mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

Unterbereiche

Nachrichten

Leipzig, 18. März 2022

Stabiler Partner in stürmischen Zeiten – MDM-Förderbilanz 2021

Über 15,2 Millionen Euro bewilligte der Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung 2021 für die Entwicklung, Produktion und Auswertung von insgesamt 143 Film- und Medienprojekten. Rund 11,4 Millionen Euro davon wurden für die Produktion von 42 Kino- und Fernsehstoffen vergeben. Neben rein deutschen Projekten stand auch die Förderung von internationalen Koproduktionen wieder im Fokus. Im Bereich Projektentwicklung kam fast die Hälfte der Fördergelder Vorhaben aus dem Bereich Neue Medien und Games zugute. Zusätzlich konnten mit fast 1,5 Millionen Euro zwölf Projekte im Produktionsstadium abgesichert werden, deren Realisierung durch Corona-bedingte Mehrkosten gefährdet war. Im Gegenzug sind Ausgaben von rund 33 Millionen Euro in den Wirtschaftskreislauf der drei mitteldeutschen Bundesländer geflossen.

MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen berichtet: „Der erwirtschaftete Regionaleffekt liegt damit auch im Corona-Jahr 2021 bei rund 200 Prozent. Dank der großen finanziellen Unterstützung unserer Gesellschafter konnten wir auch 2021 eine sehr nachhaltige Arbeit für den Medienstandort Mitteldeutschland leisten und die Branche im Schatten der Pandemie stabilisieren. Einen entscheidenden Beitrag dazu hat auch unser Aufsichtsratsvorsitzender, Sachsen-Anhalts Staatsminister Rainer Robra, geleistet. Ihm gilt mein ganz besonderer Dank für seine leidenschaftliche und weitsichtige Unterstützung der MDM und damit der Medienbranche in der Region in den letzten vier Jahren. Gleichzeitig möchte ich mit dem heutigen Tag unseren neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Malte Krückels, Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei, herzlich in seiner neuen Aufgabe willkommen heißen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren, in denen wir mit unseren Gremien große Herausforderungen im Zuge des tiefgreifenden Branchenwandels zu bewältigen haben.”

Zu den Förderschwerpunkten gehörten auch 2021 starke deutsche Spielfilme und attraktive High-End-Serien, internationale Koproduktionen, Dokumentar-, Kinder- und Animationsfilme sowie Projekte im Bereich der Neuen Medien. Der Förderung von Nachwuchsprojekten kam hier erneut große Bedeutung zu. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen standen als Dreh- und Produktionsorte bei deutschen und internationalen Filmteams zudem wieder hoch im Kurs.

Auch anderweitig widmete sich die MDM der Stärkung des Medienstandorts Mitteldeutschland. So nahm zum 1. Januar 2021 die Gründerinitiative MEDIAstart unter dem Dach der MDM ihre Arbeit auf. Sie unterstützt jährlich bis zu zehn junge Medienunternehmen aus Mitteldeutschland dabei, rasch und dauerhaft auf dem Markt Fuß zu fassen. MEDIAstart richtet sich sowohl an Absolvent*innen von Hochschulen als auch an bereits in der Branche tätige Personen, die sich mit einer Firma in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen niederlassen wollen oder diese innerhalb der letzten drei Jahre gegründet haben.

Um dem deutschlandweiten Personalmangel in der Film- und Medienbranche aktiv entgegenzuwirken, startete die MDM 2021 zudem eine Fachkräfte-Initiative. Sie soll dazu beitragen, die Beschäftigungs- und Aufstiegschancen von mitteldeutschem Personal sowie die Wettbewerbsfähigkeit ansässiger Dienstleister zu verbessern.

Darüber hinaus waren MDM-geförderte Produktionen erneut erfolgreich bei Festivals im In- und Ausland vertreten. Anfang März feierten bei der 71. Berlinale vier geförderte Filme im offiziellen Programm ihre Weltpremiere. Die Erich-Kästner-Verfilmung „Fabian oder Der Gang vor die Hunde” von Dominik Graf wurde in den Wettbewerb eingeladen. Ebenfalls ihre Uraufführung erlebten das Liebesdrama „Die Welt wird eine andere sein” von Anne Zohra Berrached, der Dokumentarfilm „Anmaßung” von Chris Wright und Stefan Kolbe sowie der Kinderfilm „Mission Ulja Funk” von Barbara Kronenberg. Bei den 74. Internationalen Filmfestspielen in Cannes waren im Juli gleich sechs Produktionen zu sehen, die mit Unterstützung der MDM entstanden. Das Drama „Bergman Island” von Mia Hansen-Løve ging im Wettbewerb ins Rennen um die Goldene Palme. Mit „Große Freiheit” von Sebastian Meise, „Evolution” von Kornél Mundruczó, „Invisible Demons” von Rahul Jain und „Magnetic Beats” von Vincent Cardona feierten vier weitere Filme an der Croisette ihre Weltpremiere. Bei Cannes XR im Rahmen des Marché du film wurde zudem die VR-Experience „Biolum” von Abel Kohen präsentiert. „Große Freiheit” wurde mit dem Preis der Jury in der Sektion Un Certain Regard ausgezeichnet und erhielt anschließend unter anderem drei Auszeichnungen in Sarajevo sowie zwei Europäische Filmpreise.
Zu den großen Gewinnern beim 71. Deutschen Filmpreis gehörte „Fabian oder Der Gang vor die Hunde” von Dominik Graf. Neben der Lola in Silber für den Besten Spielfilm gingen auch die Auszeichnungen für die Beste Kamera/Bildgestaltung und den Besten Schnitt an den Film. Mit der Lola in der Kategorie Beste weibliche Nebenrolle wurde Lorna Ishema für ihre Leistung in „Ivie wie Ivie” von Sarah Blaßkiewitz ausgezeichnet.

Des Weiteren förderte die MDM im letzten Jahr ein breites Spektrum von Festivals, Events und Trainingsinitiativen in der Region. Um die Kinos in der existenzbedrohenden Corona-Krise zu stärken, verdreifachte die MDM die Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland auch 2021 auf 300.000 Euro. Wie im Vorjahr erhielten alle Filmtheater eine Auszeichnung, die sich um die Preise beworben hatten.

Ausführliche Informationen zu sämtlichen Aktivitäten sind in der offiziellen Pressemitteilung zu finden.