Das Moritzburger Schloss liegt eingebettet in eine idyllische, künstlich geschaffene Teichlandschaft, die zu den bevorzugten Jagdgebieten des sächsischen Hofes gehörte. Das 1723-36 unter August dem Starken zum barocken Jagdschloss umgebaute und erweiterte Anwesen war ursprünglich ein Jagdhaus aus dem 16. Jahrhundert, errichtet unter Kurfürst Moritz von Sachsen. Der vierflügelige Zentralbau verfügt über vier markante runde Ecktürme und steht weithin sichtbar auf einer Terrasse inmitten einer aufgeschütteten Teichinsel. Neben zahlreichen Sandsteinskulpturen und barockem Fassadenschmuck, die den äußeren Schlossbau bestimmen, sind im Inneren Räume und Säle mit kostbar bemalten Ledertapeten, Einrichtungsgegenständen des 18. Jahrhunderts, Geschirren, Möbeln und Jagdtrophäen erhalten.
nördlich von Dresden in der Gemeinde Moritzburg, unweit des Landgestüts Moritzburg, umgeben von der waldreichen KulturLandschaft Moritzburg
Museum mit Dauer- und Sonderausstellungen (alljährliches Highlight: Winterausstellung "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", Stand 2/2025 mit bislang 1,5 Millionen Besuchern), Gastronomie, Konzerte, Veranstaltungen, Vermietung
permanente Restaurierungsarbeiten notwendig
symmetrischer Schlossbau mit vier runden Ecktürmen, die durch einen Mitteltrakt sowie acht Verbindungsflügel zusammengehalten werden;
an der Westseite Kappellenanbau mit als Speisesaal genutztem Pendant auf der Ostseite;
die das Schloss umgebende Sandsteinterrasse mit geschwungenen Treppenaufgängen und Ballustraden, geschmückt durch Vasen, Putten und Figuren in Motiven der Jagd und des Fischfangs;
jeweils an der Nord- und Südseite bilden die vorgesetzten Ecktürme Ehrenhöfe;
die Mittelachsen des Kernbaus sind durch Portale hervorgehoben, des Weiteren Balkons und Überdachungen;
illusionistische Fassadenbemalung mit Pilasterarchitekturen und Felderungen, ursprünglich in ocker auf weißem Grund;
die Dachformen reichen von Welscher Haube auf den Türmen bis hin zu Walmdächern, das Kapellendach ist geschweift und trägt einen Dachreiter
Barock
Sächsischer Barock
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Das Innere des Schlossbaus beherbergt zahlreiche, originalgetreu restaurierte Räume, zu den wichtigsten und repräsentativsten zählen der Monströsensaal, der Billardsaal, der zweigeschossige Steinerne Saal, der Speisesaal sowie die an der Südseite des Erdgeschosses befindliche Eingangshalle und die Schlosskapelle. Die museal genutzten Räume und Gänge zeigen den weltweit größten Bestand bemalter Ledertapeten, zudem ist oftmals die Innenausmalung der Räume erhalten. Kostbare Barockmöbel, insbesondere aus dem Dresdner Residenzschloss, sind ausgestellt, darunter ein Billardtisch aus dem 18. Jahrhundert. Eine Porzellansammlung zeigt Geschirre aus Japan, Meißen, China. Weitere Ausstellungsstücke bilden Sänften, Kutschen, Jagdutensilien und -trophäen, darunter zahlreiche Rothirsch- und Dammwildgeweihe.
erstes Jagdschloss von 1542-46 unter Herzog Moritz von Sachsen erbaut, hier schon Grundriss mit vier runden, durch Mauern verbundene Türme des heutigen Schlossbaus festgelegt;
1582-84 Umgestaltung des Fürstenhauses, 1661-72 Errichtung einer Schlosskapelle;
unter August dem Starken erfolgte der Umbau zum barocken Jagdschloss, 1723-26 durch Matthäus Daniel Pöppelmann verwirklicht;
in den Jahren 1729-40 Anlage einer quadratischen Terrasse sowie langgestreckten Zugängen ("Apparaillen") über den 1730 gefluteten Schlossteich;
um das Schloss gruppierten sich nördlich eine 1725 begonnene französische Parkanlage, Pavillons sowie Kavaliershäuschen;
im 19. Jahrhundert Schloss mehrmals renoviert, insbesondere um 1880-90;
Schloss bis 1945 als Wohnsitz genutzt, später als Barockmuseum umfunktioniert