Heute, ganz im Gegensatz zu seiner Enstehungszeit, entfaltet das spätbarocke Schloss Dahlen seine besondere Wirkung durch seine, den Umstände geschuldeten, Kargheit. Das Anwesen wurde vom Schloss- und Parkverein Dahlen e.V. wiederbelebt, nachdem es in den 1970er Jahren zur Ruine ausbrannte. Im Westen begrenzt eine Toranlage das Schlossareal zur Staatsstraße 24 hin. Im Osten schließt sich ein englischer Landschaftsgarten, heute Stadtpark, an. Im Südwesten blieben flache Wirtschaftsgebäude erhalten, im Nordosten das gelbe mehrgeschossige Gutsgebäude, im Volksmund "Banane" genannt.
Dahlen liegt etwa 50 km östlich von Leipzig am südlichen Rand der Dahlener Heide. Das Schloss selbst liegt am Rande des Stadtzentrums an der Ortsausfahrt Richtung Torgau (etwa 20 km entfernt), über dem Stadtpark mit altem Baumbestand (u. a. Tulpenbaum) und mehreren Teichen. Die Entfernung nach Wermsdorf mit Fischteichen, dem Alten Jagdschloss Wermsdorf und Schloss Hubertusburg beträgt etwa 15 km.
in der wärmeren Jahreszeit für Veranstaltungen, Führungen und als Location für Foto-Shootings genutzt;
die "Banane" ist ein städtisches Wohnhaus
gut, fortschreitender Wiederaufbau der ehemaligen Schlossruine: das Gebäude hat rundum Türen und selbst geschreinerte Fenster erhalten, Fassade und Dach wurden ersetzt, die Säle wurden den Besuchern durch partielle Wegpflasterung im Innenbereich zugänglich gemacht
Das spätbarocke Schloss war vermutlich um 1750 nach Plänen von Johann Christoph Knöffel oder von Friedrich August Krubsacius für Graf Heinrich von Bünau erbaut worden, als auf einem H-förmigen Grundriß errichteter zweigeschossiger Bau mit Unterkellerung mit Gewölberäumen, ehemals mit einem weiteren Mansardgeschoss. Das Mansarddach und ebenso die ehemals reiche Ausstattung gingen verloren.
Barock
Sächsischer Barock
um 1750
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die reichen Kunstschätze des Schlosses wurden schon während des Zweiten Weltkrieges entfernt, einige seien in die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden überführt worden. Die Ausmalungen der Innenräume von Adam Friedrich Oser blieben nicht erhalten.
Historisch bedeutend war der Gastaufenthalt des preußischen Königs Friedrich II. (des Großen) im Barockschloss Dahlen anläßlich der Friedensverhandlungen zum Ende des Siebenjährigen Krieges auf dem nahe gelegenen Schloss Hubertusburg. Er soll die Friedensregelung im sogenannten "Friedenszimmer" auf Schloss Dahlen unterzeichnet haben. Nach der Enteignung 1945 wurde das Schloss verschiedentlich als Stätte der beruflichen Aus- und Weiterbildung genutzt. Bei Renovierungsarbeiten in den 1970er Jahren brannte das Schloss aus und wurde nachträglich weiter abgerissen. 1990 wurde die Schlossruine gesichert und ab 2009 durch den eigens dafür gegründeten Schloss- und Parkverein Dahlen e.V. wiederbelebt, der seither viel Zeit, Förder- und Vereinsmittel investiert hat. Seit 2011 ist der Bau gesichert und vollständig zugänglich. Nach der Dacherneuerung wurde 2013 das Friedenszimmer instand gesetzt, weitere Maßnahmen folgen.