mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

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Leipzig, 28. Januar 2019

MDM fördert neue Filme, Serien und Medienprojekte mit über 3,6 Mio. Euro

Der Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) hat in seiner ersten Sitzung 2019 am 23. Januar Fördermittel in Höhe von 3.636.000 Euro für insgesamt 26 Projekte vergeben.

Mit 600.000 Euro fördert die MDM „Die Mucklas… und wie sie zu Pettersson und Findus kamen” (Produktion: Tradewind Pictures). Regisseur Ali Samadi Ahadi widmet sich nach drei erfolgreichen Kinoabenteuern um Pettersson und seinen Kater Findus diesmal den Mucklas. Die koboldähnlichen Wesen leben seit Generationen im herrlichen Durcheinander eines Kramladens. Als dessen betagter Besitzer stirbt und Kammerjäger Karl den Laden übernimmt, sehen sich die Mucklas in ihrer Existenz bedroht.

Ausnahmeregisseur Dominik Graf verfilmt mit „Fabian” einen Roman von Erich Kästner. Er spielt im Berlin der ausgehenden 1920er Jahre, wo sich der Germanist Jakob Fabian als Werbetexter durchschlägt, während sein Freund Labude um die Habilitation kämpft. Beide lassen sich durch das pulsierende Nachtleben treiben, bis Fabian die impulsive Cornelia kennenlernt, die als Schauspielerin Karriere machen will, und sich in sie verliebt. Lupa Film erhält für das Drama 510.000 Euro Produktionsförderung.  

Die hochtalentierte 14-jährige Tänzerin Katya steht im Zentrum von Stefan Westerwelles Coming-of-Age-Drama „Break The Ballet”. Eigentlich soll sie wie ihre Eltern Karriere beim Ballett machen, doch als sie den ein Jahr älteren Marlon kennenlernt, entflammt sie für ihn und den Breakdance. (Lieblingsfilm, 400.000 Euro).

Mit Kristen Stewart, Naomi Scott und Ella Balinska inszeniert Elizabeth Banks eine spektakuläre Neuauflage von „Drei Engel für Charlie”. Darin holt die Wissenschaftlerin Elena das so attraktive wie schlagkräftige Frauen-Power-Trio zu Hilfe, weil eine bahnbrechende Erfindung zur Stromerzeugung, die als gefährliche Waffe missbraucht werden kann, in die Hände eines skrupellosen Gangsters geraten ist (Studio Babelsberg, 400.000 Euro).

In „Mitra” trifft die siebzigjährige Haleh im holländischen Exil auf die Frau, die vor 37 Jahren mutmaßlich für die Hinrichtung ihrer Tochter im Iran verantwortlich war. Regie bei dem Drama um Schuld, Rache und Vergebung führt Kaweh Modiri, der für seinen zweiten Kinofilm auch das Drehbuch verfasste (IGC Films, 210.000 Euro).

Gewohnt experimentierfreudig und radikal zeigt sich der polnische Filmemacher Kuba Czekaj bei seinem neuen Projekt „Lipstick On The Glass”, das bereits im Rahmen des Deutsch-Polnischen Filmfonds gefördert worden war. Darin verlässt Emeryka, die Frau eines Gangsterbosses, ihre Familie, um mit der androgynen Etwas durchzubrennen. Doch diese führt sie in die Arme einer Frauensekte (INDI Film, 120.000 Euro).

In die Welt eines alten türkischen Provinz-Zoos taucht „Der Anatolische Leopard” ein, das Langfilmdebüt von Emre Kayis. Sein Direktor Fikret, ein einsamer, resignierter Mittfünfziger, muss mitansehen, wie katarische Investoren das Objekt in einen Vergnügungspark umbauen wollen. Das einzige Hindernis ist ein alter Leopard, der unter Artenschutz steht. (Elemag Pictures, 90.000 Euro).

