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Leipzig, 30. September 2021

Fünf MDM-geförderte Projekte beim Filmfest Hamburg

Beim heute beginnenden 29. Filmfest Hamburg sind bis zum 9. Oktober insgesamt fünf MDM-geförderte Filme zu sehen: Eröffnet wird das Festival von Sebastian Meises Drama „Große Freiheit. In der Sektion Kaleidoskop gibt es Kornél Mundruczós Drama „Evolution und in der Reihe Voilà die Céline Dion-Hommage „Aline - The Voice of Love von Valérie Lemercier zu entdecken. Als Weltpremiere ist Markus DietrichsWilli und die Wunderkröte im Rahmen des Kinder- und Jugendfilmfests MICHEL zu sehen, bei dem auch „Träume sind wie wilde Tiger von Lars Montag gezeigt wird.

Sebastian MeisesGroße Freiheit wurde bei den 74. Internationalen Filmfestspielen in Cannes in der Reihe Un Certain Regard mit dem Preis der Jury ausgezeichnet, erhielt drei Preise beim 27. Sarajevo Film Festival und wurde für den European University Film Award (EUFA) nominiert. Die österreichisch-deutsche Koproduktion behandelt die Verfolgung von Homosexuellen im Nachkriegsdeutschland. Regisseur Sebastian Meise erzählt in seinem atmosphärisch dichten Gefängnisdrama von Hans Hoffmann, der im Alter von 20 Jahren aufgrund seiner Liebe zu Männern erstmals eingesperrt wird. Von der großen Intensität der beiden Hauptdarsteller Franz Rogowski und Georg Friedrich getragen, entspinnt sich eine berührende Suche nach Liebe und Zuneigung hinter Gefängnismauern. Die emotionale Lebensgeschichte wurde überwiegend in der JVA Magdeburg gedreht. Produziert wurde das Drama von der Leipziger Rohfilm Productions und der österreichischen Freibeuter Film. Das Projekt wurde von der MDM mit 400.000 € plus 120.000 € Corona-Soforthilfe gefördert, um die Fertigstellung nach einer pandemiebedingten Drehunterbrechung zu gewährleisten. Weitere Förderer sind MBB, BKM, DFFF, Filmfonds Wien, Österreichisches Filminstitut und FISA – Filmstandort Austria. Der deutsche Kinostart von „Große Freiheit ist von Piffl Medien für den 18. November 2021 geplant.

Ebenfalls in Cannes feierte das episodische Drama „Evolution seine Weltpremiere. Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó zeigt darin drei Generationen einer jüdischen Familie in Budapest und Berlin. Sie erlebt, wie vergangene Traumata ihren Weg in die Gegenwart finden und blickt gleichzeitig in eine hoffnungsvollere Zukunft. Die Dreharbeiten der Produktion von Match Factory Productions und Proton Cinema (HU) in Koproduktion mit ZDF/Arte und Proton Theatre (HU) machten im Mai 2021 auch in Leipzig Station, Teile der Postproduktion fanden in Sachsen-Anhalt statt. Gefördert wurde „Evolution von der MDM mit 250.000 Euro sowie von Film- und Medienstiftung NRW, DFFF, National Film Institute Hungary und Hungarian Film Incentive. Port au Prince Pictures bringt den Film in die deutschen Kinos.

Als Weltpremiere ist in Hamburg „Willi und die Wunderkröte zu sehen, der am 1. Oktober das MICHEL Kinder- und Jugend Filmfest eröffnen wird. In dem neuen Film des Weimarer Regisseurs Markus Dietrich, taucht der Reporter und Moderator Willi Weitzel in die faszinierende, bedrohte Welt der Amphibien ein. Dreharbeiten fanden unter anderem in Erfurt, Jena, Meiningen und Weimar statt. „Willi und die Wunderkröte ist eine Produktion von Filmtank in Koproduktion mit Interactive Media Foundation und wurde von der MDM mit 85.000 Euro gefördert. Zudem wurde der Film von der MOIN Filmstiftung, der MFG sowie dem DFFF unterstützt. Voraussichtlich noch in diesem Jahr startet der Majestic Filmverleih den Film deutschlandweit im Kino.

Ebenfalls im MICHEL-Programm, das seit 2003 fester Bestandteil vom Filmfest Hamburg ist, kann „Träume sind wie wilde Tiger entdeckt werden. Der Kinderfilm in der Regie von Lars Montag entführt mit jeder Menge Musik in die kunterbunte Welt der Bollywood-Filme. Der größte Traum des zwölfjährigen Ranji Ram ist es, in solch einer indischen Produktion aufzutreten. Doch als seine Eltern mit ihm nach Deutschland auswandern, scheint sein Herzenzwunsch in weite Ferne zu rücken. Der Alltag in Deutschland hat nichts mit den farbenfrohen und energiegeladenen Filmsettings gemein, in die er sich Tag für Tag träumt, doch er gibt nicht so leicht auf und versucht doch noch ein Casting-Video für einen Bollywood-Film aufzunehmen.
„Träume sind wie wilde Tiger ist eine Produktion der NFP Media, die im Rahmen der Initiative Der besondere Kinderfilm in Koproduktion mit dem KiKA entstand und unter anderem in Leipzig und Halle (Saale) gedreht wurde. Den Verleih hat Wild Bunch Germany übernommen. Der Film erhielt 500.000 Euro Produktionsförderung und 92.737,22 Euro Corona-Mehrkostenförderung von der MDM und wurde außerdem von BKM, MBB und DFFF unterstützt.

Valérie Lemercier ließ sich für ihren Film „Aline - The Voice of Love von der Lebens- und Liebesgeschichte der Pop-Ikone Céline Dion inspirieren. In Québec der 1960er-Jahre wächst Aline (Valérie Lemercier) als 14. Kind der Familie auf. Vor allem ihre Mutter Sylvette ist extrem von dem besonderen Gesangstalent ihrer Tochter überzeugt und schickt kurzerhand an den berühmten Musikproduzenten Guy-Claude Kamar eine Kassette mit Probeaufnahmen. Dieser ist ebenfalls hingerissen von der Stimme des Mädchens und setzt fortan alles daran, um Aline zu einem großen Star zu machen. Umgesetzt wurde die französisch-belgisch-kanadische Produktion von Rectangle Productions, Gaumont, TF1 Films Production, De l’huile, Valérie Lemercier, Caramel Film und Belga Line Producers. Die MDM gewährte dem Film, der am 23. Dezember vom Weltkino Filmverleih in die deutschen Lichtspielhäuser gebracht wird, eine Verleihförderung in Höhe von 50.000 Euro.