mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

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Leipzig, 09. Mai 2019

MDM fördert neue Film- und Medienprojekte mit mehr als vier Mio. Euro

Der Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) hat in seiner zweiten Sitzung 2019 am 07. Mai Fördermittel in Höhe von 4.031.640 Euro für insgesamt 31 Projekte vergeben.

Mit „Deutschland 89” (Regie: Soleen Yusef, Randa Chahoud) setzt die UFA Fiction GmbH ihre erfolgreiche deutsch-deutsche Spionage-Serie im Jahr des Mauerfalls fort. Martin Rauch, DDR-Spion wider Willen, steht über Nacht quasi ohne Job da, merkt aber schnell, dass ausländische Geheimdienste durchaus Interesse an ihm haben. So wird er in eine Verschwörung hineingezogen, die ihn zum Gejagten im mörderischen Spiel der Spione macht. Die achtteilige Serienstaffel wird mit 450.000 Euro gefördert.

Mit „Immenhof 2” inszeniert Sharon von Wietersheim die Fortsetzung ihrer erfolgreichen Neuauflage des Jugendfilmklassikers. Darin retten die Schwestern Lou, Emmie und Charly vom Immenhof auf abenteuerliche Weise das teuerste Rennpferd ihres Konkurrenten Mallinckroth. Die Produktion von Rich and Famous Film wird mit 400.000 Euro gefördert.

Regisseur Uli Edel verlegt für „Unterm Birnbaum” die klassische Novelle von Theodor Fontane in die Gegenwart. Die Eheleute Hradschek, die einen schlecht laufenden Dorfgasthof im Oderbruch betreiben, töten einen Gläubiger und zerbrechen letztlich an ihrer Schuld. (mecom fiction GmbH, 400.000 Euro).

Drehbuchautor und Regisseur Yury Winterberg widmet sich im Dokudrama „Bilderkriegerin” (Avanga Filmproduktion, 300.000 Euro) dem spannenden Leben der deutschen Kriegsfotografin Anja Niedringhaus. Vom belagerten Sarajevo bis zu ihrem Tod in Afghanistan entsteht über zwei Lebensjahrzehnte hinweg ein dichtes Porträt einer mutigen und mit voller Leidenschaft ihrer Berufung nachgehenden Frau.

Mit 250.000 Euro fördert die MDM den Coming-of-Age-Film „Die Magnetischen” (Regie: Vincent Cardona, Elemag Pictures) der in die Punk-Jugendkultur der 1980er Jahre entführt und von zwei ungleichen Brüdern erzählt, die sich in der Bretagne beide in die coole Marianne verlieben.

Die palästinensische Filmemacherin Maha Haj realisiert mit der Tragikomödie „Mediterranean Fever” ihren zweiten Langfilm. Protagonist ist der in Haifa lebende Palästinenser und Familienvater Waleed, der von einer Karriere als Schriftsteller träumt, aber an chronischen Depressionen leidet. Eines Tages bittet er seinen neuen Nachbarn Jalal, mit dem er sich in der Zwischenzeit angefreundet hat, ihn gegen Geld zu töten, das Ganze aber wie einen Unfall aussehen zu lassen (Pallas Film, 200.000 Euro). 

Mit „Mr. Paper” (Regie: Mieke de Jong, Balance Film) wird eine originelle 26-teilige Animationsserie für Vorschulkinder mit 187.000 Euro gefördert. Der eigensinnige Mister Paper lebt in einer Welt aus Papier und Pappe. Mit seiner Schere kann er alles verändern, wie es ihm beliebt, und so schneidet und klebt er sich seine eigene Welt.

Im Rahmen des MDM-Pilotprogramms für regionale Nachwuchstalente entsteht der experimentelle Dokumentarfilm „Moretones”. Die in Halle (Saale) lebende Medienkünstlerin Ginan Seidl, eine Absolventin der Professional Media Master Class (PMMC) und des PMMC Lab, ergründet mit ihrem Ko-Autoren und -Regisseur Daniel Ulacia die Costa Chica, ein Gebiet im Süden Mexikos, wo zahlreiche Nachfahren afrikanisch-stämmiger Sklaven mit einer besonderen ethnischen und spirituellen Tradition leben. Ginan Seidl erhält für das Projekt einen Zuschuss von 180.000 Euro.

Produktionsförderung in Höhe von 175.000 Euro erhält die ostlicht filmproduktion für das Drama „Der Report”. Es erzählt die wahre Geschichte der Auschwitz-Häftlinge Freddy und Walter, denen 1944 die Flucht aus dem Konzentrationslager Auschwitz gelingt. Mit ihrem kurz danach verfassten Bericht über die dortigen Geschehnisse tragen sie maßgeblich zur Rettung zehntausender Menschen bei. Regie bei dem Projekt führt der Tscheche Peter Bebjak.

Mit dem Drama „Schoko” legt Sarah Blaßkiewitz ihr Spielfilmdebüt vor. Darin wird die afrodeutsche Leipzigerin Ivie von ihrer Halbschwester Naomi mit dem Tod ihres gemeinsamen Vaters und dessen anstehender Beerdigung in Afrika konfrontiert. Während die Schwestern sich allmählich kennenlernen, stellt Ivie zunehmend ihr bisheriges Selbstbild in Frage (Weydemann Bros., 120.000 Euro).

