mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

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Leipzig, 18. Juli 2021

Zwei Preise in Cannes für MDM-geförderte Filme

Bei den 74. Filmfestspielen in Cannes ist das von der Mitteldeutschen Medienförderung unterstützte Drama „Große Freiheit” von Sebastian Meise in der Reihe Un Certain Regard mit dem Preis der Jury ausgezeichnet worden. Der SACD-Preis in der unabhängigen Sektion Quinzaine des Réalisateurs, den die französische Autorengewerkschaft vergibt, ging an das ebenfalls von der MDM geförderte Coming-of-Age-Drama „Magnetic Beats” von Vincent Maël Cardona.

MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen: „Zwölf Tage lang wurde in Cannes die Magie des Kinos zelebriert und eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie facettenreich und lebendig das Medium Film ist. Mit „Große Freiheit“ von Sebastian Meise hat die Un Certain Regard-Jury ein ergreifendes Drama geehrt, das auf erschütternde Weise die Unmenschlichkeit des noch bis 1994 existierenden Paragrafen 175 anprangert. Mit „Magnetic Beats“, der in die Punk-Jugendkultur der 1980er Jahre eintaucht, wurde ein zweiter MDM-geförderter Film in Cannes ausgezeichnet. Die Preise sind eine großartige Anerkennung für die mitteldeutschen Produktionsfirmen Rohfilm Productions und Elemag Pictures. Ich gratuliere den Filmteams von Herzen und freue mich über die starke und sehr erfolgreiche Präsenz der Filmbranche aus Mitteldeutschland bei diesem weltweit führenden Filmfestival.

Die österreichisch-deutsche Koproduktion „Große Freiheit” behandelt die Verfolgung von Homosexuellen im Nachkriegsdeutschland. Regisseur Sebastian Meise erzählt in seinem atmosphärisch dichten Gefängnisdrama von Hans Hoffmann, der im Alter von 20 Jahren, aufgrund seiner Liebe zu Männern, erstmals eingesperrt wird. Von der großen Intensität der beiden Hauptdarstellern Franz Rogowski und Georg Friedrich getragen, entspinnt sich eine berührende Suche nach Liebe und Zuneigung hinter Gefängnismauern. Die emotionale Lebensgeschichte wurde überwiegend in der JVA Magdeburg gedreht. Produziert wurde das Drama von der Leipziger Rohfilm Productions und der österreichischen Freibeuter Film. Das Projekt wurde von der MDM mit 400.000 Euro plus 120.000 Euro Corona-Soforthilfe gefördert, um die Fertigstellung nach einer pandemiebedingten Drehunterbrechung zu gewährleisten. Weitere Förderer sind Medienboard, BKM, DFFF, Filmfonds Wien, dem Österreichischen Filminstitut und FISA – Filmstandort Austria. Der deutsche Kinostart von „Große Freiheit” ist von Piffl Medien für den 18. November 2021 geplant.

Das Coming-of-Age-Drama „Magnetic Beats” von Vincent Maël Cardona spielt in einem Dorf in der Bretagne, wo eine Gruppe von Freunden um die Brüder Jérôme und Philippe Anfang der 1980er Jahre einen Piratensender betreibt. Beide verlieben sich Hals über Kopf in die junge Marianne, die aus Paris zugezogen ist. Doch dann wird Philippe zum Militärdienst in West-Berlin eingezogen. Die französisch-deutsche Produktion von Easy Tiger, Srab Films und der Geraer Elemag Pictures in Koproduktion mit Port au Prince Film & Kultur Produktion wurde unter anderem in Leipzig, Dresden und Bad Düben gedreht. Förderung erhielt „Magnetic Beats” auf deutscher Seite von MDM mit 250.000 Euro sowie von FFA/Mini-Traité und DFFF. Port au Prince Pictures bringt den Film hierzulande in die Kinos.

Insgesamt waren sechs von der MDM unterstützte Produktionen bei den Filmfestspielen von Cannes vertreten: Neben den prämierten Werken „Große Freiheit” und „Magnetic Beats” feierten auch die Filme „Bergman Island” von Mia Hansen-Løve im Wettbewerb, „Evolution” von Kornél Mundruczó (Cannes Premiere) und „Invisible Demons” von Rahul Jain (Cinema for the Climate) ihre Weltpremiere an der Croisette. Bei Cannes XR wurde im Rahmen des Marché du film zudem die VR-Experience „Biolum” von Abel Kohen präsentiert.