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Leipzig, 20. Februar 2023

Preis der deutschen Filmkritik für „Das Mädchen mit den goldenen Händen”

Im Rahmen der Berlinale wurde gestern vom Verband der deutschen Filmkritik in zwölf Kategorien der Preis der deutschen Filmkritik verliehen. Zu den Gewinnern gehörte auch der MDM-geförderte Film „Das Mädchen mit den goldenen Händen” von Katharina Marie Schubert, der als Bestes Spielfilmdebüt ausgezeichnet wurde.

„Ein Märchen. Aber eines, das nie wirklich erzählt wird. Das sich nie in den Vordergrund drängt, nur als sanfte Andeutung mitklingt, melancholisch und dissonant. Das im Hintergrund bleibt, wie eine Chiffre: für einen verlorenen, grausamen und tröstlichen Ort; für die Unzugänglichkeit der starrköpfigen Hauptfigur; für ihre Unfähigkeit zur Artikulation mit ihrer Umwelt. Diese Artikulation aber erfindet dieser ruhige und zärtliche Film. Zwischen Figuren, die sich fernbleiben. Zwischen der Provinz der Gegenwart und dem, was wie beim späten Chabrol direkt unter der Oberfläche liegt, an ihr klebt: eine deutsche Geschichte der Kälte. Der Film verbindet, ohne zu lösen, ohne zu heilen, und trifft, indem er mitten im Märchen, mitten im Satz und vor einem Doppelpunkt abbricht, den richtigen Ton”, so die Jury in ihrer Begründung.

Zu den Gewinnern gehörten darüber hinaus auch zwei Filme von New Matter Films mit Hauptsitz Leipzig, die 2021 für den ersten Jahrgang der MDM-Gründerinitiative MEDIAstart ausgewählt wurden. „Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?” von Alexandre Koberidze erhielt den Preis als Bester Spielfilm des Jahres 2022, „Alle reden übers Wetter” von Annika Pinske wurde für das Beste Drehbuch prämiert.

Der Preis der deutschen Filmkritik wird seit mehr als 60 Jahren verliehen und ist der einzige deutsche Filmpreis, der ausschließlich von Kritikern vergeben wird. Nominiert werden nach rein künstlerischen Kriterien in zwölf Kategorien deutsche Filme, die im vorangegangenen Kalenderjahr in den Kinos zu sehen waren.