Im Harzer Selketal wurden bereits im 19. Jahrhundert Eisenguss-, Kunstguss- sowie Metallarbeiten angefertigt. Das Carlswerk Mägdesprung steht in saniertem Zustand auf dem ehemaligen Gelände des Mägdesprunger Eisenhüttenwerkes und dominiert als Einzelbauwerk den Straßeneingang zum Selketal. Die ehemalige Eisenhütte wurde Ende des 19. Jahrhunderts zur Maschinenfabrik umgebaut und ist innen und außen nahezu im Zustand von 1895 erhalten. Die wesentlichen Veränderungen beschränken sich auf den Ersatz des Wasserrades und der Transmissionen. Noch im Originalzustand des letzten Produktionstages erhalten ist die Maschinenausstattung im Erdgeschoss: mechanische Bearbeitungsmaschinen und ein Holzkran von 1890 veranschaulichen die Arbeitskultur dieser Epoche.
Im Harz zwischen Selke und Kreisstraße liegt das Carlswerk im Talgrund, Mägedesprung ist ein Ortsteil von Harzgerode.
Das Carlswerk wird als Museum genutzt.
Das Gebäude und das Gelände wurden von 1999 bis 2002 saniert, der Bau befindet sich in gutem unverputzten Originalzustand.
Die sogenannte Neue Maschinenfabrik Carlswerk Mägdesprung ist ein repräsentativer zweigeschossiger roter Backsteinbau von 1895 mit Rundbogenfenstern und Zierrat aus Kunstgußsäulen. Die dreigeschossige Werkhalle ist gleichzeitig Zeugnis von Industriekultur und repräsentativer Industriearchitektur. Ziegelbau-Schaufssade im Rundbogenstil, säulenartige Vorsprünge, Eingansgtür und Fenster entsprechen der Neorenaissance. Ein Hauch Tudorgotik ist im Konsolgesims des Dachabschlusses zu finden.
Historismus
Neorenaissance
1895
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Innen befindet sich noch die komplette Maschinenaussattung inklusive voll funktionsfähigem Holzkran. Diese Maschinen sind alle gepflegt und können wieder in Betrieb genommen werden. Im 1. Obergeschoss befindet sich eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Carlswerkes sowie des Eisenkunstgußes. Die großen Rundbogenfenster lassen außergewöhnlich viel Licht in die Fabrikhalle.
Die Maschinenfabrik ist ein Bestandteil des frühindustriellen Erbes der Region, sie verdeutlicht die Leistungen deutscher Ingenieure im 19. Jahrhundert. Die Geschichte des Carlswerkes, von der Erbauung des Fabrikgebäudes 1825 bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1999 erzählt aus mehr als eineinhalb Jahrhunderten Industriegeschichte.