Das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden besteht aus seinem Hauptstandort, der Baugruppe Am Eichenberg und einem Ensemble von Gebäuden innerhalb des Dorfes Hohenfelden. Während die Gebäude am Eichenberg alle aus anderen Ortschaften der Region auf das Museumsgelände umgesetzt worden sind, haben die meisten der Museumsgebäude im Dorf schon immer an ihrem jetzigen Platz gestanden. Die Museumsstandorte im Dorf fügen sich harmonisch in den bemerkenswert gut erhaltenen Ortskern des denkmalgeschützten Dorfes Hohenfelden ein, das auf eine über 700-jährige Geschichte zurückblickt.
ca. 20 km von Erfurt entfernt, unweit des 44 ha großen Stausees Hohenfelden.
Neben dem alltäglichen dörflichen Leben sind u.a. der Pfarrhof, die Schule und das Brauhaus dem Museum angegliedert. Historische Landtechnik, ein Mittelbauernhof mit historischen Haus- und Nutztierrasse, eine Schusterwerkstatt und Kleingebäude wie, Taubenturm, Obstdarre oder Bienenhaus sind zu erleben. Zudem werden Ausstellungen und verschiedene museumspädagogische Projekte angeboten.
denkmalpflegerisch saniert
Im Ort Hohenfelden ist das Zentrum des Museums der ehemalige Pfarrhof. Das Hauptgebäude des Hofes in seiner jetzigen Form ist das repräsentative, zweigeschßige Wohnhaus, das 1804-1806 in Fachwerkbauweise erbaut wurde und über 120 Jahre Amts- und Wohnsitz der Hohenfeldener Pfarrer war. Nebem dem Taubenturm von 1759, der zum Wahrzeichen des Museums geworden ist, gehören zum Hof u.a. eine seltene Laubengangscheune (1812), die Ausstellung eines alten Dorfladens und ein Gemüse- und Kräutergarten, der entsprechend der historischen Situation des 19. Jh. angelegt worde.
Die Schule wurde 1811/12 errichtet. Im Erdgeschoß befindet sich der Schulraum. Die jetzige Einrichtung stammt von 1950. Neben dem historischen Klassenraum gibt es ein Vorbereitungszimmer für den Lehrer, seine Waschküche und seine Toilette. Im Obergeschoss befindet sich die Lehrerwohnung mit einer Einrichtung aus den 1950er Jahren. Daß Lehrer früher neben dem Unterricht auch Landwirtschaft betrieben, ist an dem Stall für Kühe und Schafe zu erkennen. Daran angebaut ist die Schülertoilette.
Das Brauhaus wurde 1794 in seiner jetzigen Form erbaut. Neben einer Ausstellung im rechten Teil des Gebäudes befindet sich links das eigentliche Brauhaus mit Brauofen.
Die ältesten Teile des gehen auf das 16. Jh. zurück. Die linke Scheune stammt von 1726 und das Oberlaubengebäude wurde im 19. Jh. erbaut. Neben dem Mittelbauernhof steht das "Tagelöhnerhaus", eines der kleinsten Häuser des Ortes. Es wurde 1800 als Fachwerkgebäude erbaut und beherbergt heute eine historische Schusterwerkstatt.
Volksbauweise
Fachwerk
17. - 20. Jh.
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Im Erdgeschoß des Pfarrhauses sind Kasse, Museumsladen und -gaststätte im Stil des späten 19. Jh. untergebracht. Im Obergeschoß werden Sonderausstellungen gezeigt.
Das Schulgebäude zeigt einen Klassenraum aus den 1950er Jahren mit mehrsitzigen Schulbänken und eingelassenen Tintenfässern. Die Lehrerwohnung im Obergeschoss vermittelt einen Eindruck davon, wie der letzte Lehrer der Einklassenschule in den 1950er Jahren gelebt hat.
Der linke Teil des Brauhauses, das "Darrhaus" beherbergt eine Ausstellung. Links befindet sich das eigentliche Brauhaus mit Brauofen.
Das Wohnhaus des Mittelbauernhofes hat einen doppeltonnigen Hochkeller, über dem Stube und Küche liegen. Im Erdgeschoß befinden sich weiter die Waschküche mit Waschkessel, Wirtschaftsraum und Kuhstall. Hinter den Scheunen ist ein Beetgarten mit Laube und einem Geflügelgehege. Ein ehemaliger Obstgarten mit Bienenhaus schliesst das Gehöft ab.
Die Einrichtung der Schusterwerkstatt im Tagelöhnerhaus stammt aus dem Besitz von Schuhmacher Letsch aus Dornheim, der sein Handwerk darin bis 1964 betrieb.
Pfarrhof und Schule wurden bis 1930, bzw. 1960 ihrer Funktion entsprechen genutzt. Im Brauhaus wurde bis 1860 gebraut. Zu besonderen Anlässen wird heute im letzten erhaltenen Dorfbrauhaus Thüringens die alte Tradition wiederbelebt.
Das Tagelöhnerhaus diente der Beherbergung von kleinen Handwerkern oder Landarmen, die im Tagelohn arbeiteten. Zu Beginn des 20. Jh. wohnte dort eine Hohenfelder Hebamme mit ihrem Mann, einem Schuster.