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Leipzig, 03. Juni 2021

Drei MDM-geförderte Filme in der offiziellen Auswahl von Cannes

Bei den 74. Internationalen Filmfestspielen in Cannes werden drei mit Unterstützung der Mitteldeutschen Medienförderung entstandene Filme ihre Weltpremiere in der offiziellen Auswahl feiern. „Bergman Island” von Mia Hansen-Løve geht im Wettbewerb ins Rennen um die Goldene Palme. In der Reihe Un Certain Regard erlebt „Große Freiheit” von Sebastian Meise seine Uraufführung, „Evolution” von Kornél Mundruczó wurde in die neue Sektion Cannes Premiere eingeladen.

MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen: „Dass gleich drei von uns geförderte Filme im offiziellen Programm von Cannes vertreten sind, ist eine wunderbare Bestätigung für die Arbeit sämtlicher Beteiligter und der MDM. Alle Titel versprechen hochkarätiges Arthouse-Kino mit einer starken künstlerischen Vision, das wir bald wieder auf der großen Leinwand genießen können. Ich gratuliere den Regisseurinnen und Regisseuren, den Produzentinnen und Produzenten und allen Teammitgliedern von Herzen zu diesem großen Erfolg!”

Die Französin Mia Hansen-Løve erzählt in „Bergman Island” von einem amerikanischen Filmemacherpaar, das sich in das Haus von Ingmar Bergman auf der schwedischen Insel Fårö zurückzieht, um dort – inspiriert vom Geist des großen Regisseurs – an neuen Drehbüchern zu arbeiten. Doch mit der Zeit verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zunehmend. Das Drama mit Tim Roth, Vicky Krieps und Mia Wasikowska in den Hauptrollen ist eine Produktion von CG Cinéma in Koproduktion mit Neue Bioskop Film, Scope Pictures, Plattform Produktion, Piano und ARTE France Cinéma, entstanden in Zusammenarbeit mit RT Features, Dauphin Film, Talipot Pictures und Scope Invest, mit Unterstützung von MDM, Eurimages, Wallimage, Gotlands Filmfond, Film Capital Stockholm, Swedish Film Institute, Sveriges Television AB, Les Films du Losange und Kinology. Der Film entstand komplett an Drehorten in Schweden, große Teile der Bild- und Tonpostproduktion fanden im Anschluss in Sachsen-Anhalt und Sachsen statt. Weltkino übernimmt hierzulande die Kinoauswertung. 

Der österreichische Regisseur Sebastian Meise erzählt in seinem atmosphärisch dichten Gefängnisdrama „Große Freiheit” von einer Zeit, als Homosexualität in Deutschland noch strafbar war. Hans Hoffmann (Franz Rogowski) ist 20 Jahre alt, als er wegen seiner Liebe zu Männern erstmals eingesperrt wird. Der Paragraph 175 zerstört all seine Hoffnungen auf ein Leben in Freiheit. Im Gefängnis trifft er auf den verurteilten Mörder Viktor (Georg Friedrich). Aus der gegenseitigen Abscheu entwickelt sich über die Jahre eine besondere Bindung. Die emo­tionale Lebens- und Liebesgeschichte wurde überwiegend in der JVA Magdeburg gedreht. Produziert wurde das Drama von der Leipziger Rohfilm Productions und der österreichischen Freibeuter Film. Förderung erhielt die deutsch-österreichische Koproduktion von der MDM, MBB, BKM, DFFF und dem ZDF sowie vom Filmfonds Wien, dem Österreichischen Filminstitut, FISA – Filmstandort Austria und dem ORF. Piffl Medien wird den Film in die deutschen Lichtspielhäuser bringen.

Cannes-Stammgast Kornél Mundruczó, der zuletzt 2017 den ebenfalls MDM-geförderten „Jupiter’s Moon” an der Croisette im Wettbewerb vorstellte, zeigt nach seinem Venedig-Erfolg „Pieces of a Woman” in dem episodischen Drama „Evolution“ drei Generationen einer jüdischen Familie in Budapest und Berlin von 1945 bis heute. Die Protagonisten erleben, wie sich vergangene Traumata ihren Weg in die Gegenwart bahnen und blicken gleichzeitig in eine hoffnungsvollere Zukunft. Die Dreharbeiten der Produktion von Match Factory Productions und Proton Cinema (HU) in Koproduktion mit ZDF/Arte und Proton Theatre (HU) machten im Mai 2021 auch in Leipzig Station. Teile der Postproduktion sollen in Sachsen-Anhalt stattfinden. Gefördert wurde „Evolution” von MDM, Film- und Medienstiftung NRW, DFFF, National Film Institute Hungary und Hungarian Film Incentive. Port au Prince Pictures bringt den Film in die deutschen Kinos.

Die 74. Internationalen Filmfestspiele Cannes finden vom 6. bis 17. Juli 2021 statt. Weitere Titel des diesjährigen Festivalprogramms werden in den kommenden Tagen verkündet.