Das Bauhausgebäude in Dessau-Roßlau wurde 1925 erbaut und ist eines der bekanntesten Bauwerke aus der Feder von Walter Gropius. Es gehört seit 1996 zum Unesco-Weltkulturerbe und steht wie kaum ein anderes Gebäude für die Architektur des Bauhauses und der Moderne. Vertreter verschiedenster Disziplinen arbeiteten hier gemeinsam, zum Teil in enger Verbindung mit der Industrie. Heute steht der denkmalgerecht sanierte Komplex aus zwei L-förmigen, asymmetrisch miteinander verbundenen Baukörpern mit den charakteristischen großflächigen Glasfassaden innerhalb jüngerer städtischer Bebauung unweit der Meisterhäuser. Bis zu 100.000 Besucher besichtigen jährlich das Bauhaus, seine Ausstellungen und Veranstaltungen. Es ist täglich (Mo bis So) von 10:00-18:00 Uhr für Besucher geöffnet, je 11:00 und 14:00 Uhr gibt es Führungen durch das Haus, zudem werden häufig Sonderführungen gebucht. Da diese Zeiten für das Bauhaus verbindlich sind, müssen Dreharbeiten auf diese Bedingungen abgestimmt werden.
Das Produktionszentrum Dessau-Roßlau gehört zur Region Anhalt-Wittenberg, das Bauhaus liegt im Stadtteil Dessau-West
Ausstellungsflächen, Büroräume der Stiftung Bauhaus Dessau, kontinuierliches Bühnen-, Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm
denkmalgerechte Sanierung 2006 abgeschlossen, umgebende Grünflächen wurden bis 2009 saniert und weitestmöglich im Originalzustand wiederhergestellt
Der Komplex aus zwei L-förmigen, asymmetrisch miteinander verbundenen Baukörpern zeigte sich früher in stadtraumbildender Wirkung, heute liegt das visionäre Gebäude inmitten der umliegenden neueren Bebauung des Stadtteils. Fünf nach ihrer Funktion klar getrennte kubische Baukörper bilden den Gesamtbau: der Schulbau, der Brückenbau (u.a. das Direktorenzimmer von Walter Gropius), das Werkstattgebäude, die Festebene (Aula, Bühne, Mensa) sowie das Wohn- und Atelierhaus. Das Atelierhaus setzt durch umlaufende Balkone plastische Akzente im Kontrast zu den glatten bzw. gläsernen Fassaden der anderen Baukörper. Für die Innenausstattung waren die jeweiligen Bauhauswerkstätten Wandmalerei, Metallgestaltung und Möbel zuständig. Klassiker der Moderne wie Leuchtstoffröhrensysteme, Kugellampen (Werkstatt Laszlo Maholoy-Nagy) oder die Stahlrohstühle für die Aula (Marcel Breuer) wurden eigens für diesen Bau entwickelt.
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Klassische Moderne
Bauhaus/Neue Sachlichkeit
1925-1926
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Der gesamte Innenbereich zeigt sich seit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten 2006 zum großen Teil so, wie das Bauhaus 1925/26 geplant und erbaut wurde. Auch die ursprüngliche Farbgestaltung, die tragende und verkleidende Elemente voneinander absetzt, wurde wieder angewandt. In allen Räumen und Fluren befinden sich die charakteristischen großen Fensterflächen, auf mehreren Etagen befinden sich Büro-, Verwaltungs- und Ausstellungsräume verschiedener Größen in zurückhaltender, zweckmäßiger und zum Teil originaler Einrichtung, im Erdgeschoß liegen durch eine flexible Wand miteinander zu verbinden die Aula mit Bühne und die Mensa, Klub und Buchladen ergänzen das Angebot für Besucher.
Atelierhaus/Prellerhaus:
Appartements und Gästezimmer, entsprechende Einrichtung
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Abbildungsrechte:
Für einen Großteil der Objekte im Bauhaus und dessen Innengestaltung sind bei Abbildung extra Rechte einzuholen, die Stiftung Bauhaus Dessau ist hier gern bei der Weitervermittlung behilflich.
1925 siedelte das 1919 in Weimar gegründete Bauhaus nach Dessau um. Ursprünglich war der Stahlbetonskelettbau mit verputztem Ziegelmauerwerk nordwestlich der Stadt in freier Landschaft erbaut und über die Gropiusalle an die Stadt angebunden worden. Wer aus der Stadt kam, hatte die südwestliche Fassade mit dem Schriftzug „Bauhaus“ gut im Blick. Mit diesem Neubau, der durch städtische Mittel finanziert wurde, konnten erstmals die Ideen und Ziele des Bauhauses in einem eigenen Bau verwirklicht werden, der bis heute für die Entwicklung der Architektur eine herausragende Bedeutung hat. Das Bauhausgebäude in Dessau war die erste ausgewiesene Hochschule für Gestaltung der Welt. Vertreter verschiedenster Disziplinen arbeiteten hier gemeinsam, zum Teil in enger Verbindung mit der Industrie. In dem von Walter Gropius entworfenen Gebäude waren Verwaltungs- und Büroräume ebenso untergebracht, wie Werkstätten und Klassenzimmer. Nachdem 1931 die NSDAP die Gemeindewahlen in Dessau gewann, musste das Bauhaus 1932 erneut umziehen – nach Berlin. Hier wurde die Institution 1933 von den Nationalsozialisten endgültig zur Selbstauflösung gezwungen. Im zweiten Weltkrieg war das Gebäude stark beschädigt, aber nicht zerstört worden, nachfolgende Wiederaufbau und Wiederherstellungsarbeiten der beschädigten Teilbereiche fanden 1948, 1964/65 und 1976 statt. Mit der letzten umfassenden Restaurierung des gesamten Gebäudes (1996 -2006) wurde auch weitgehend die Innenausstattung wiederhergestellt. Heute dient das Haus als Sitz der Stiftung Bauhaus Dessau, das Gebäude wird jährlich von ca. 100.000 Besuchern besichtigt.
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