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen: „Zwei Preise und eine besondere Erwähnung für die beiden MDM-geförderten Filme im Wettbewerb von Cannes – das ist eine höchst erfreuliche Würdigung dieser außergewöhnlichen Werke. Ich gratuliere allen Beteiligten von Herzen und freue mich, dass es abermals gelungen ist, die künstlerische Vision dieser zwei Regisseure von Weltrang durch die Förderung der MDM mit Unterstützung von exzellenten Kreativen und Fachkräften aus Mitteldeutschland an ungewöhnlichen Drehorten zu realisieren.”

Die Jury der internationalen Filmkritikervereinigung Fédération Internationale de la Presse Cinématographique hat Elia Suleimans Komödie „It Must Be Heaven” mit dem FIPRESCI-Award als besten Film des diesjährigen Cannes-Wettbewerbs ausgezeichnet. Zudem erhielt der Film von der offiziellen Jury des Festivals eine „Besondere Erwähnung”. Das von der MDM sowie FFA und Mini-Traité geförderte Filmprojekt entstand in Koproduktion mit der in Halle (Saale) ansässigen Produktionsfirma Pallas Film, dem ZDF und Arte.

Mit einem feinen Gespür für das perfekte Timing wandelt der palästinensische Regisseur und Hauptdarsteller Elia Suleiman in „It Must Be Heaven” auf den Spuren Jacques Tatis und zeichnet in skurrilen Episoden das Leben eines Emigranten und Weltbürgers nach. Dabei gelingt es ihm, mit feiner Beobachtungsgabe und viel Situationskomik nationale Mentalitäten zu offenbaren und drängende Themen wie die Situation des palästinensischen Volkes, die Terrorgefahr oder die Militarisierung von Gesellschaften pointiert zu kommentieren.

Der Preis der Ökumenischen Jury ging an Terrence Malicks „A Hidden Life”. Der seit 1974 existierende Preis wird von einer Jury aus Vertretern der kirchlichen Filmorganisationen SIGNIS und INTERFILM an einen Film aus dem offiziellen Wettbewerbsprogramm vergeben, der sich in besonderer Weise den christlich-spirituellen Dimensionen verpflichtet sieht.

Das knapp dreistündige Drama, das 2016 unter anderem in Zittau und in Stollberg im Erzgebirge gedreht wurde, zeichnet das Schicksal des österreichischen Bauern Franz Jägerstätter (1907-1943) nach, der aus christlicher Überzeugung den Kriegsdienst verweigerte und am 9. August 1943 wegen „Wehrkraftzersetzung” im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet wurde. Die Jury hob bei ihrer Preisvergabe „die hohe Qualität des Films in Regie, Schnitt und Drehbuch” hervor. Malick, der 2011 für seinen Film „The Tree of Life” mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden war, erzähle „eine Geschichte von universaler Bedeutung darüber, dass die Entscheidungen, die wir treffen, alle irdischen Sorgen übersteigen, wenn wir unserem Gewissen folgen.”