Seit 1893 verbindet die berühmte Elbbrücke die beiden Dresdner Stadtteile Loschwitz und Blasewitz miteinander und passt sich als technisches Bauwerk hervorragend in die gewachsene Kulturlandschaft der ehemaligen Elbdörfer ein. Als eine der ersten Brücken Europas, die mit einem hoch aufragendem Tragewerk ohne Strompfeiler gebaut wurden, galt sie in der damaligen Zeit als ingenieurstechnische Meisterleistung. Schnell taufte der Volksmund die Brücke "Blaues Wunder", zum einen wegen ihrer gewagten statischen Konstruktion, zum anderen wegen ihres Anstrichs in leuchtendem Blau. Heute ist die Brücke technisches Denkmal und ein Wahrzeichen Dresdens.
siehe auch Location Guide-Eintrag Dresden-Blasewitz
im Osten Dresdens, Verbindung zwischen den Stadtteilen Loschwitz und Blasewitz
Elbbrücke für Fußgänger und Durchgangsverkehr
schrittweise grundlegende Sanierung des Blauen Wunders bis etwa zum Jahr 2023 geplant;
regelmäßige Kontrollen und Instandhaltung, Technisches Denkmal
Ende des 19. Jhs. eine der ersten Fachwerkstrebenbrücke ohne Strompfeiler mit hoch aufragendem Tragewerk, einem sich selbst tragenden vierteiligen Dreiecksverband. Über der Hauptöffnung befinden sich seitlich angehängte Fachwerkscheiben, so entsteht das statische System eines kopfstehenden Dreigelenkbogens. Ober- und Untergurte sind zu vier steifen, selbst tragenden Dreiecksverbindungen ausgebildet und durch Plattfedern elastisch miteinander verbunden. Die Pylonen bzw. Brückenpfeiler sind Teile des Verbandes. Die doppelte Sichelform der Gurtung bewirkt den scheinbaren Hängebrückeneindruck, drei Gelenke der Mittelöffnung die notwendige Beweglichkeit in vertikaler Richtung. Die Spannweite der Stahlfachwerkkonstruktion beträgt 141,5 m, die Gesamtlänge 260 m. Der Abstand vom Pfeiler bis zum Brückenkopf beläuft sich beidseitig auf 57 m. Insgesamt wurden für die Brücke ca. 3500 t Stahl verbaut.
Ingenieursarchitektur
Jahrhundertwende
1891-93
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
1471 erste Erwähnung eines Elbübergangs zwischen den Elbdörfern Blasewitz und Loschwitz. Ab 1723 war der Übergang dem Amt Dresden unterstellt, da er zu den wichtigsten Flussüberquerungen gehörte. Im 19. Jh. stark anwachsender Verkehr und zunehmende Bedeutung der links- und rechtsseitigen Elbdörfer als Sommerfrische und Residenz wohlhabender Bürger. Seit 1870 Pläne zum Bau einer Brücke, eine entsprechende Anliegerpetition wurde jedoch 1883 vom sächsischen Landtag abgelehnt. Entscheidung zugunsten der Hängebrücke fiel noch im gleichen Jahrzehnt, Umsetzung der Pläne von Hans Manfred Krüger und Claus Köpke zwischen 1891 und 1893. Neugestaltung der an die Brückenköpfe angrenzenden Plätze Schillerplatz und Körnerplatz. Übergabe an den öffentlichen Verkehr am 15. Juli 1893 unter dem Namen König-Albert-Brücke, aufgrund der gewagten statischen Konstruktion und des blauen Anstrichs vom Volksmund als "Blaues Wunder" getauft.
Offizielle Namensänderung zu "Elbbrücke Loschwitz" 1921 anlässlich der Eingemeindung von Loschwitz und Blasewitz. In diesem Zusammenhang auch Aufhebung des in den ersten Jahren üblicherweise zu entrichtenden Brückenzolls. 1935 beidseitige Erweiterung der Brücke durch aufgehängte Fußgängerbahnen. 1945 Verhinderung der Sprengung der Elbbrücke durch Paul Zickler und Erich Stöckl. 1956/59 Erneuerung des Holzbohlenbelages der Fahrbahn gegen Eisenblech, 1982/85 Sanierung der Ankerkammern. Aufgrund starker verkehrstechnischer Belastungen wurde der Straßenbahnverkehr 1986 eingestellt, für Lkw ist die Brücke heute ebenfalls gesperrt.