Vor über tausend Jahren, im 10. Jahrhundert, wurde die Burg auf dem Meißner Berg von Heinrich I. gegründet. Die unterhalb des Felssporns gelegene Siedlung diente seit jeher zum Schutz der nahe gelegenen Elbquerung. Als herzoglich-kurfürstliche Residenz und Bischofssitz hatte Meißen jahrhundertelang eine überregionale Bedeutung inne. Zahlreiche kunsthistorisch wertvolle Profan- und Sakralbauten zeugen von dieser Geschichte. Der Dom, ein Meisterwerk gotischer Baukunst sowie die Albrechtsburg im Stil der Spätgotik und der Frührenaissance thronen auf dem Burgberg über der Elbe und prägen das Stadtbild schon von weitem. Zusammen mit den Bürgerhäusern in den Straßen und Gassen der Meißner Altstadt bilden sie heute ein bemerkenswert geschlossenes architektonisches Ensemble. Die Lage der Altstadt am Berg prägte zahlreiche interessante Wegesituationen wie Treppenaufstiege, Hohlwege und Gabelungen (siehe auch ArchitekTour).
Die Stadtverwaltung Meißen zeigt sich gegenüber Dreharbeiten sehr aufgeschlossen.
siehe auch Location Guide-Eintrag Altstadt Meißen (Liegenschaften innen)
im Elbland nordöstlich von Dresden, Altstadt und Burgberg direkt über dem linken Elbufer
Wohn- und Geschäftshäuser, Einzelhandel, Restaurants, touristisches Ziel
Die geschlossene Bausubstanz der Altstadt ist ein Flächendenkmal, insgesamt guter bis sehr guter Zustand mit hohem Sanierungsstand. Teile der historischen Innenstadt wurden im August 2002 und im Juni 2013 durch Hochwasser zum Teil schwer beschädigt. Unter anderem standen das Stadttheater und der Heinrichsplatz jeweils zeitweilig unter Wasser. Der erhöht liegende Marktplatz mit der Frauenkirche und dem Rathaus blieb hingegen verschont. Die Beschädigungen machten nach jeder Flut Sanierungsmaßnahmen nötig.
Die Meißner Altstadt ist in ihrem Grundriss seit dem Mittelalter unverändert geblieben. Die Häuser wurden jedoch erneuert und durch Aufbauten verändert. Einige Straßenzüge weisen noch gotische Wohnhausbebauung auf, des Weiteren prägen Handwerkerhäuser des 15. und 16. Jhs. das Stadtbild. Aufgrund geringer Kriegszerstörungen ist die historische Bebauung in verschiedenen Stilen und von wenigen modernen und zeitgenössischen Gebäuden unterbrochen erhalten. Kunsthistorisch interessant sind besonders Burgstraße, Fleischergasse, Markt, Webergasse, Schlossberg sowie die Freiheit.
Der Burgberg, ein Felsplateau über dem linken Elbufer, beherbergt ein bedeutsames Gebäudeensemble, das im Zuge der Gründung der Burg Misni entstand, bestehend aus Albrechtsburg, Bischofssitz, Domherrenhöfen und Kornhaus. Die Elemente der Spätgotik und der Renaissance vereinende Burganlage wurde 1471-85 nach Plänen von Arnold von Westfalen erbaut und bis 1525 unter Jakob Heilmann erweitert. Der Meißner Dom wurde unter streng gotischen Gesichtspunkten ab 1250 bis 1410 errichtet und gilt als das bedeutendste Bauwerk der Gotik in Sachsen. Die Hallenkirche aus Sandsteinquadern verfügt über drei Schiffe, Querhausarme, einen lang gestreckten Chor, eine vorgelagerte Doppelturmfront sowie verschiedene Kapellenbauten und einen Kreuzgang.
Gotik
Renaissance
Barock
Sächsischer Barock
Historismus
13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Gründung der Meißner Burg 928/29 durch Heinrich I. Der Burgberg diente als Sitz der markgräflichen, bischöflichen und burggräflichen Gewalt. Das Bistum Meißen wurde 967 von Otto I. (dem Großen) gegründet, der Bischof war Reichsfürst. Ab 983 entstand unterhalb der Burg ein Burgflecken, ab 1002 mit Wasserburg und der Siedlung "Jahrmarkt". 1205 erstmalig die Marktstadt mit Kapelle sowie steinerner Elbquerung erwähnt. Vierten Teil der Stadtanlage bildete die erhöht vor dem Burgzugang gelegene Afrafreiheit mit Ritterhöfen und einer Pfarrkirche. Verschmelzung der Stadtteile im 15. Jh., im selben Zeitraum Erwerb der Gerichtsbarkeit und städtische Selbstverwaltung. Ab etwa 1470 Bau der Albrechtsburg, die erst ab 1676 so bezeichnet wird.
Um 1500 Verlegung der herzoglich-kurfürstlichen Residenz nach Dresden. Die Reformation setzt 1536 sich in Meißen durch, das Chorherrenstift wird fürstliche Landesschule, der letzte Bischof tritt 1581 ab. Niedergang der Stadt nach dem 30jährigen Krieg, zeitweise Erholung mit der Gründung der kurfürstlichen Porzellanmanufaktur im 18. Jh. auf der Albrechtsburg. Anbindung an das Eisenbahnnetz erfolgt 1860, die Industrialisierung Meißens setzt ein. Starkes Wachstum der Stadt und Eingemeindung der rechtselbischen Vororte Ende des 19. Jhs. Im 2. Weltkrieg erlitt Meißen nur geringe Zerstörungen an der altstädtischen Bausubstanz, die nach 1990 grundlegend restauriert wurde.