MDM fördert 33 Film- und Medienprojekte mit über 3,7 Mio. Euro

Der Vergabeausschuss der MDM hat in seiner vierten Sitzung 2017 am 24. Oktober Fördermittel in Höhe von 3.720.000 Euro für insgesamt 33 Projekte vergeben.

Mit 600.000 Euro fördert die MDM die Produktion des Kinofilms „Ein kurzer Frühling” (Bastei Media). Der Stoff ist von persönlichen Erfahrungen des Filmemachers Peter Kahane („Die rote Zora”) inspiriert und spielt in den 1960er Jahren in der DDR, als eine junge Generation in einer von Hoffnung und Aufbruch geprägten Zeit ihren Anspruch auf Freiheit anmeldet. So auch der 15-jährige, liberal erzogene Simon, der von seinen im Ausland lebenden Eltern in ein Heim gesteckt wird und dort gegen das System aufbegehrt.

Das Bauhaus feiert 2019 den 100. Jahrestag seines Bestehens. In der gleichnamigen UFA-Produktion „Bauhaus” erweckt Regisseur Gregor Schnitzler („Spieltrieb”, „Die Wolke”) die Jahre zwischen der Gründung und der Schließung 1933 zum Leben: Die künstlerisch begabte Lotte geht gegen den Willen ihrer Eltern nach Weimar und wird Teil einer Bewegung junger Künstler, die sich vorgenommen hat, den Mief des Kaiserreichs hinter sich und eine neue Zeit auferstehen zu lassen (500.000 Euro).

In „Der Berg” unter der Regie von Hans W. Geißendörfer verschlägt es den jungen Pfarrer Pohl in ein mysteriöses Dorf. Nach dem Tod des alten Pfarrers soll er hier die Seelsorge der kleinen Gemeinde übernehmen. Doch die Bewohner scheinen vom Teufel befallen zu sein und auch Pohl trägt ein dunkles Geheimnis in sich (Hans W. Geißendorfer Film- und Fernsehproduktion, 450.000 Euro).

Bernd Böhlich („Bis zum Horizont, dann links!”) erzählt in „Warum?” die Lebensgeschichte einer Frau, der es trotz aller Anstrengungen nicht gelingt, nach der Rückkehr aus einem sowjetischen Gulag die schrecklichen Erlebnisse zu verschweigen und die in den frühen Jahren der DDR im Konflikt mit der Utopie einer neuen Gesellschaft und eigenen Wahrheit leben muss (Mafilm, 400.000 Euro).

Vor dem Hintergrund des gesellschaftspolitischen Umbruchs in Serbien schildert Srdjan Dragojevic („Parada”) in der Tragikomödie „Heavens Above” in drei Episoden den dramatischen Wandel innerhalb einer Generation, den sich viele Menschen nur durch eine höhere Macht erklären wollen (Ma.Ja.De. Fiction, 200.000 Euro).

Unter der Regie von Pietro Marcello entsteht mit „Martin Eden” eine freie Adaption des gleichnamigen Romans von Jack London, in dem die Titelfigur seine proletarische Herkunft hinter sich lassen will, um das Herz einer jungen Frau aus der oberen, gebildeten und kultivierten Schicht zu erobern. Obwohl er sein Ziel, ein erfolgreicher Schriftsteller zu werden, erreicht, zerstört ihn der zunehmende Individualismus des 20. Jahrhunderts (Match Factory Productions, 200.000 Euro).

Im Sommer 1979 schmieden die Familien Strelzyk und Wetzel in Thüringen einen waghalsigen Plan: Sie wollen mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der DDR in den Westen fliehen. Doch kurz vor der Grenze sinkt der Ballon, und es beginnt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit. Erfolgsregisseur Michael Bully Herbig verfilmt mit „Ballon” eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte (herbX Film- und Fernsehproduktion, 150.000 Euro).

Marita Stocker begleitet in „Im Schatten des Kaukasus – Die Paliashvili-Musikschule Tiflis” Ausnahmetalente in Georgiens erfolgreichster Musikschule, die dort auf ehrwürdige Lehrer, bröckelnden Putz und unstimmbare Instrumente treffen. Der Dokumentarfilm erzählt von der unbedingten Liebe zur Musik, von der Kunst der Improvisation und von einem zerrissenen Land zwischen Vergangenheit und Zukunft (accentus music, 150.000 Euro).

Im Mittelpunkt von Veit Helmers neuem Film „The Bra”, der gänzlich ohne Dialoge auskommt, steht der einsame Lokomotivführer Nurlan. Auf seiner letzten Fahrt vor der Pensionierung streift sein Zug eine Wäscheleine und reißt einen BH herunter. Nurlan begibt sich auf die Suche nach der Besitzerin und begegnet dabei einer Reihe außergewöhnlicher Frauen (Veit Helmer Filmproduktion, 50.000 Euro).

Mitten in einem der ärmsten Viertel Londons steht seit 1972 der visionäre Gebäudekomplex „Robin Hood Gardens”. Zur Zeit der Eröffnung war die Großwohnsiedlung das Versprechen für ein besseres Leben. Gemeinsam mit der weltbekannten Architekturfotografin Hélène Binet erkunden die Dokumentarfilmer Thomas Beyer und Adrian Dorschner das Gebäude und erforschen dessen Bedeutung in der Architekturgeschichte (Beyer & Dorschner Filmproduktion, 50.000 Euro).

Darüber hinaus unterstützt die MDM den Animationskurzfilm „der und die” von Peter Böving (Klötzchenkino, 48.000 Euro) und den Kurzfilm „Der Besuch” von Christian Werner (Tradewind Pictures, 30.000 Euro). 

Projektentwicklungsförderung geht an „Albertine and the Wishing Mountain” (Regie: Paco Torres, Neue Mediopolis Filmproduktion, 50.000 Euro), „Anton Bruckner – Der Diener des Herrn” (Regie: Reiner E. Moritz, Monarda Arts, 34.000 Euro), „Coppelia” (Regie: Jeff Tudor, MotionWorks, 30.000 Euro), „Mala Aria” (Regie: Sandrina Koppitz, Reynard Films, 28.000 Euro), „Lass uns wiedersehen” (Regie: Andreas Voigt, A Jour Film, 18.000 Euro) und im Rahmen einer Paketförderung an Neue Bioskop Film (150.000 Euro). 

In der Phase der Stoffentwicklung fördert die MDM mit je 25.000 Euro „Carlotta” (ostlicht Filmproduktion), „Colors of Darkness” (42film), „Die Ohrringe meiner Frau” (Kanwal Sethi), „Hotel Astoria“ (Neue Medien, Alina Cyranek),„SPARTA oder Die Kunst der Zerstörung” (Daniel Schwarz), „Wenn der Nebel sich lichtet” (Balance Film) und „Zambi”  (Tellux-Film). 

Im Verleih werden „Drei Zinnen” (Regie: Jan Zabeil, 35.000 Euro), „Die Sanfte” (Regie: Sergei Loznitsa, 30.000 Euro), „Silly – Frei von Angst” (Regie: Sven Halfar, 30.000 Euro), „Machines” (Regie: Rahul Jain, 25.000 Euro) sowie „Khibula” (Regie: George Ovashvili, 20.000 Euro) unterstützt.

Weiterhin gewährt die MDM Fördermittel für die Professional Media Master Class (200.000 Euro), lab p – poetry in motion (50.000 Euro) und Kurzfilm – Promotion, Service, Koordination (17.000 Euro).

Weitere Informationen zu allen geförderten Projekten sind hier (PM) und hier (Übersicht Förderentscheidungen) zu finden.