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Leipzig, 01. März 2020

Drei Preise für MDM-geförderte Produktionen bei der 70. Berlinale


Jürgen Jürges mit dem Silbernen Bären (Foto: Erik Weiss/Berlinale 2020)

Der deutsche Kameramann Jürgen Jürges ist für seine Arbeit an dem von der MDM unterstützten Drama „DAU. Natasha” von Ilya Khrzhanovskiy und Jekaterina Oertel mit dem Silbernen Bären für eine „herausragende künstlerische Leistung” ausgezeichnet worden. An das Drama „Father” („Otac”) des serbischen Regisseurs Srdan Golubovic gingen sowohl der Panorama-Publikums-Preis als auch der Preis der Ökumenischen Jury in der Sektion Panorama. 

MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen: „Meine Glückwünsche gehen an die Filmteams der beiden ausgezeichneten Werke, die das traditionelle Engagement der MDM für starkes osteuropäisches Kino widerspiegeln. Ich freue mich außerordentlich über die Ehrung des herausragenden Kameramanns Jürgen Jürges, der in seiner Karriere auch schon mit Größen wie Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders oder Michael Haneke gedreht hat. Zudem ist es mir eine große Freude, dass Regisseur Srdan Golubovic mit seinem bewegenden Panoramabeitrag „Father” das Publikum begeistern konnte. Auch möchte ich die beiden Festivalleiter Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian zu ihrer ersten Berlinale beglückwünschen.”

Die internationale Produktion „DAU. Natasha” ist Bestandteil des Gesamt-kunstwerkes „DAU”, welches vom Wirken des Physikers und Nobelpreisträgers Lew Landau inspiriert wurde und das Leben in einem geheimen sowjetischen Forschungsinstitut zwischen 1938 und 1968 einfängt. Im Zentrum des Geschehens von „DAU. Natasha”, der sich insbesondere mit Macht- und Abhängigkeitsstrukturen auseinandersetzt, steht die Kantinenkraft Natasha (Natalia Berezhnaya), die eine unerlaubte Affäre mit einem französischen Gastwissenschaftler beginnt. Das experimentelle Drama ist eine Produktion von Phenomen Berlin Filmproduktion, Phenomen Ukraine, Phenomen UK und Phenomen Films Russland.

Father” („Otac”) handelt vom wortkargen Tagelöhner Nikola (Goran Bogdan), der um das Sorgerecht für seine beiden Kinder kämpft. Die Ökumenische Jury stellte heraus, dass den Protagonisten ein vorbildliches, mit Beharrlichkeit verfolgtes Gerechtigkeitsstreben auszeichne, das trotz der prekären Lebensverhältnisse nicht auf Kosten anderer gehe. Das Drama der serbischen Produktionsfirma Film House Bas Celik, das in Koproduktion mit der Leipziger Neue Mediopolis, ASAP Film, Propeler Film, Vertigo, SCCA/Pro. Ba sowie ZDF/Arte entstand, berührte auch die Berlinale-Zuschauer, die „Father” mit dem Panorama-Publikums-Preis prämierten. Der Verleih Barnsteiner-Film bringt das auf einer wahren Begebenheit basierende Roadmovie im Herbst 2020 in die deutschen Kinos.

Das Serienprojekt „Transitniki” der in Leipzig ansässigen Rohfilm Factory wurde darüber hinaus beim Pitching-Event „CoPro Series 2020” im Rahmen des Co-Production Market der Berlinale ausgezeichnet. Produzent Karsten Stöter hat damit die Möglichkeit, sein Projekt über illegale Reisen junger DDR-Bürger durch die Sowjetunion auch beim weltweit bedeutendsten Serien-Festival Séries Mania im nordfranzösischen Lille potenziellen internationalen Partnern zu präsentieren.

Die Mitteldeutsche Medienförderung war in diesem Jahr mit drei Filmproduktionen in den offiziellen Programmsektionen der Berlinale vertreten. Weitere zwölf Werke waren in der Reihe „Lola At Berlinale” zu sehen.