Die Baumwollspinnerei Leipzig AG war zur Zeit ihrer Gründung im Jahre 1884 das größte Industrieunternehmen Europas. Am Produktionsstandort Leipzig-Plagwitz entstanden im darauf folgenden Jahrzehnt auf einem circa 6 Hektar messenden Areal über 20 Produktionshallen sowie Arbeiterwohngebäude und Schrebergärten. Die bis Anfang der 1990er Jahre betriebenen Industriebauten werden seitdem saniert, umgebaut und einer individuellen Nutzung zugeführt. Zahlreiche Künstler, Dienstleister und Handwerker bezogen bisher die in ihrer Fläche verkleinerten und durch breite Fensterfronten sehr hellen Hallen, Büros, Ateliers, Werkstätten und Lofts. Trotz starker baulicher Veränderungen ist der Charme des Geländes mit seiner schlichten Backsteinarchitektur und den von alten Gleisanlagen durchzogenen Straßen und Höfen bis heute erhalten geblieben.
siehe auch Location Guide-Eintrag Leipziger Baumwollspinnerei (innen)
im Westen Leipzigs, im Stadtteil Lindenau
Vermietung; Galerien und Ausstellungsflächen sowie Ateliers, Lofts, Büros, Werk-/Produktionsstätten, Handels- und Dienstleistungsunternehmen, Pension, Kino, Café
Fabrikgelände zum Teil saniert, größtenteils gut erhalten, an einigen Gebäuden noch Rekonstruktionen notwendig; Arbeiterwohnungen in der Thüringer Straße saniert; Schrebergärten unsaniert
Produktionshallen im Stil der Industriearchitektur der Gründerzeit gehalten, nahezu schmucklose, zwei- bis vierstöckige Klinkerbauten mit filigranen gusseisernen Kastenfenstern; Etagenhöhen und Fenstergrößen exakt auf eine der Gebäudetiefen entsprechende Belichtung abgestimmt, Hallen 18 und 20 in Eisengussbauweise unter Verwendung von Stampfbeton erbaut, Halle 6 als jüngstes Spinnereigebäude in Stahlbetonbauweise errichtet
Jahrhundertwende
Gründerzeit
1884-1896
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
1884 Gründung der Leipziger Baumwollspinnerei als Aktiengesellschaft und damals größtes Unternehmen Europas, Erwerb des ca. 6 ha großen Geländes im Industrieviertel Leipzig-Plagwitz, Spinnereihallen erreichen bis 1921 eine Bruttogeschossfläche von 100.000 qm, zur Anlage gehören Arbeiterwohnungen und eine Erholungssiedlung; bis 1992 Nutzung des Areals für die industrielle Baumwollspinnerei, seit Anfang der 1990er Jahre schrittweise Sanierung und Umbau einzelner Flächen zu Gewerbe- und Kunsträumen, Werkstätten, Ateliers, Galerien etc.