Christian Theede dreht mit „Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee” das zweite Kinoabenteuer um die cleveren Kinderdetektive. Diesmal sind sie einer verschwundenen Umweltaktivistin auf der Spur, die ein Mittel erforscht hat, um die zunehmende Verseuchung der Meere durch Plastikmüll zu verhindern. Skrupellose Vertreter der Giftmüll-Industrie scheinen dabei ihre Hände im Spiel zu haben. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. (Letterbox Filmproduktion, 100.000 Euro).

Anlässlich ihres 200. Geburtstages entsteht mit „Die Geschichte der Clara Schumann” (Regie: Andreas Morell, Magdalena Zieba-Schwind, accentus music GmbH) ein mit 120.000 Euro geförderter Dokumentarfilm über das Leben der gefeierten Pianistin und Komponistin. In ihrem Dokumentarfilm „Anmaßung” (Ma.ja.de. Filmproduktions GmbH, 80.000 Euro) begleiten die Regisseure Chris Wright und Stefan Kolbe den seit 15 Jahren im Gefängnis sitzenden Mörder Stefan und analysieren auf faszinierende Weise die gesellschaftliche Wahrnehmung von Schwerverbrechern. Die Dokumentation „Armenian Sounds” (Regie: Anne-Kathrin Peitz, EuroArts Music International) eröffnet einen Einblick in die Musikgeschichte Armeniens. Mit einem Betrag von 70.000 Euro gefördert, zeigt die Produktion, wie heutige armenische Musiker ihre Inspiration aus der facettenreichen musikalischen Tradition ihrer Ahnen ziehen.

Im Puppenanimationskurzfilm „Paolos Glück” von Thorsten Drössler (FILMVERMOEGEN, 50.000 Euro) erfüllen die Tränen des namensgebenden Protagonisten sein Umfeld mit Glück. Ebenfalls im Nachwuchsbereich wird der Kurzfilm „The Call” (2 Könige Film, 40.000 Euro) von Regisseur Karl-Friedrich König gefördert, der sich mit zwei jungen christlichen Fundamentalisten auf Missionierungstour in ein ostdeutsches Dorf begibt.

Mit der Animationsserie „Mitmalfilm” (Ulrich Seis Mediengestaltung) fördert die MDM im Bereich Neue Medien mit 250.000 Euro ein innovatives digitales Konzept, welches die Funktionsweise eines traditionellen Ausmalbuches auf gelungene Weise mit filmischen Elementen und den interaktiven Möglichkeiten einer App verbindet. Regisseur Ulrich Seis lässt in seinem Projekt Wirklichkeit und Fantasie verschwimmen, in dem er Kindern die Chance eröffnet, selbst die Hintergrundbilder für die Abenteuer einer Gruppe tierischer Trickfilmfiguren zu gestalten.

Zwei Filmstoffe unterstützt die MDM im Bereich Projektentwicklung: Mit dem Animationsfilm „Marco Polos größtes Abenteuer” lässt die Hallenser MotionWorks GmbH ihrer erfolgreichen Zeichentrickserie einen Kinofilm folgen (99.640 Euro). Das Roadmovie „Eine saublöde Idee” von Regisseur Nico Sommer nach einem Drehbuch des Autoren-Duos Thomas Brinx und Anja Kömmerling („Winnetous Sohn”) handelt von den drei Jungs Frankie, Mojo und Tanke, die nach dem Abitur den spontanen Einfall haben, zu Fuß von München nach Berlin zu gehen (Kinderfilm GmbH, 50.000 Euro).

Die Projekte „Acheron” (Autorin: Ivonne Vaziri-Elahi, A.R.S. - Alternate Reality Strategies) und „Görings letzter Freund” (Autorin: Annekathrin Wetzel, Miriquidi Film) erhalten Stoffentwicklungsförderung in Höhe von 25.000 Euro bzw. 10.000 Euro. In der vierteiligen, interaktiven Serie „Acheron” bekommt der Zuschauer in jeder Episode eine andere Perspektive auf einen unergründlichen Ort präsentiert, an dem mehrere Personen festsitzen. Der historische Spielfilm „Görings letzter Freund” befasst sich mit Pastor Henry Gerecke, der einstige Nazi-Größen während der Nürnberger Prozesse seelsorgerisch betreute.

Im Verleih werden „Invisible Sue” (Regie: Markus Dietrich, Farbfilm Verleih, 100.000 Euro), „Die Agentin” (Regie: Yuval Adler, Weltkino Filmverleih, 60.000 Euro), „Und der Zukunft zugewandt” (Regie: Bernd Böhlich, Neue Visionen, 45.000 Euro), „Axel der Held” (Regie: Hendrik Hölzemann, W-film, 20.000 Euro), „Endzeit” (Regie: Carolina Hellsgård, Farbfilm Verleih, 20.000 Euro) und „Back To Maracana” (Regie: Jorge Gurvich, JIP Film und Verleih, 14.000 Euro) unterstützt.

Weiterhin gewährt die MDM Fördermittel für die Akademie für Kindermedien (130.000 Euro), für Kids Regio (36.000 Euro) und für die SchulKinoWoche Thüringen/Sachsen-Anhalt (20.000 Euro).

Weitere Informationen zu allen geförderten Projekten sind hier (PM) und hier (Übersicht Förderentscheidungen) zu finden.