Deutsche Aufklärung und englischer Gartenstil – wie an keinem anderen Ort Deutschlands haben im Dessau-Wörlitzer Gartenreich reformatorisches Gedankengut des 18. Jahrhunderts und naturnahe Landschaftsgestaltung eine Oase für die Sinne geschaffen. Unter Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) entwickelte sich an der Mittelelbe in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Schatten des übermächtigen preußischen Staates ein kleines, eigenständiges Fürstentum zu einem Ort der Aufklärung, dessen Ausstrahlungskraft schon in den Anfängen weit reichte und mit Weimar vergleichbar ist.
Das Gartenreich gilt als Geburtsstätte des Landschaftsgartens, des Klassizismus und der Neugotik in Deutschland. Das historische Dessau-Wörlitzer Gartenreich umfasste ursprünglich eine Fläche von etwa 600 Quadratkilometern, die UNESCO erklärte im Jahre 2000 davon 142 Quadratkilometer zum Welterbe. Heute als Kulturlandschaft anerkannt, bietet es der Allgemeinheit Erholung, Bildung, Kunst und Kultur ganz im Sinne seines Schöpfers.
Zum Gartenreich gehören aber auch historische Bauten, die später entstanden sind. Dazu zählt unter anderem das Jagdhaus an der Rosenwiesche. Das ehemalige Forstdienstgebäude wurde im Jahre 1907 im Auftrag des Herzogs Leopold Friedrich II. von Anhalt (1856-1918) im Waldgebiet Rosenwiesche erbaut. Es zählt zu einer Reihe von Forstgebäuden, die während des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts in der Region entstanden. Sie wurden verschiedenartig historisierend gestaltet.
Das Jagdhaus Rosenwiesche wurde bereits in den 1920/1930er Jahren durch den jüdischen Kaufmann Zek aus Dessau als Jagdunterkunft genutzt. Zum gleichen Zweck ist auch die auf Stelzen stehende ebenfalls restaurierte Holzhütte in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden. Später war die Rosenwiesche für die Wörlitzer und Dessauer Bevölkerung in der Sommerzeit ein beliebter Ausflugsort, an dem durch die Bewohner des Hauses Imbiss und Getränke gereicht wurden. Das ehemalige Forstdienstgebäude liegt ca. 5 Kilometer nordöstlich der berühmten Wörlitzer Anlagen unmittelbar an der Elbe. Der umgebende Wald ist die „Rosenwiesche”. In einem Wanderführer von 1930 heißt es: „Es muß dort ein prachtvolles Wohnen sein. Das schmucke, geräumige Haus ist hochwassersicher auf einem Hügel gebaut. Der Elbstrom fließt dicht vorbei, und hinterwärts umschließt es der Wald.”
westlich vom Produktionszentrum Dessau-Roßlau und ca. 5 Kilometer nordöstlich der berühmten Wörlitzer Anlagen unmittelbar an der Elbe. Der umgebende Wald ist die „Rosenwiesche”.
Mietbare Ferien- und Jagdunterkunft in öffentlich zugänglichem Waldgebiet. Wiese und Picknickplatz auch für Radfahrer und Wanderer nutzbar.
2010 bis 2011 instandgesetzt, Fertigstellung August 2011,
sehr guter und gepflegter Zustand
Denkmalschutz
Verputzter Ziegelbau, freiliegendes Fachwerk im Dachgeschoss, mit Krüppelwalmdach, mit Giebelfront zur Elbe sowie einer großen überdachten Holzveranda. Hoffläche mit Teilbereich als Terrasse, mit Handschwengelpumpe (jedoch nur Brauchwasser, kein Trinkwasser). Anfang 20. Jahrhundert
Volksbauweise
Fachwerk
1907
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Das Jagdhaus wurde 2011 mit großer Sorgfalt instandgesetzt. Bei der Restaurierung wurde auf Strom und fließendes Wasser verzichtet. Holz- und Antikmöbel Kaminöfen, Laternen und liebevolle Details vermitteln eine gemütliche und rustikale Atmosphäre. Im Erdgeschoss befinden sich drei Räume, im Obergeschoss einer. Von der Veranda aus blickt man auf die vorüberfließende Elbe.
Das Forstdienstgebäude wurde zunächst als Jagdunterkunft genutzt, später auch als Ausflugstätte, mit einfacher Verköstigung und Bierausschank.