Das ursprüngliche Zwickauer "Neue Welt"-Ensemble aus Ballhaus und Parkanlage mit Konzertgarten und Festwiese wurde in der Blütezeit des Jugendstils errichtet. Das Herzstück der Anlage ist noch heute der wohl schönste und größte Jugendstil-Terrassensaal Sachsens. Die äußere Erscheinung des Konzert-und Ballhauses "Neue Welt" wurde in den 1980er Jahren durch Anbauten stark verändert. Der angrenzende Park "Neue Welt" konnte nach einer langen Zeit der Vernachlässigung nur teilweise wiederhergestellt werden und ist heute noch etwa 3.000 qm groß. Von der originalen Jugendstil-Ausstattung mit Steinplastiken blieben in der rekonstruierten Parkanlage vier lebensgroße Musen am Haupteingang sowie in der formal gestalteten historischen Parkmitte eine Brunnenanlage mit Amor und Schwan und eine Nymphe erhalten. Der nördliche und der südliche Teil ist landschaftlich geprägt. Im südlichen Parkteil befindet sich das heute als Festwiese genutzte Areal, das nicht mit der ursprünglichen Festwiese identisch ist.
siehe auch Location Guide-Eintrag Konzert- und Ballhaus "Neue Welt" Zwickau (innen)
zentrumsnah im nördlich gelegenen Zwickauer Stadtteil Pölbitz; der Park "Neue Welt" liegt direkt zwischen dem Konzert- und Ballhaus "Neue Welt" und dem Westufer der Zwickauer Mulde; an der Leipziger Straße, mit Straßenbahn- und Lkw-Verkehr
Veranstaltungen, Feste etc.; Park "Neue Welt" ist eine öffentliche Grünanlage der Stadt Zwickau
Fassadensanierung im Jahr 2003; Park in gepflegtem Zustand
Das Konzert- und Ballhaus "Neue Welt" wurde 1903 nach Plänen von Johannes Henning und Baumeister Emil Rascher für Richard Harzer im Jugendstil errichtet. Der Saalbau war als Solitär konzipert, die Nebenräumlichkeiten befanden sich im Kellergeschoss. Nur ein zugehöriger Gasthof stand als separater Bau an der Stelle des heutigen Foyeranbaus. Anfang der 1980er Jahre erhielt das Ballhaus Foyer, Verwaltungs- und Küchenbereich als bauliche Erweiterung, Rekonstruktionsarbeiten wurden ebenfalls durchgeführt. Mitte der 1990er Jahre erfolgte eine erneute Restaurierung unter Auflagen des Denkmalschutzes und im Jahr 2003 eine Fassadensanierung.
Der Park war 1901-1903 als typischer Konzertpark der Jahrhundertwende mit Orchestermuschel, überdachten Freisitzterrassen zu beiden Seiten und einer üppigen Parkmitte angelegt worden. In den 1950er und 1960er Jahren verfiel der Park. Nach dem Besitzübergang an die Stadt Zwickau fand in den 1980er Jahren eine Rekonstruktion der Gartenanlage statt, wobei eine Wiederherstellung der gesamten originalen Ausstattung nicht möglich war. So wurden die Erweiterungen der historischen Parkachse mit der Brunnenanlage mit Amor und Schwan in nördlicher und südlicher Richtung neu gestaltet. Weitere erhaltene Gartenplastiken sind vier der ursprünglich neun Musen und eine Nymphe des Zwickauer Bildhauers Rudolph Mosebach. Kleinteilige Gartenbereiche mit Zierpflanzen grenzen die alte Parkmitte von der südlichen Festwiese ab. Den östlichen Abschluss bildet der von alten Linden gesäumte Muldentalradweg unmittelbar an der Zwickauer Mulde.
Sozialistische Baukunst
Jahrhundertwende
Jugendstil
1903, Anbauten und Rekonstruktion der Parkanlage Anfang der 1980er Jahre, 2002 Wiederherstellungsarbeiten am Wegenetz
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
1903 als damals größtes und vornehmstes Etablissement Westsachsens für Konzerte, Tanz- und Varietéveranstaltungen eröffnet. Der zugehörige Park mit Festwiese umfasste nach Zukäufen 18.000 qm. Im streng symmetrisch angelegten Park befanden sich ein Rosarium, ein Alpinum, eine Dahlienplantage, Felsen, eine Grotte, ein Brunnen, Tiergehege und Steinskulpturen. Das Haus und der Park waren auch Ort von z. B. großen Gartenbauausstellungen. Nach 1945 verfielen die Baulichkeiten der Gartenanlage durch Vernachlässigung zusehends. 1976 kam die Anlage an die Stadt Zwickau. Die baulichen Veränderungen des Konzert- und Ballhauses in den 1980er Jahren führten dazu, dass der Park nicht mehr direkt angebunden ist. Seitdem wurde der Freiraum des Parks nur noch selten in die Veranstaltungskonzeption einbezogen. Die begleitenden Rekonstruktionsarbeiten im Park beschränkten sich auf die Wiederherstellung noch erhaltener Ausstattungen und Nachpflanzungen von Gehölzen. 2002 überflutete das Hochwasser der Zwickauer Mulde die Parkanlage. 2010 wurde das Festkonzert der Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim anläßlich des 200. Geburtstages von Robert Schumann aus dem Ballsaal in den Park "Neue Welt" live übertragen.