Senem Göçmen erhält MDM-Förderpreis

Bei der Abschlusspräsentation der Akademie für Kindermedien 2022/2023 in Erfurt ist gestern die Autorin Senem Göçmen für ihren Serienstoff „Mord am Dönerdreieck” mit dem Förderpreis der Mitteldeutschen Medienförderung ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird jährlich an ein herausragendes Projekt des Akademiejahrgangs vergeben.

Im Zentrum von „Mord am Dönerdreieck” stehen die drei besten Freundinnen Esra, Leyla und Bianca, die Teil einer türkischen Community sind. Als Esras Freund Memo auf offener Straße angeschossen wird und ins Koma fällt, geht die Polizei von Drogenkriminalität aus. Doch dann taucht Memo als Geist bei Esra auf und verrät ihr, dass es Neonazis auf ihn abgesehen haben. Damit er aus dem Koma aufwachen kann, müssen die Mädchen den Täter finden.

In der Jurybegründung heißt es: „Eigentlich lebt es sich gar nicht unbehaglich am Rand der Gesellschaft, und so fühlt sich zunächst keine der Hauptfiguren dieser Geschichte zum Heldentum berufen. Aber die Schatten der Vergangenheit sind lang und zwingen sie zum Handeln. Mit viel Fantasie und leichter Hand werden Genres verwoben, der klassisch erzählte Krimi enthält Elemente von Teen-Mystery und eine angemessene Prise Action. In ihrem erbitterten Kampf um Gerechtigkeit und Anerkennung entwickeln die Charaktere Kraft und Profil. Das Plädoyer fürs Hinschauen und Anpacken ist emotional und glaubhaft: eine politische Story mit großer Kraft, in der Zeitgeschichte so genau wie nötig und so unterhaltsam wie möglich aufgearbeitet wird.”

Vergeben wurden in diesem Jahr zudem drei weitere Auszeichnungen: Der erstmals ausgelobte Audible-Preis, dotiert mit 5.000 Euro, ging an Moritz Mayerhofer für sein Projekt „Alia und die Magie der Wüste”. Der mit einer Prämie von 2.500 Euro verbundene Thienemann-Esslinger-Preis wurde Dorian Brunz für seinen Coming-of-Age-Roman „Das Gegenteil von Dieben” zugesprochen. Den GRIPS-Theater-Förderpreis des gleichnamigen Berliner Kinder- und Jugendtheaters in Höhe von 800 Euro erhielt Halina Joanna Rasinski für ihr Konzept für das Theaterstück „Strom”.

Im Rahmen der Akademie für Kindermedien entwickeln 16 Autor*innen über ein Jahr lang Geschichten für Kinder und Jugendliche unter der Betreuung von erfahrenen Mentor*innen bis zur Marktreife. Das Programm wird von der MDM aktuell mit 136.000 Euro pro Jahrgang unterstützt und vom Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V. mit Sitz in Erfurt veranstaltet. Die Workshops finden in vier einwöchigen Modulen statt, zusätzlich gibt es eine Einführungs- und Qualifizierungswoche. Die Ausschreibung für den Jahrgang 2023/2024 erfolgt am 19. Juni: Autor*innen und andere Kreative können sich dann bis zum 18. August mit einer Projektidee bzw. einem Exposé für die Bereiche Film, Buch, Story World und Serie bewerben.

Foto: Barbara Neumann