mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

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Leipzig, 11. Mai 2023

Nachhaltige Standortentwicklung, hochkarätige Filmdrehs und internationale Erfolge – MDM-Förderbilanz 2022

Rund 15,6 Millionen Euro bewilligte der Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung 2022 für die Entwicklung, Produktion und Auswertung von insgesamt 135 Film- und Medienprojekten. Über 11,4 Millionen Euro wurden für die Produktion von 54 Kino- und Fernsehstoffen vergeben. Neben rein deutschen Projekten stand auch die Förderung von internationalen Koproduktionen wieder im Fokus. Im Gegenzug sind Ausgaben von mehr als 32 Millionen Euro in den mitteldeutschen Wirtschaftskreislauf geflossen.

„Diese Summe verdeutlicht einmal mehr die nachhaltige Arbeit, die wir auch dank der engagierten Unterstützung unserer Gesellschafter für die Weiterentwicklung des Medienstandorts leisten”, resümiert MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen. „Ich freue mich in diesem Zusammenhang, dass 2022 sowohl der MDR als auch das ZDF eine deutliche Mittelerhöhung für die MDM beschlossen haben, nachdem in den Jahren zuvor schon unsere drei Ländergesellschafter Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mehrfach ihre Anteile am Gesamtetat erhöht hatten.”

Die öffentlich-rechtlichen Sender MDR und ZDF stellten der MDM für 2022 jeweils 250.000 Euro zusätzlich zur Verfügung. Im aktuellen Kalenderjahr erfolgt eine nochmalige Aufstockung um 750.000 Euro (MDR) beziehungsweise 250.000 Euro (ZDF). Das Budget der MDM erhöhte sich damit für 2022 auf 17,3 Millionen Euro. 2023 beträgt es 18,3 Millionen Euro.

„Diese Anhebung ist ein wichtiger Schritt für die anhaltende Wettbewerbsfähigkeit der Region, die über einzigartige Locations, erstklassige Drehbedingungen sowie erfahrene Dienstleister und Produktionsfirmen verfügt”, so Danielsen weiter. „Dank der Mittelerhöhung können wir nicht nur mithelfen, die vielschichtigen und deutlichen Kostensteigerungen bei Filmproduktionen abzufedern, sondern auch ausgewählte, besonders ambitionierte Film- und Serienprojekte an Mitteldeutschland binden.”

Um einen Beitrag zur Gendergerechtigkeit zu leisten, ist es der MDM ein wichtiges Anliegen, die Sichtbarkeit von Frauen in der Filmbranche zu stärken. Unter den 92 Projekten, die 2022 für die Förderkategorien Produktion, Projektentwicklung und Stoffentwicklung eingereicht wurden (davon gefördert: 79), fanden sich 48 mit Beteiligung einer Produzentin (davon gefördert: 42), 56 mit Beteiligung einer Autorin (davon gefördert: 50) und 47 mit Beteiligung einer Regisseurin (davon gefördert: 43). Von den rund 11,5 Millionen Euro Fördermitteln im Bereich Produktion gingen 2022 über 7,2 Millionen Euro an Projekte mit weiblicher (Ko-)Regie. Das entspricht einem Frauenanteil von 62,6 Prozent.

Zu den Förderschwerpunkten gehörten auch 2022 starke deutsche Spielfilme und attraktive High-End-Serien, internationale Koproduktionen, Dokumentar-, Kinder- und Animationsfilme sowie Projekte im Bereich der Neuen Medien. Der Förderung von Nachwuchsprojekten kam hier erneut große Bedeutung zu. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen standen als Dreh- und Produktionsorte bei deutschen und internationalen Filmteams zudem wieder hoch im Kurs. Insgesamt 442 Drehtage fanden in den drei mitteldeutschen Bundesländern allein für MDM-geförderte Projekte statt – und damit fast 70 mehr als im Vorjahr. Spitzenreiter war Sachsen-Anhalt mit 196 Drehtagen, gefolgt von Sachsen (146) und Thüringen (100).

Mit ihrer Gründerinitiative MEDIAstart unterstützt die MDM seit 2021 jährlich bis zu zehn junge Medienunternehmen aus Mitteldeutschland dabei, rasch und dauerhaft auf dem Markt Fuß zu fassen. Für den zweiten Jahrgang, der im Dezember 2022 zu Ende ging, wählte das von MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen geleitete Kompetenzteam sieben vielversprechende Produktionsfirmen aus den Bereichen Film, Games, Fernsehen und Neue Medien aus. So nahmen aus Sachsen die Bippinbits UG, die Blaue Pampelmuse UG, die HYBR Games GmbH, die radpaar films GbR und die ROTxBLAU GbR, aus Sachsen-Anhalt die Moonlit Monitors UG sowie aus Thüringen die Very & Media GmbH an dem Programm teil.

Auch 2022 waren von der MDM unterstützte Filme überaus erfolgreich bei deutschen und internationalen Festivals sowie Preisverleihungen vertreten. So feierten im Februar zwei geförderte Filme bei der 72. Berlinale ihre Weltpremiere: Sowohl „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe” von Nicolette Krebitz als auch „Rimini” von Ulrich Seidl wurden in den Wettbewerb eingeladen. Ebenfalls zwei von der MDM unterstützte Werke erlebten im Mai bei den 75. Internationalen Filmfestspielen in Cannes ihre Uraufführung. Als Special Screening wurde der ausschließlich aus Archivmaterial bestehende Dokumentarfilm „Die Naturgeschichte der Zerstörung” von Sergei Loznitsa gezeigt, in der Sektion Un Certain Regard lief die Tragikomödie „Mediterranean Fever”, die der palästinensischen Regisseurin Maha Haj den Preis für das beste Drehbuch einbrachte. Die ersten zwei Episoden von Christian Alvarts Action-Serie „Ze Network” mit David Hasselhoff und Henry Hübchen in den Hauptrollen, die weitgehend in Görlitz spielt, wurden am 19. Juni beim Festival de Télévision de Monte-Carlo als Weltpremiere präsentiert.
„Große Freiheit” von Sebastian Meise gewann am 24. Juni beim 72. Deutschen Filmpreis in Berlin zwei der begehrten Auszeichnungen: Neben der Lola in Bronze in der Kategorie Bester Spielfilm ging auch eine Auszeichnung in der Kategorie Bestes Maskenbild an das zu Großteilen in Magdeburg gedrehte Drama. Nur wenige Tage später avancierte der Film dann zum großen Gewinner beim Österreichischen Filmpreis, wo er gleich acht Trophäen erhielt – darunter als bester Spielfilm, für die beste Regie und das beste Drehbuch. Bei der Verleihung des wichtigsten französischen Filmpreises César wurde „Magnetic Beats” von Vincent Cardona zum besten Debütfilm gekürt. In New York wurde am 28. September „Slahi und seine Folterer” von John Goetz und Ben Hopkins mit einem International Emmy®-Award ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm ist eine Produktion von Hoferichter & Jacobs aus Leipzig.

Des Weiteren förderte die MDM im letzten Jahr ein breites Spektrum von Festivals, Events und Trainingsinitiativen in der Region. Um die Filmtheater in der Region zu stärken, vergab die MDM am 20. September 2022 im Rahmen der Filmkunstmesse Leipzig wieder die Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland. Insgesamt 225.000 Euro gingen an 24 gewerblich betriebene Kinos sowie zehn alternative Abspielstätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Ausführliche Informationen zu sämtlichen Aktivitäten sind in der offiziellen Pressemitteilung zu finden.