Der Görlitzer Untermarkt ist mit seiner vom 14. Jahrhundert an kontinuierlich gewachsenen, nahezu vollständig erhaltenen Bebauung einmalig in Mitteldeutschland. Öffentliche, Wohnhaus- und Geschäftsbauten, vornehmlich aus den Epochen Spätgotik, Renaissance, Barock sowie dem 19./20. Jahrhundert reihen sich aneinander. Vor 1989 ein Stiefkind der Denkmalpflege, konnte in den vergangenen Jahren das von größeren Kriegsschäden verschont gebliebene Görlitzer Stadtbild wieder hergestellt werden. Durchgängig erhaltene Häuserzeilen in kopfsteingepflasterten Gassen bilden eine hervorragende Kulisse für historische Stoffe. Die Stadtverwaltung steht der Realisierung von Filmprojekten sehr offen und kooperativ gegenüber.
in der Historischen Altstadt im Zentrum von Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands, oberhalb des Flusslaufes der Neiße gelegen, die gleichzeitig Grenze zu Polen bildet, östlich des Flusses befindet sich der polnische Teil der Stadt, Zgorgelec
Wohn- und Bürohäuser, Gaststätten, Geschäftshäuser, Museen
Häuser teilweise saniert, z. T. noch in Sanierung
Der um 1220 entstandene Untermarkt bildet ein bedeutendes, historisch gewachsenes Architekturensemble, vornehmlich in den Epochen Spätgotik, Renaissance und Barock erbaut. Wichtigste Gebäude:
Rathaus
Baugruppe aus verschiedenen Epochen, ältester Teil aus dem 14. und 15. Jahrhundert, Erweiterung in nördlicher Richtung, spätgotische Gewölbe und Portale erhalten, schlanker Turm aus dem 14. Jh. mit Turmaufsatz von 1511-16, barocker Haube und Uhr, geschwungene Freitreppe mit Verkündigungskanzel 1537 nach Plänen von W. Roskopf d.Ä. errichtet, Standbild der Justitia von 1591; mittlerer Rathausteil mit Früh- und Neorenaissancefassaden vor altem Kerngebäude, wuchtiger Neubau von 1902/03 ebenfalls im Stil der Neorenaissance.
Wohn- und Geschäftshäuser
Typische spätgotische, bis 1500 gebaute Görlitzer Hallenhäuser am Untermarkt Nr. 2 und Nr. 5: tief in das Gründstück hineinragende Patrizierhäuser mit Zentralhalle und tonnengewölbten Durchgang und Erdgeschoss, Äußeres zur Marktseite hin mit spitzbogigen, vorgesetzten Arkaden
Um 1520 dominierte der Stadtbaumeister Wendel Roskopf d.Ä. das Stadtbild, Renaissanceformen zeigen sich an überbauten gotischen Häusern vorrangig an Fassaden und Portalen: horizontale Gliederung durch Gesimse, vertikale durch Pilaster, beispielhaft Untermarkt Nr. 4 (1538), Nr. 23 (1536) und Nr. 24 mit vollständig erhaltenem Renaissanceportal (1558) und mehrgeschossigem Erker.
Barocke Bürgerhäuser um 1700 als symmetrische Mehrfamilienhäuser konzipiert. Fassaden mit Mittelrisalit und barocker Ornamentik geschmückt, bspw. Untermarkt Nr. 13 und Nr. 26.
Gotik
Renaissance
Barock
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
erste Stadtanlage Anfang des 13. Jhs., Untermarkt bildet den damaligen Stadtmittelpunkt, Aufschwung zur Handels- und Tuchmacherstadt durch die Lage an zwei wichtigsten Fernverkehrsstraßen und Zollfreiheit im Königreich Böhmen seit 1329, ab 1635 zum Kurfürstentum Sachsen gehörend, 1815 östliche Oberlausitz und Görlitz der preußischen Provinz Niederschlesien zugeordnet, Ausdehnung der Stadt in östlicher Richtung bis über den Neißefluss, 1945 Teilung in den deutschen Teil Görlitz und den polnischen Teil Zgorgelec durch Festlegung der Oder-Neiße-Grenze, seit 1990 kreisfreie Stadt Sachsens