Das in den 1950er Jahren entstandene Areal in der Jahnallee diente bis 1990 als Campus für die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) und ist heute Sitz der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. Die qualitätsvolle Ausstattung des lang gestreckten, im neobarocken und neoklassizistischen Stil errichteten Hörsaal- und Sporthallengebäudes zeigt die Bedeutung auf, die der Sportelite in der DDR beigemessen wurde. Architektonische Mittelpunkte bilden die beiden Eingangsfoyers mit Säulengängen und Emporen sowie der aufwändig gestaltete Bereich vor der Ernst-Grube-Halle mit beidseitigen Freitreppen, Plastiken und Schmucklampen. Im nördlichen Verwaltungsgebäude führt ein Sitzungssaal auf eine Aussichtsplattform, von der aus das Elsterbecken sowie das Zentralstadion gut zu überblicken sind.
siehe auch Location Guide-Eintrag Campus Jahnallee und Sportanlagen Leipzig
nah am Innenstadtring, im Stadtteil Zentrum-West, gegenüber des Zentralstadions, am Elsterbecken
universitäre Ausbildung, Sportwissenschaftliche Fakultät, Zentrum für Hochschulsport; Sitz der HHL Leipzig Graduate School of Management
saniert
Das parallel zum Elsterflutbecken errichtete, zentrale Sporthallen- und Hörsaalgebäude wurde ab 1953 nach Plänen von Hans Hoop und Kurt Nierade gebaut. Die axiale Anlage weist ein- bis zweigeschossige Gebäudeteile auf, wobei die eingeschossigen Bereiche als Verbindungstrakte dienen. Der lang gestreckte Putzbau zeigt Verzierungen im neobarocken und neoklassizistischen Stil. Bei der denkmalschutzgerechten Sanierung wurden die Natursteinpilaster, Holzsprossenfenster und die umlaufenden Sandsteinballustraden nachgearbeitet.
Das Haus II, in dem das Sportmedizinische Institut untergebracht ist, wurde 1962-64 an der Nordseite des Areals von Wolfgang Aßmann und Eitel Jakowski ergänzt. Der fünfgeschossige Stahlbetonskelettbau trägt an Vorder- und Rückseite wellenförmige Vordächer und eine Kunststoffverkleidung.
Historismus
Neobarock
Neoklassizismus
Sozialistische Baukunst
Campus 1953-57, Haus II 1962-64
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die aufwändige Innenarchitektur besteht aus vielfältigen Arkadengängen, Säulen, Pfeilern, geschwungene Natursteintreppen. Ergänzt wird sie durch eine hochwertige Ausstattung mit Holztüren, Plastiken, messinggefassten Lampen, reich verzierten Treppengeländern etc. Die unterschiedlichen Räume und Sporthallen sind zeitgemäß und ihrer Nutzung entsprechend eingerichtet (Sporthallen mit Parkett, Matten, Sportgeräten, etc.; Hörsäle und Seminarräume mit Bestuhlung). Auffällig ist der lang gestreckte Gang, der das Gebäude von seiner Nordseite bis zum Südausgang in einer Linie durchzieht.
1953-57 erbautes Universitätsgelände zugehörig zur Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK), von 1950 bis 1990 die zentrale Lehr- und Forschungseinrichtung für Körperkultur und Sport in der DDR. Seit der Mitte der 1960er Jahre gewann die DHfK in Leipzig, vor allem durch ihre Trainerausbildung, auch internationale Anerkennung. 1990 wurde die Auflösung und Abwicklung der DHfK beschlossen, die Reste der DHfK wurden der Universität Leipzig als Sportwissenschaftliche Fakultät angegliedert, die sich am 08.12.1993 gründete.