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Leipzig, 27. April 2018

MDM fördert neue Film- und Medienprojekte mit über 3 Millionen Euro

Turbulente Kinderfilmabenteuer, starbesetzte Koproduktionen und vielversprechende Langfilmdebüts – die MDM fördert neue Projekte mit über 3 Millionen Euro

Der Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) hat in seiner zweiten Sitzung 2018 am 24. April Fördermittel in Höhe von 3.218.900 Euro für insgesamt 27 Projekte vergeben.

Die Neuverfilmung des DDR-Kinderbuchklassikers „Alfons Zitterbacke” unter der Regie von Mark Schlichter wird mit 600.000 Euro von der MDM gefördert. Der Filmstoff über die Abenteuer des frechen Pechvogels Alfons, der davon träumt,  Astronaut zu sein und es endlich allen zeigen will, basiert auf den berühmten Kinderbüchern von Gerhard Holtz-Baumert und wird von X Filme produziert.

In seinem neuen Film „It Must Be Heaven” schickt der palästinensische Regisseur Elia Suleiman sein Alter Ego von Nazareth aus auf eine Reise um die Welt in all ihrer alltäglich gewordenen Absurdität. Das Projekt entsteht als deutsch-französisch-kanadisch-türkische Koproduktion unter Beteiligung von Pallas Film (340.000 Euro).

Die preisgekrönte Filmemacherin Mia Hansen-Løve, die 2016 mit dem Silbernen Bären für „L’Avenir“ ausgezeichnet wurde, erzählt in „Bergman Island” von Christine und Anthony, einem amerikanischen Filmemacherpaar, die als Gäste der Bergman-Stiftung auf der schwedischen Insel Farö die Drehbücher zu ihren kommenden Filmen schreiben wollen und sich mit Fortschreiten des Sommers voneinander entfremden. In den Hauptrollen sind Greta Gerwig und John Turturro zu sehen, Neue Bioskop Film koproduziert das Drama mit Partnern in Frankreich, Belgien und Schweden (300.000 Euro).

Mit „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess” geht das erste im Rahmen des Deutsch-Niederländischen Co-Development Fonds für Kinderfilmstoffe geförderte Vorhaben in Produktion. Steven Wouterlood inszeniert den Familienfilm über die eigenwillige Tess, die mit Hilfe von Sam ihren leiblichen Vater kennenlernen will, der nichts von Tess weiß. Ostlicht Filmproduktion erhält 300.000 Euro für die Koproduktion mit Bind Film.

Für die deutsch-israelisch-französische Koproduktion „The Operative” konnte Regisseur Yuval Adler („Bethlehem“) Diane Kruger und Eric Bana als Hauptdarsteller gewinnen. Der Thriller nach dem Roman „The English Teacher” erzählt die spannende Geschichte einer Britin, die im Auftrag des Mossad eine Undercover-Mission in Teheran erfüllen soll (Neue Bioskop Film, 250.000 Euro).

Der tschechische Regisseur Ivan Pokorný schildert in „Orangentage” das Leben des vierzehnjährigen Darek an der Schwelle zwischen Kindheit und Erwachsenwerden. Nach dem Tod der Mutter kümmert sich Darek um seinen überforderten Vater und seine geistig behinderte Schwester, obwohl er eigentlich mit sich selbst genug zu tun hat – vor allem mit den Wirrungen der ersten Liebe. Das Drehbuch stammt von Iva Procházková auf Grundlage ihres gleichnamigen Romans, Kinderfilm GmbH erhält für die Koproduktion (CZ/D/PL/SK) 150.000 Euro Förderung.

Mit „In aller Freundschaft – Die Krankenschwestern” startet die ARD im Herbst einen neuen Ableger der erfolgreichen Serie. Im Mittelpunkt stehen sechs junge Schwestern und Pfleger in Halle (Saale), die am Anfang ihrer Ausbildung sowohl den Klinikalltag als auch die Herausforderungen des Zusammenlebens im Wohnheim meistern müssen. Für die Regie wurden Micaela Zschieschow und Andi Niessner verpflichtet (Saxonia Media, 280.000 Euro).

