Die Stiftskirche St. Cyriakus ist eines der bedeutendsten Zeugnisse ottonischer Architektur. Der schlichte monumentale Bau wurde um 959 begonnen und liegt heute weithin sichtbar in der Altstadt Gernrodes am Fuße des Stubenberges. Sie wurde als dreischiffige kreuzförmige Basilika mit einfachem Stützenwechsel und Seitenempore erbaut , die östliche Krypta ist eine der ältesten Hallenkrypten Deutschlands. Im Kreuzhof ist der noch sehr ursprünglich erhaltene nördliche Kreuzgang zu finden, die Stiftsgebäude sind saniert. Während der Restaurierung der Kirche im 19. Jahrhundert unter Leitung von Ferdinand Quast wurden der schlichten Innenausstattung farblich sehr intensive Ausmalungen hinzugefügt, die im Zusammenspiel mit dem Sandsteinbau das heutige Erscheinungsbild der Stiftskirche prägen. → weitere Bilder, → 360° Panorama
Gernrode liegt im Harz zwischen der Welterbestadt Quedlinburg und Ballenstedt, die Stiftskirche liegt im westlichen Altstadtbereich.
evangelische Gemeinde, tägliche Führungen, die modern sanierten Stiftsgebäude dienen als Jugendbegegnungsstätte und Tagungshaus der Evangelischen Landeskirche Anhalts
umfangreiche Sanierungsarbeiten wurden 2004 beendet
Die Stiftskirche St. Cyriakus ist eines der bedeutendsten und im Gesamteindruck besterhaltendsten Zeugnisse ottonischer Architektur. Der schlichte monumentale Bau aus sorgfältig errichtetem Bruchstein- und Quadersteinmauerwerk wurde um 959 begonnen. Sie besteht heute aus dem dreischiffigen Langhaus mit Emporen über den Seitenschiffen, der Ostkrypta und dem Ostchor, der Vierung mit Turmbau, den Gewölberäumen unter den Querhausemporen, der Westkrypta sowie dem Westchor mit Orgel und seitlichen ottonischen Treppentürmen, dem heiligen Grab sowie dem Nordflügel des Kreuzganges. Der Kreuzhof wird von den Stiftsgebäuden begrenzt. Eine bis heute ungeklärte Besonderheit ist die Achsenverschiebung im Langhaus, die zu einem verzogenen Grundriss ohne rechten Winkel führte. → weitere Informationen
Antike und frühchristliche Architektur
Romanik
ab 959
8. Jahrhundert - 10. Jahrhundert,
11. Jahrhundert - 12. Jahrhundert,
13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Auch der Innenraum zeichnet sich durch wirkungsvolle Schlichtheit aus. Die Ausmalung und Ausstattung stammt allerdings aus der Zeit der Restaurierung unter Leitung des preußischen Konservators Ferdinand Quast von 1858 bis 1872. Weiterhin gehören der romanische Taufstein, das Stifterbild Geros sowie dessen Grabmal zum Inventar der Stiftskirche. Der Boden ist mit Steinfliesen befestigt, Kirchenbänke und flexible Aufsteller gehören zur Ausstattung. Der Besuchereingang auf der Nordseite wurde durch einen kleinen Kassenraum vom Seitenschiff abgetrennt.
937 wurde Gero durch Kaiser Otto I. als Markgraf an der Saale und der mittleren Elbe eingesetzt. Für seine Aufgaben der Grenzsicherung und Missionierung der Elbslawen gründete Gero eine Burg, die 961 erstmals als "urbs Geronisroth" erwähnt wurde. Gero und sein Sohn Siegfried hatten bereits vorher ein Eigenkloster geplant, das 959 als edelfreies Damenstift auf dem Gelände der Burg gegründet wurde. Es wird angenommen, das zu dieser Zeit schon mit dem Bau der Stiftskirche begonnen wurde. Eine Armreliquie des heiligen Cyriakus, die Gero 961 von einer Pilgerfahrt mitbrachte, war der Grund für die Bestimmung des heiligen Cyriakus als Schutzpatron des Stifts. In ottonischer und salischer Zeit erlebte das Stift seine größte Blüte, es verfügte über weitreichende Hoheitsrechte und einen Besitz von 23 Dörfern. Nachdem die Stifterdynastie Anfang des 11. Jahrunderts erloschen war, übernahmen die Askanier die Schutzherrschaft Gernrodes bis in das 19. Jahrhundert. Mit der Reformation verlor das Stift seine Selbständigkeit und Bedeutung und wurde ab 1521 in ein evangelisches Stift umgewandelt. Mitte des 16. Jahrhunderts waren ausschließlich die Prinzessinnen von Anhalt als Äbtissinnen eingesetzt. Nach 1616 wurde das Stift in eine Domäne der Anhaltischen Fürsten umgewandelt und 1831 verkauft. Durch die Restaurierung im 19. Jahrhundert wurde die Kirche vor dem Verfall gerettet und heute von zwei Kirchengemeinden der Evangelischen Landeskirche Anhalts genutzt. → weitere Informationen