Der gesamte Abschnitt der Vereinigten Mulde im Landkreis Nordsachsen verläuft im flachen Land und gestattet der Mulde einen stark mäandrierenden Verlauf, in dessen Schleifen sich Kiesheger bildeten. Konsequente Naturschutzbestrebungen sichern den Erhalt als naturnahes Auengebiet mit urwüchsigem Brachland, Wiesen und Waldstücken. Die Flusslandschaft im Bereich des NSG "Vereinigte Mulde Eilenburg - Bad Düben" steht unter besonders strengem Schutz. Im Norden von Bad Düben, zwischen Muldebrücke und der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt, wurden im Landschaftsschutzgebiet (LSG) jedoch beispielsweise bereits Dreharbeiten vor der Kulisse des ortsnahen, markanten Steilhangs des "Rotens Ufers" ermöglicht. Die bis zu 15 m hohe und etwa 300 m lange, rötlich gefärbte Uferböschung ist eine regionale Besonderheit, die durch Aufschüttungen des eisenoxidhaltigen Abraums aus dem nahegelegenen Alaunwerk entstand.
Spätestens vier Wochen vor Ausführungsbeginn ist eine formlose Anzeige bei der zuständigen Naturschutzbehörde erforderlich (Bundesnaturschutzgesetz §34 Abs. 6), weiterführende Informationen s.u. .
Von der Vereinigten Mulde spricht man ab dem Zusammenfluss von Freiberger und Zwickauer Mulde bei Colditz OT Sermuth im Landkreis Leipzig. Das "Rote Ufer" liegt im Nordwesten von Bad Düben im Ortsteil Alaunwerk, nah an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und am Südrand des Naturparks Dübener Heide. Die angeschnittene Halde ist der Blickfang einer heute bewaldeten Bergbaufolgelandschaft en miniature, die auf etwa 75 ha durch die Alaunproduktion geformt wurde. Nach dem Passieren des rötlichen Steilhanges ändert die Mulde ihre zuvor nördliche Fließrichtung nach Westen ab.
Die Vereinigte Mulde ist ein nicht schiffbarer Fluss. Für den Abschnitt zwischen Eilenburg bis Bad Düben wurde der höchste Schutzgebietsstatus als Naturschutzgebiet (NSG) zuerkannt, zusätzlich sind weitere Bereiche als FFH- und SPA-Vogelschutz-Gebiete streng geschützt. Die Gebiete flussabwärts (nördlich) von Bad Düben und flussaufwärts (südlich) von Eilenburg sind als Landschaftsschutzgebiet (LSG) ausgewiesen. Im LSG werden einige Flächen für die extensive Landwirtschaft genutzt.
Das "Rote Ufer" ist durch Flussbettverlagerungen der Mulde fortschreitender Erosion ausgesetzt, daher warnen Hinweisschilder vor dem Betreten der Böschungskanten.
In der naturnah erscheinenden Flusslandschaft wurden mit der Ausweisung von Schutzgebieten menschliche Einflüsse weitestgehend vermieden, nur an wenigen Stellen geraten Brücken oder Hochspannungsleitungen in die Blickachse. Die befestigten Wege (Radweg) sind in sehr gutem Zustand. Für Mitteleuropa erreicht die Mulde relativ hohe Fließgeschwindigkeiten. Durch natürliche Einflüsse wie Hochwasser kann sich die Flusslandschaft mit Kieshegern, Sandbänken und Baumbewuchs stark verändern. Es besteht keine Möglichkeit, den Pegelstand durch die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen zu beeinflussen.
Das Vogelschutzgebiet "Vereinigte Mulde" dient der Regeneration außergewöhnlich vieler seltener Brutvogelarten, die eine natürlich belassene Flusslandschaft voraussetzen. Die Vereinigte Mulde war von den extremen Hochwassern in den Jahren 2002 und 2013 jeweils betroffen.
Vom 16. Jh. bis Ende des 19. Jhs. lieferte das Alaunwerk bei Bad Düben Kaliumaluminiumsulfat, das z. B. als Hilfsmittel bei der Gerberei, als Flammschutz für Holz, zur Herstellung von Kieselsäure und zur Blutstillung Verwendung fand. Nach der Stilllegung brannte das Alaunwerk fast vollständig nieder. Die prächtige rote Färbung des Hochufers rührt von den in der abgelagerten Tonerde enthaltenen Eisenoxiden her. Heute ist das "Rote Ufer" mit dichtem Laubwald bewachsen.