Im Dokumentarfilmbereich fördert die MDM die Langfilmdebüts von drei mitteldeutschen Nachwuchstalenten:
In „Waterproof” begleitet Daniela König die ersten Klempnerinnen in einem der trockensten Länder der Erde: Jordanien. Trotz aller Kritik aus der von Traditionen und Konventionen geprägten Gesellschaft versuchen die selbstbewussten Frauen, sich zu behaupten, um ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben zu führen. (Kloos & Co. Ost, 100.000 Euro).

Christoph Eder zeichnet in „Wem gehört mein Dorf?” ein sehr persönliches Portrait seines Heimatdorfes auf Rügen und schildert den Konflikt zwischen den Interessen Einzelner und dem Gemeinwohl. Im vergangenen Jahr hat Eder für sein Projekt beim MDM-Nachwuchstag den Pitchingpreis gewonnen (ostlicht filmproduktion, 57.000 Euro).

In „Awalatje – Die Hebammen” porträtiert Sarah Noa Bozenhardt drei Hebammen im Norden Äthiopiens, die entschlossen und mit viel Ausdauer gegen patriarchale Strukturen und für die Rechte der Frauen kämpfen. Die Filmemacherin nahm 2017 ebenfalls am Nachwuchstag der MDM teil, die Produktion von Tondovski Films wird mit 40.000 Euro unterstützt.

Darüber hinaus fördert die MDM die Edutainment-App „Der bronzene Himmel” von Marcel Schröder, mit der sich die Geschichte der Himmelsscheibe von Nebra interaktiv erleben lässt und die Nutzer die Bronzezeit erkunden können (MotionWorks, 170.000 Euro).

Projektentwicklungsförderung geht an „Paradise” (Regie: Susanne Kim, Neufilm, 50.000 Euro), „Die Mucklas… und wie sie zu Pettersson und Findus kamen” (Regie: Ali Samadi Ahadi, Tradewind Pictures, 43.000 Euro), im Bereich Neue Medien an „FalladAR – Die Murkelei App” (Head of Creative: Simeon Conzendorf, Lumalenscape, 50.000 Euro) und das Game „Everysphere” (Michael Chlebusch, Zauberberg Medien, 49.900 Euro).
Die Firma 42film erhält 150.000 Euro für die Stoff- und Projektentwicklung im Rahmen einer Paketförderung

In der Phase der Stoffentwicklung fördert die MDM mit je 25.000 Euro „Die letzten Kinder von Schewenborn” (Antonia Rothe, Katrin Milhahn, Kevin Lee Film), „Marco Polo und der Bogen Dschingis Khans” (Korbinian Hamberger, MotionWorks) und mit 15.000 Euro „Charming Mary” von Arne Kohlweyer. 

Im Verleih werden „In den Gängen” (Regie: Thomas Stuber, Zorro Film, 35.000 Euro), „Augenblicke: Gesichter einer Reise” (Regie: Agnès Varda, JR, Weltkino, 30.000 Euro), „Der sechste Kontinent” (Regie: Andreas Pichler, Real Fiction,17.000 Euro), „Sandmädchen” (Regie: Mark Michel, filmokratie, 17.000 Euro) sowie „Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus” (Regie: Niels Bolbrinker, Thomas Tielsch, Neue Visionen, 15.000 Euro) unterstützt.

Weiterhin gewährt die MDM Fördermittel für die Documentary Campus Masterschool (70.000 Euro), Kongress Vision Kino (20.000 Euro) und die Schulkinowoche Thüringen/Sachsen-Anhalt (20.000 Euro).

Weitere Informationen zu allen geförderten Projekten sind hier (PM) und hier (Übersicht Förderentscheidungen) zu finden.