Die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften (OLB) nimmt Quartier in einer imposanten barocken Vierflügelanlage mit repräsentativem Rundbogenportal und skulpturalem Giebelschmuck, großer gewölbter Einfahrtshalle und zentralem gepflastertem Hof. Besondere Aufmerksamkeit erregt sie mit ihrer eindrucksvollen spätbarock-klassizistischen Kulissenbibliothek im Historischen Büchersaal, die gewissermaßen ihre visuelle Marke geworden ist. Diese wissenschaftliche, aber öffentlich zugängliche Regionalbibliothek ist Teil der Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur und in kommunaler Trägerschaft.
in "Görliwood", zentral in der historischen Görlitzer Altstadt, an der südöstlichen Ecke des dreherprobten Untermarkts gegenüber des Gasthofes Brauner Hirsch gelegen, wenige hundert Meter vom Grenzübergang nach Polen entfernt
öffentliche wissenschaftliche Regionalbibliothek für das Gebiet zwischen Dresden und Breslau (Wrocław),
Informationsdienstleister für die Bevölkerung und für die deutsche und internationale Geschichtsforschung,
Bibliotheksführungen und -besichtigungen,
Lesungen und andere Veranstaltungen,
Bestandserhaltung und Restaurierung
sehr gut erhalten;
2010-2012 wurde der Museums-, Depot- und Bibliothekskomplex (Neißstraße 30, Handwerk 1 und 2) an heutige Nutzungsanforderungen inklusive Brandschutz-Ertüchtigung, erneuerter Haustechnik, barrierefreier Erschließung und sicherheitstechnischer Maßnahmen angepasst und bei größtmöglichem Substanzerhalt denkmalgerecht saniert
Das Barockhaus Neißstraße 30 wurde an der Handelsstraße Via Regia 1726-1729 nach dem Vorbild der Leipziger "Durchhöfe" für den Damast- und Leinwandgroßhändler Johann Christian Ameiß mit großen Geschäfts- und repräsentativen Privaträumen errichtet. Es ist ein repräsentatives Beispiel für sächsische bürgerliche Barockbaukunst. Vier Flügel der großen barocken Anlage umschließen einen zentralen Hof, der Ein- und Ausfahrt zum Handelshaus gestattete. Die opulente barocke Fassadenfront wird durch ein Rundbogenportal mit gesprengtem Giebel und Skulpturenschmuck hervorgehoben und fasst 9 Achsen. Die schlichtere Nebenfront zur Weberstraße ist in 13 Achsen gegliedert. 1803/1804 erfolgte der Umbau zum Sitz der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften und die Einrichtung der Bibliotheksräume. Das über einen zweiten Hof mit der Anlage Neißstraße 30 verbundene Gebäude Handwerk 2 zeigt, wie die angrenzenden Häuser des Straßenzugs, eine schlichte Barockfassade.
Barock
Sächsischer Barock
18. Jh.
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Den Historischen Büchersaal prägen die prominenten, über zweihundert Jahre alten markanten Bogenregale, aber auch die Milich´sche Bibliothek ist mit Bogenregalen ausgestattet. Seit 2012 extistiert ein moderner Lesesaal mit 12 Lesearbeitsplätzen und mehrtausendbändiger Freihandaufstellung. Zahlreiche Leuchten wurden nach historischem Vorbild gefertigt.
Neben den Beständen der Bibliothek der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften und Milich´schen Bibliothek beherbergt die OLB u. a. Regionalkunde Oberlausitz/Niederschlesien, historische Karten und Altanten, Primär- und Sekundarliteratur zu Jakob Böhme und zu Arno Schmidt. Mehr als 140.000 Bände dokumentieren Geschichte und Kultur, Kunst, Natur, Wirtschaft und Gesellschaft der Region zwischen Dresden und Breslau/Wrocław.
Das Barockhaus Neißstraße 30 war von 1804 bis zu deren Auflösung 1945 Sitz der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, deren Bibliothek und anderen Beständen. Die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften (OLB) entstand 1951 durch die Vereinigung der Bibliothek der liquidierten Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften mit der Milich´schen Stadt- und Gymnasialbibliothek. Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften wurde 1990 wiederbegründet. Seit 2000 unterstützen die Freunde der Städtischen Sammlungen die Bibliothek und das Museum. Die OLB ist heute, neben dem Ratsarchiv und dem Kulturhistorischen Museum Görlitz, Teil der Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur, die mehrere Gebäude umfassen und Kunstwerke und Kulturschätze aus der Region enthalten.