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Leipzig, 24. Januar 2021

„Stollen” in Saarbrücken prämiert

„Stollen” von Laura Reichwald ist gestern Abend beim 42. Filmfestival Max Ophüls Preis zum besten Dokumentarfilm gekürt worden.

Vor der weihnachtlichen Kulisse des Erzgebirges zeichnet die gebürtige Hallenserin in ihrem Film das Psychogramm des Dorfes Pöhla zwischen (verklärter) Bergbautradition, Arbeitslosigkeit und dem von Touristen und Einheimischen gleichermaßen geliebten Gebäckklassiker. Die von der MDM geförderte Produktion der Leipziger Neue Celluloid Fabrik entstand in Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF sowie dem MDR.

„Die Filmemacherin blickt zart, vorsichtig und poetisch auf ein Stück Heimat, die bewahrt werden will, die mit ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft hadert und sich dabei klammert an das, was immer da war. Sie lässt Lieder singen, die fern erscheinen und doch identitätsstiftend sind. Sie erzählt von der tiefen Dunkelheit des Stollens und der erlösenden Helligkeit der Weihnachtslichter, sie fordert ihre Protagonist*innen heraus, ohne der Eindeutigkeit zu verfallen”, lobte die Jury in ihrer Begründung.

Mit „Wem gehört mein Dorf?” von Christoph Eder war noch ein zweiter von der MDM unterstützter Film im diesjährigen Wettbewerb Dokumentarfilm vertreten. Der Weimarer entwirft darin ein persönliches Porträt der Bewohner seines Heimatdorfes auf der Ostseeinsel Rügen und schildert den Konflikt zwischen Einzelinteressen und Gemeinwohl in Zeiten des modernen Tourismus. Produziert wurde Eders Langfilmdebüt von der ostlicht filmproduktion aus Weimar ebenfalls in Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF sowie dem RBB. 2017 war der Stoff beim MDM-Nachwuchstag KONTAKT mit dem Pitchingpreis ausgezeichnet worden.

Das Filmfestival Max Ophüls Preis gilt als eines der wichtigsten Foren für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm. Am Wettbewerb können Regisseure bis zum dritten abendfüllenden Spiel- bzw. Dokumentarfilm teilnehmen.