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Leipzig, 29. September 2015

Deutsch-Polnischer Filmfonds - neues Fördermodell vereinbart

Um die Koproduktionsaktivitäten zwischen Mitteldeutschland, Berlin-Brandenburg und Polen weiter auszubauen, haben MDM-Geschäftsführer Manfred Schmidt, Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus und die Direktorin des Polnischen Filminstituts Agnieszka Odorowicz während ihres Treffens am 28. September in Warschau neben der regulären Sitzung zur Fördermittelvergabe auch eine Erhöhung der Fördermittel für die Erweiterung des Deutsch-Polnische Co-Development Fonds für Produktionsanträge beschlossen.

Der neue Deutsch-Polnische Filmfonds unterstützt künftig zusätzlich zur Projektentwicklung auch die Produktion von abendfüllenden Low-Budget-Filmen, Debütfilmen und Filmen mit innovativen Erzählansätzen. Ab 2016 werden Mittel in Höhe von insgesamt 300.000 Euro jährlich zur Verfügung stehen. Projektentwicklungen können mit bis zu 70.000 Euro pro Projekt gefördert werden, die Förderhöhe für Koproduktionen beträgt bis zu 150.000 Euro. Für Koproduktionen mit höheren Budgets können darüber hinaus Fördermittel über die regulären Programme der Förderinstitutionen beantragt werden.

MDM-Geschäftsführer Manfred Schmidt und Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus freuen sich, dies zum 10-jährigen Jubiläum des Deutsch-Polnischen Förderfonds verkünden zu können: „Mit dem neuen Förderprogramm wollen wir die lebendige Filmszene in Deutschland und Polen noch enger zusammenbringen und günstige Bedingungen für kleine, aber feine Filme schaffen.”

Die Direktorin des Polnischen Filminstituts Agnieszka Odorowicz: „Der Co-Development Fonds funktioniert erfolgreich seit zehn Jahren, und deshalb haben wir uns entschieden, ihn auf Filmproduktion auszuweiten. Die Kooperation mit Deutschland entwickelt sich hervorragend, und wir sind sehr froh darüber, dass wir mit so namhaften Fonds wie dem Medienboard und der MDM bei dieser Initiative zusammenarbeiten.”

Der Deutsch-Polnische Co-Development Fonds, aus dem erfolgreiche Produktionen wie der Deutsche Filmpreis-Gewinner „Wintertochter” (Regie: Johannes Schmid), „Pommersche Illusionen” (Regie: Jacob Dammas) und „Kein Ort” (Regie: Kerstin Nickig) hervorgegangen sind, wurde im Jahr 2005 zur Entwicklung gemeinsamer Filmstoffe ins Leben gerufen. Derzeit werden die Spielfilme „Game Count” (Regie: Agnieszka Holland) und „Marie Curie” (Regie: Marie Noelle) sowie der Dokumentarfilm „Child of the Steppe” (Regie: Marta Minorowicz) fertiggestellt.

In seiner zweiten Sitzung 2015 hat der Fonds Mittel in Höhe von 35.000 Euro für die Entwicklung des Spielfilmprojekts „Eloe” zugesagt. Es ist die Geschichte einer Familienkrise vor dem Hintergrund des Menschenhandels unter der Regie von Piotr Zlotorowicz, der auch das Drehbuch verfasst und dessen Film „Mother Earth” u.a. auf dem Locarno International Film Festival präsentiert wurde.

Antragsberechtigt sind Produzenten mit Sitz in Mitteldeutschland oder Berlin-Brandenburg gemeinsam mit einem polnischen Partner. Die Projekte sollen für eine Kinoauswertung oder für alternative Auswertungsformen neuer Medien in Deutschland, Polen und darüber hinaus geeignet sein.

Der nächste Einreichtermin ist der 8. Dezember 2015. Merkblätter und Antragsformulare stehen in Kürze auf den Webseiten der MDM, des Medienboard und des Polnischen Filminstituts zur Verfügung.

Foto (v.l.n.r.): Agnieszka Odorowicz, Kirsten Niehuus und Manfred Schmidt