Inmitten des Harzes liegt der Ort Rübeland, der sich mit der Entdeckung der großen Tropfsteinhöhlen Baumannshöhle und Hermannshöhle zu einem beliebten Fremdenverkehrsort entwickelte. Die Lauf der Bode führt mitten durch den Ort, ihre Wasser sind maßgeblich an der Formung der Rübeländer Höhlensysteme beteiligt. Das Trägergestein für die Rübeländer Höhlen sind Riffkalke. Die Entdeckung der Baumannshöhle wird dem Eisenerzbergbau zugeschrieben. Seit dem 17. Jahrhundert fanden hier schon regelmäßige Besuche mit Führungsbetrieb statt, die Baumannshöhle wird als eine der älteseten Schauhöhlen der Welt bewertet. Auf einer Länge von 1950m öffnen sich entlang des Weges große Tropfsteinhöhlen von bezaubernder Vielfalt, der große Goethesaal mit künstlichem See, altem Höhleneingang und Tropfsteinkulisse wird bis heute als Veranstaltungssaal genutzt. Die Region hat den Status eines Landschaftsschutzgebietes und ist zusätzlich als Flora-Fauna-Habitat eingestuft.
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direkt in Rübeland in der Stadt Oberharz am Brocken an der B27, etwa 13 km südlich von Wernigerode
Fremdenverkehr, Höhlenfestspiele, Taufen und Trauungen
sehr gut
Naturhöhlen, seit 1646 der Öffentlichkeit zugänglich
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
ausgewiesene, für Besucher angelegte und befestigte Führungswege; im Goethaesaal gibt es eine Theaterbestuhlung, die am Boden festgeschraubt ist
In der Höhle sind menschliche Spuren bis zur Jungsteinzeit zurück nachweisbar. Die historisch nicht verbürgte Sage der Entdeckung der Baumannshöhle berichtet vom Bergmann Friedrich Baumann, der den alten Höhleneingang in einem dichten Gebüsch entdeckte und auf der Suche nach Silberadern zur ersten und größten Abteilung der Höhle, dem heutigen Goethesaal vordrang. Weil jedoch sein Grubenlicht verlosch, fand er erst nach drei Tagen wieder ans Licht und verstarb kurz darauf. Wegen der anhaltenden Zerstörung durch den Führungsbetrieb in der Baumannshöhle wurde 1668 durch Rudolf August, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, eine Schutzverordnung erlassen und die Höhle zum ältesten durch Rechtsverordnung gesicherten Naturdenkmal in Deutschland. Seit 1703 gilt die Höhle als die Königin aller Höhlen, selbst Goethe hielt sich hier mehrmals auf, sodaß der größte Raum der Baumannshöhle, der bis 1928 Tanzsaal hieß, nach ihm benannt wurde. Es sind drei Kohlezeichnungen dieser Besuche erhalten. Als Besuchermagnet war die Höhle seit dem 18. Jahrhundert ein wichtiger örtlicher Wirtschaftsfaktor, eine verstärkte Erforschung der Höhle begann Mitte des 19. Jahrhunderts.