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Leipzig, 13. Mai 2025

Mitteldeutschland an der Croisette: „In die Sonne schauen” und „Zwei Staatsanwälte” im Wettbewerb von Cannes

Heute beginnen die 78. Internationalen Filmfestspiele in Cannes. Mit Mascha Schilinskis „In die Sonne schauen” und „Zwei Staatsanwälte” von Sergei Loznitsa haben in diesem Jahr gleich zwei von der MDM unterstützte Filme Chancen auf die Goldene Palme.

In die Sonne schauen” hat es als erster deutscher Film seit acht Jahren in den Wettbewerb von Cannes geschafft. Die MDM unterstützte die Produktion als einzige Regionalförderung mit 250.000 Euro. Gedreht wurde im Sommer 2023 an 34 Drehtagen vollständig in den Landkreisen Altmarkkreis Salzwedel und Stendal (Sachsen-Anhalt).

Regisseurin Mascha Schilinski, die gemeinsam mit Louise Peter das Drehbuch schrieb, erzählt darin von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf demselben Vierseitenhof in der Altmark, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. Vor der Kamera standen unter anderem Hanna Heckt, Lea Urzendowsky, Luise Heyer, Lea Drinda, Susanne Wuest, Luzia Oppermann, Claudia Geisler-Bading und Florian Geißelmann.

Produziert wurde „In die Sonne schauen” von Studio Zentral in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel. Weitere Förderer neben der MDM waren BKM und DFFF. Neue Visionen bringt den Film am 11. September in die deutschen Kinos.

Der renommierte ukrainische Regisseur und Cannes-Stammgast Sergei Loznitsa gewährt in seinem Spielfilm „Zwei Staatsanwälte” einen eindringlichen und schonungslosen Einblick in das Wesen des sowjetischen Terrors. Ein junger Staatsanwalt entdeckt im Jahr 1937 den verzweifelten Hilferuf eines Häftlings in einer geschmuggelten Nachricht und riskiert es daraufhin, das System infrage zu stellen. Die Geschichte ist eine hochaktuelle Parabel über Gerechtigkeit und die Macht des Einzelnen in einem totalitären Staat.

„Zwei Staatsanwälte” ist eine Produktion von SBS Productions (FR), der Leipziger LOOKSfilm, Atoms & Void (NL) sowie von White Picture (LV), Avanpost Media (RO) und Studio Uljana Kim (LT). Den Verleih in Deutschland übernimmt PROGRESS. Der Film entstand in Koproduktion mit dem RBB in Zusammenarbeit mit ARTE. Die MDM unterstützte die Produktion mit 180.000 Euro. Weitere Förderer auf deutscher Seite sind das Medienboard Berlin-Brandenburg sowie die FFA.

In Cannes ist die MDM zudem wieder im German Pavilion (Standnummer 128) im Village International des Marché du Film präsent. Er ist seit Jahren Treffpunkt und Anlaufstelle für die akkreditierten Besucher*innen der deutschen und internationalen Filmbranche. Unmittelbar neben dem Festival-Palais zwischen Meer und Croisette gelegen, stellt der German Pavilion einen idealen Ort dar, um Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen, Termine wahrzunehmen und in entspannter Atmosphäre Projektgespräche zu führen.

Der German Pavilion wird organisiert von German Films, dem nationalen Informations- und Beratungszentrum für die internationale Verbreitung deutscher Filme, und FOCUS Germany, dem Zusammenschluss der neun großen Länderförderungen: FilmFernsehFonds Bayern, MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Film- und Medienstiftung NRW, Hessen Film & Medien, Medienboard Berlin-Brandenburg, MFG Baden-Württemberg, Mitteldeutsche Medienförderung (MDM), nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen, MV Filmförderung, sowie auf Bundesebene Der Beauftragte für Kultur und Medien (BKM) und die Filmförderungsanstalt (FFA).

Darüber hinaus laufen in Cannes zwei weitere Projekte mit mitteldeutscher Beteiligung: Vanessa Ciszewski von der in Halle (Saale) und Thale ansässigen POM POM Animation ist mit ihrer Berliner Firma Katuh Studio Koproduzentin des Wettbewerbsbeitrags „Die jüngste Tochter” von Hafsia Herzi. In der Short Film Corner wird der Kurzfilm „Feminine Borderlines” von Kea Wagner gezeigt, produziert von Svenja Vanhoefer (Mit-Produzentin von „Vena”) aus Weimar. 

Die 78. Internationalen Filmfestspiele Cannes finden vom 13. bis 24. Mai 2025 statt.