Der im Stadtzentrum von Aschersleben liegende Graue Hof ist eines der ältesten erhaltenen Gebäude der Stadt. Der malerische Gutshof wurde 1309 erstmals urkundlich erwähnt, ist vermutlich aber noch älter. Seit 1990 wurde mit dem Wiederaufbau des an der Stadtmauer gelegenen Gebäudes begonnen. Heute wird der Graue Hof vom Aschersleber Kunst- und Kulturverein e.V. als Kulturzentrum betrieben, fördert Projekte kultureller Vielfalt und Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst und Kultur, bietet Ausstellungs- und Veranstaltungsreihen sowie Lesungen und Kinovorstellungen.
Aschersleben liegt im Harzvorland nahe dem Produktionszentrum Quedlinburg, der Graue Hof direkt im Stadtzentrum
Kulturzentrum, Programmkino, Lesecafé, Konzertraum, Bistro, Herberge, Künstlerhaus
Wiederaufbau seit 1993
Der Graue Hof ist heute ein Beispiel für den Zusammenklang frühgotischer und moderner Architektur. Ursprünglich ist er ein Profanbau vom Anfang des 14. Jahrhunderts, entstanden in der Übergangszeit der Romanik zur Gotik. Das Hauptgebäude besteht aus zwei Teilen, die im stumpfen Winkel aneinanderstoßen. Nur grob geschlagene Steine und ein unregelmäßiger Grundriss prägen den Bruchsteinbau. Das äußere Erscheinungsbild der heute noch existierenden Gebäude wird als unverfälscht angesehen. Die Tordurchfahrt ist hofseitig spitzbogig, straßenseitig rundbogig. Unverändert geblieben sind u.a. die schmalen, hochrechteckigen Fensteröffnungen, prägnant ist das dreiteilige spitzbogige Fenster der Kapelle. Erhalten sind weiterhin gotische Türgewände und eine spätmittelalterliche, sehr hohe schwarze Küche. Heute lebt das Areal von dem gotischen Ursprungsbau und den großformatigen Öffnungen der Gebäude zum Innenhof. Eine neue Außentreppenanlage macht den Südflügel vom Hof her zugänglich.
Gotik
1309
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die Inneneinrichtung entspricht der modernen Nutzung des Gebäudes: Caféhausbestuhlung, Kinoausstattung, Galerieeinrichtung, Schwarze Küche.
Die erste Erwähnung des Grauen Hofes ist verzeichnet, als am 24. August 1309 Otto von Anhalt die Gebäude den Mönchen des Zisterzienserklosteres Michaelstein schenkte. Vermutet wird, das der Hof vorher als landwirtschaftliches Gut zur Burg der Askanier gehörte. Bereits im Jahre 1325 lag der Graue Hof innerhalb der Stadtgrenze Ascherslebens, was seine große Bedeutung in der damaligen Zeit aufzeigt. Im 16. Jahrundert gab es lang andauernde Kämpfe um den Besitzanspruch seitens des Klosters Michaelstein und des Rats der Stadt Aschersleben. Erst 1747, nach fast einem Jahrhundert zähen Ringens, kam es zum Kaufvertrag. Am 29. April 1747 ging der Graue Hof in den Besitz der Stadt Aschersleben über und wurde als landwirtschaftliches Nutzgebäude betrieben. Im Zweiten Weltkrieg war der Hof ein HJ-Heim, später Rat des Kreises. Seit 1990 bemüht sich der Aschersleber Kunst- und Kulturverein um den Erhalt und Wiederaufbau des Grauen Hofes.
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