Das historistische Ständehaus Merseburg befindet sich in unmittelbarer Nähe zum historischen Schlossensemble Merseburg. Es wurde 1895 als Sitz des Landtages der Preußischen Provinz Sachsen eingeweiht, bis 1933 wurden hier Landtagssitzungen abgehalten. Die prächtige, sehr repräsentative Innenarchitektur zeigt von antik-römischen Wandelgängen über die barocke Haupttreppe bis zum klassizistisch ausgestatteten großen Saal eine prunkvollen Gesamtgestaltung. Besonders empfehlenswert ist das Ständehaus daher für die Umsetzung historischer Stoffe, aber auch zeitgenössische Stoffe mit Bedarf an repräsentativer Architektur sind hier gut umsetzbar. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Dom zu Merseburg und der Schlossgartensalon Merseburg.
Stadtzentrum, direkt neben dem Schlossgarten
öffentliches Gebäude, Veranstaltungen, Seminare, Trauungen
Sanierung 2003 komplett abgeschlossen
Das Ständehaus ist ein nach Entwurf vom Geheimen Baurat und Mitglied der preußischen Bauakademie Franz Heinrich Schwechten errichteter Verwaltungsbau im Stil des Historismus. Außen in klare geometrische Formen gegliedert zeigt die Fassade differenziert ausgebildete Fenster, Gesimse, Schmuckelemente, Figuren, Balkone und Wappen. Außer der Westfassade wurden alle Wandflächen mit Kalkstein oder Sandstein verkleidet. Im Inneren ist insbesondere der große Saal mit Holzkassettendecke, Empore und sieben Monumentalgemälden von Hugo Vogel (1855 bis 1934) mit historischen Szenen aus mitteldeutschem Raum erwähnenswert. Beeindruckend authentisch erscheint das barocke Treppenhaus mit Blick auf die Lichtkuppel des Foyers im ersten Obergeschoss.
Historismus
1892-1895
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Erdgeschoss:
beeindruckender Eingangsbereich, historisch präzise restauriertes Foyer, antik-römische Wandelgänge, barockes Treppenhaus mit Marmorhandläufen
Elisabeth-Schumann-Saal: mit klassizistischen Säulen versehener Saal, Kammerkonzert- und Studiobühne, verschiedene flexible Bestuhlung möglich (Kabarettvariante, Konzertbestuhlung, Parlamentarische Sitzordnung)
Siegfried-Berger-Saal: kleiner, repräsentativer Versammlungsraum, zwei verschiedene flexible Bestuhlungsmöglichkeiten (Konzertbestuhlung, Parlamentarische Sitzordnung)
Galerie und Standesamt
Obergeschoss :
Erhard Hübener Saal, Hauptsaal: nach dem ersten Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts Erhard Hübener benannt, Doppelsaal - kann in zwei Bereiche geteilt werden,
repräsentativer, klassizistisch ausgestatteter großer dunkler Saal mit Monumentalgemälden von Hugo Vogel und Holzkassettendecke mit goldenem Fries und Motiven der Frührenaissance, kleiner Saal mit Deckengemälde zur griechischen Mythologie, Bleiglasfenster,
Architektur wie Ausstattung erinnern an den kaiserlichen Anspruch, dem Parlament und Verwaltung ursprünglich Rechnung zu tragen hatten,
verschiedenste flexible Bestuhlungsvarianten möglich (Gesellschaftliche Veranstaltung, Konzertbestuhlung, Parlamentarische Sitzordnung)
drei großzügige Foyers: u.a. das Foyer mit Lichtkuppel an der barocken Treppe
Von-Wilmowsky-Zimmer: ein kleinerer Kabinettraum im hinteren Bereich des Obergeschosses
Technische Ausstattung (Auswahl):
Mikrofone einschließlich Headsets
Technik für Hörgeschädigte
Beschallungsanlage
Beamer
Leinwand
Bewegliche Bühnenpodeste, stufenweise ausstattbar
Tanzboden
Das Ständehaus war von 1895 bis 1933 Sitz des Landtages der Peußischen Provinz Sachsen. Dem Bau vorangegangen waren Bemühungen, aufgrund der neu geschaffenen Provinzialordnung nach dem Sieg über Napoleon Provinzialstände zu installieren. So wurde Merseburg zum Versammlungsort der Stände für die Provinz Sachsen bestimmt. Ungeeignete Arbeitsbedingungen im Schlossgartensalon und dem Zechschen Palais führten 1891 zum Beschluss des Provinziallandtages, das neue Ständehaus zu bauen. Mit Gründung der DDR - den Krieg hatte das Ständehaus gering beschädigt überstanden - wurde es zum Haus der Kultur. Von 1998 bis 2003 wurde das Ständehaus grundlegend saniert und dient heute weiterhin als Kulturzentrum.