Rand Beiruty, Absolventin der Bauhaus-Universität Weimar und Teilnehmerin des MDM Nachwuchstages, realisiert mit „Encountering Samir” einen Animationskurzfilm. Er wirft einen Blick in die Welt dreier Kinder, die sich umgeben von Krieg und Waffengewalt in fantasievolle Spiele flüchten (Tama Filmproduktion, 25.000 Euro).

Im Dokumentarfilmbereich unterstützt die MDM zwei neue Produktionen: Regisseurin Susanne Kim („White Box”, „Trockenschwimmen”) erkundet in „Paradise”, der parallel auch als Virtual-Reality-Experience umgesetzt wird, die Gedankenwelt von fünf Kindern im Alter zwischen neun und zwölf Jahren (Neufilm, 250.000 Euro).

Mark Michel („Sandmädchen”) widmet sich am Beispiel von „Hirten” aus aller Welt einem Berufsstand, der Landschaften erhält und Nahrung für Millionen Menschen produziert, aber durch Modernisierung und Klimawandel zunehmend verdrängt wird (Neue Celluloid Fabrik, 150.000 Euro).    

Die VR-Experience „Brave New Mobility” (Head of Creative: Alexander Herrmann) nimmt den User mit auf eine Reise ins Jahr 2049: Anhand der Beispiele Frankfurt am Main und Los Angeles zeigt sie, wie sich städteplanerische Entscheidungen von heute auf die urbane Entwicklung von morgen auswirken (expanding focus, 150.000 Euro).

Projektentwicklungsförderung im Bereich Neue Medien erhält das 3D-Adventure Serious Game „Broken Reality” von Maria Manneck (Silver Seed Games, 35.000 Euro), das die Themen Schlafen und Träumen spielerisch aufbereitet.

Ebenfalls Projektentwicklung bekommen zwei Projekte von 42film aus Halle (Saale) zugesprochen: Das Drama „Felicità”, mit dem Irma-Kinga Stelmach ihr Kinodebüt vorlegen will, handelt von der Polin Magda, die ihre Stelle als Pflegekraft in Italien aufgibt, um ihre Ehe zu retten und ihre Familie zurückzugewinnen (50.000 Euro). Eike Goreczka und Arne Kohlweyer erzählen in der Serie „Mother’s Got A Gun” von den drei alt gewordenen RAF-Terroristen Hajo, Konrad und Tamara, die seit Jahrzehnten gemeinsam im Untergrund leben. Als Tamara an Krebs erkrankt, kehrt die Gruppe heimlich nach Deutschland zurück. Hier werden sie mit ihrer Vergangenheit und den Opfern ihrer Taten konfrontiert (100.000 Euro).

Zwei weitere Serienstoffe fördert die MDM in der Phase der Stoffentwicklung: Die Animationsserie „Im Labyrinth der Lügen” (Andreas Völlinger) und „Im Stein”, eine erneute Zusammenarbeit von Clemens Meyer und Thomas Stuber, basierend auf Meyers gleichnamigem Roman, erhalten jeweils 25.000 Euro.

Im Verleih werden „Alfons Zitterbacke” (Regie: Mark Schlichter, X Verleih, 100.000 Euro), „Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik” (Regie: Hélène Giraud und Thomas Szabo, Weltkino, 50.000 Euro), „Once Again” (Regie: Kanwal Sethi, Arsenal, 40.000 Euro), „Orangentage” (Regie: Ivan Pokorný, barnsteiner, 20.000 Euro) und „Dark Eden” (Regie: Jasmin Herold, W-film, 10.000 Euro) unterstützt.

Weiterhin gewährt die MDM Fördermittel für das Trainingsprogramm TP2 Talentpool (150.000 Euro), den EFA Young Audience Award (66.000 Euro), das Neißefilmfestival (30.000 Euro), die Documentary Convention (20.000 Euro) und das Festival Kurzsuechtig (10.000 Euro).

Weitere Informationen zu allen geförderten Projekten sind hier (PM) und hier (Übersicht Förderentscheidungen) zu finden.